Hermès: Luxus verpflichtet
Ähnlich wie die Cyber-Security-Branche zeigt sich der Luxus-Sektor stabil – auch in Krisenzeiten.
Ein Musterbeispiel dafür ist der französische Traditionskonzern Hermès mit seinen hochwertigen und teuren Modeartikeln.
Den größten Teil des Umsatzes erwirtschaftet das 1837 von Thierry Hermès gegründete Familienunternehmen mit Lederwaren.
Die in Handarbeit gefertigten Artikel wie Taschen, Reisegepäck, Reitutensilien und Gürtel sind weltweit heiß begehrte Luxusgüter.
2022 steigerte Hermès seinen Umsatz um knapp 30 Prozent auf 11,6 Milliarden Euro. Unterm Strich verdienten die Franzosen in dem Jahr rund 3,4 Milliarden Euro, nach gut 2,4 Milliarden Euro im Vorjahr.
Rückenwind gab es zuletzt auch aus dem wichtigen Markt in Asien. Dazu trug das Ende der Corona-Restriktionen in China bei. Das Reich der Mitte ist seit Jahren ein gigantischer Luxusmarkt mit hohen Wachstumsraten.
Beim Verkauf in Asien geht Hermès übrigens einen anderen Weg als viele Konkurrenten: Während die meisten westlichen Textilunternehmen ihre Waren günstig in Asien für den westlichen Markt produzieren lassen, machen die Franzosen genau das Gegenteil: Sie stellen ihre Artikel in Europa her und verkaufen einen großen Teil davon in Asien.
Bis auf 2020 – im Jahr des Pandemieausbruchs – steigerte Hermès seinen Umsatz in der vergangenen Dekade Jahr für Jahr.
So waren es beispielsweise 2016 rund fünf Milliarden Euro und 2021 rund 9 Milliarden Euro. Die Nettomargen lagen in den vergangenen fünf Jahren stets über beachtlichen 20 Prozent.
Experten erwarten, dass sich das hohe Niveau in den kommenden drei Jahren fortsetzen wird.
In den vergangenen zwölf Monaten kannte der Aktienkurs eigentlich nur eine Richtung: aufwärts.
Einziger Wermutstropfen: Mit einem 2023er Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 47 ist der Titel, der aktuell bei rund 1.760 Euro notiert, schon sehr hoch bewertet.
Das heißt für Anleger: Nur wenn Hermès es schafft, künftig noch höhere Renditen zu erzielen, als dies der Markt bereits eingepreist hat, dürfte es mit dem Kurs auch weiterhin deutlich bergauf gehen. |