Nr. 1: Der Zauberer von Vladimir Nabokov Thematik: Lolitakomplex, genauer die Gedankenwelt des "netten" Herrn Er, Anfang 40, lernt schätzungsweise (da nicht genauer benannt) 12 Jährige kennen und versucht, mit anfangs wenig Erfolg, aber enormen zeitlichen und persönlichen Aufwand (bis zur Selbstanekelung), dauerhaft in die Nähe des Objekts seiner Begierde zu gelangen. Als sich seine Anstrengungen dann zum Ende des Buches hin für ihn auszuzahlen zu scheinen, scheitert er zum einen daran, dass er die sich bisher streng verordnete Geduld beim Vorgehen verliert und an der völligen Überschätzung der Gefühle des Mädchens ihm gegenüber. Ihm bleiben nur noch Flucht und Freitod. Ansich schon ein krankes Thema und es blieb für mich am Ende die Frage, weshalb sich der Autor des Themas eigentlich angenommen hat, denn vieles wirkt in der Gesamtbetrachtung flach und konstruiert. Im Grunde genommen ohne nennenswerte Aussage und Erkenntnis.
Nr. 2: Die jungen Rebellen von Marai Sandor Eine Gruppe Heranwachsender organisiert in einer Clique begeht durchaus recht geistreiche Streiche, kleinere, ungewöhnliche, ansich aber harmlose Straftaten und liefert sich und anderen so manch intelligentes Wortgefecht. So vergehen ca. zwei Drittel des Buches und man fragt sich nun worauf der Autor letztendlich hinaus will? So langsam zeichnet sich ab, dass sich untereinander homophile Neigungen entwickeln, deren wirkliches Eingeständnis aber nicht gelingen will. Der Rest ist dann ein Abklatsch des Gewohnten. Zweifel, Verdrängung, Annäherung, Unverständnis und Missgunst der Umwelt und schließlich tragisches Ende. Das ganze zudem in einer streckenweise umständlich vorgetragen Ausdrucksweise, die das Buch noch weniger zu einem Lese- bzw. Hörvergnügen machen. |