Die Sorgen um Griechenland nehmen kein Ende. Kurz vor dem entscheidenden Eurogruppentreffen am 11. Mai droht der Internationale Währungsfonds (IWF) mit einem Veto gegen die Auszahlung der letzten Tranche des zweiten Hilfspakets. Dieser trägt die Hälfte der noch ausstehenden 7,2 Milliarden Euro. Zahlen will der Washingtoner Fonds nur, wenn sich die europäischen Geldgeber zu einem weiteren Schuldenschnitt für das vom Staatsbankrott bedrohte Land einigen. Damit ist die Rettung Griechenlands gefährdeter denn je.
Ohnehin will die Eurogruppe die verbleibende Tranche sowie weitere in Aussicht gestellte 11,8 Milliarden Euro nur gewähren, wenn die neuen Unterhändler aus Athen die lang erwartete, umfassende Reformliste vorlegen. Dass das noch gelingen kann, bezweifelt inzwischen auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. "Ich bin einigermaßen skeptisch, ob das bis Montag zu schaffen sein wird", sagte Schäuble. Die Europäische Kommission bekräftige am Dienstag jedoch ungeachtet der stark nach unten korrigierten Wachstumsprognosen für Griechenland in diesem Jahr (noch im Herbst war man von 2,5 Prozent Wachstum ausgegangen, nun gehen die Brüsseler Finanzexperten nur noch von 0,5 Prozent aus), dass ein Grexit, also ein Ausstieg Griechenlands aus der Eurozone, weiterhin "keine Option" sei. |