Diesen Artikel hätte ich in einer Ausgabe einer Zeitschrift eines Motorenherstellers verstanden, nicht aber in der SZ. Das Einzige, was daran schlüssig ist, ist die bestehende Infrastruktur für herkömmliche Treibstoffe. Der entscheidende Knackpunkt: für die Herstellung des Treibstoffs brauche ich eben auch Wasserstoff. Dazu kommt zusätzliche Energie für die chemischen Anlagen zur Herstellung des Treibstoffs aus CO2, ganz abgesehen von den weiterhin bestehenden Problemen wie NOx oder Feinpartikel. Dass die Energieausbeute bei den Brennstoffzellen zudem auch noch höher ist, als bei jedem (derzeit) hergestellten Verbrenner, macht den Vorschlag noch skurriler. Dieser Vorschlag ist in sich nichts anderes, als eine reine Energievernichtungsmaschinerie, die darauf abzielt, den bestehenen Verbrenner am Leben zu erhalten, weil die deutsche Autoindustrie, samt der zuständigen politischen Führung, schlichtweg nicht wandlungsfähig war. Also wäre es interessant, welchen Sinn dieser Schritt machen sollte. Womöglich findet sich noch ein Hauch von Logik darin, dass man damit die derzeit befindliche Verbrennerflotte CO2-günstiger betreiben könnte. Aber welche Firma investiert große Summen (da sprechen wir für eine Anlage sicherlich in Größenordnungen von gut zwei- oder dreistelligen Millionenbeträgen) in eine großtechnische Anlage, die in 5 oder 10 Jahren keine (großen) Absatzmöglichkeiten findet oder diese zumindest ungewiss sind? Mir scheint, als würde manch (verschlafener) Manager (aber auch Politiker wie Merz, der selbst diesen Vorschlag zur Diskussion gestellt hat), langsam begreifen, dass ihnen die Felle davonschwimmen und nun nach jedem Stohhalm greiffen, der sich ihnen bietet. Es stimmt, das Tempo, dass derzeit gefordert wird, ist enorm und stellt die Industrie vor nicht geringe Herausforderungen. Dem kann ich nur entgegenhalten, dass das Thema CO2 seit mehr als 30 Jahren auf der Agenda steht. Statt auf die Politik Druck für hohe Abgaswerte, Ausnahmeregelungen etc. zu nehmen, hätte man eben schon früher auf neue Rahmenbedingungen für diese neue, "alternativlose" Technik drängen müssen. Der Technikvorsprung wäre dann wahrscheinlich auch noch markanter gewesen als heute, wo uns Länder wie China u.a. den Rang abzulaufen drohen. |