Siemens auf Allzeithoch: Ist das erst der Anfang?
Nach einem Plus von 23 Prozent in den letzten vier Wochen ist die Aktie des deutschen Industrieriesen am Dienstag auf einem neuen Allzeithoch angekommen. Ist der Siemens-Motor heiß gelaufen oder geht die Rallye weiter?
Das letzte Allzeithoch konnte die Siemens-Aktie im Juni dieses Jahres verbuchen. Getragen von einem starken ersten Börsenhalbjahr hatte die Aktie mehr als 27 Prozent zugelegt. Doch über den Sommer kam es zum Einbruch. Bis zum Oktober hatte die Aktie sämtliche Jahresgewinne wieder abgegeben.
Der Weg zurück Richtung Allzeithoch verlief im zweiten Anlauf deutlich steiler. Innerhalb von sechs Wochen legte der Börsenwert des zweitgrößten DAX-Wertes um ein Drittel zu. Zuletzt überzeugten starke Prognosen die Analysten. "Der Markt hat Siemens seit Mitte des Sommers gemieden, da er eine Abschwächung des Sektors befürchtete. Wir würden heute aufstocken, da die Gesamtjahresergebnisse, die Bestätigung der strukturellen Wachstumsstory, die gesunde Prognose für 2024, und die Innomotics-Ausgliederung das Risiko verringert haben", schrieb Analyst Nicolas Green von Alliance Bernstein in einer Notiz vor wenigen Wochen.
Analysten bleiben bullish
Trotz der neuen Höchststände raten viele Analysten weiter zum Übergewichten der Siemens Aktie, zuletzt die US-Investmentbank Morgan Stanley am Dienstag. In einem Ausblick auf 2024 für die Investitionsgüterbranche beließ Analyst Max Yates die Aktie mit einem Kursziel von 182 Euro auf "Overweight". Er sieht mittelfristig stabile Wachstumstreiber und erwartet strukturell steigende Barmittelzuflüsse.
Die Deutsche Bank hob vor Kurzem ihr Ziel für die Siemens-Aktie sogar auf 190 Euro an. Die Frühindikatoren und Einkaufsmanagerindizes für die Industrie dürften 2024 die Talsohle erreichen, was die Stimmung und die Bewertungen im Kapitalgütersektor 2024 weiter stützen sollte, meint Analyst Gael de-Bray.
Noch bullisher ist Goldman Sachs. Die US-Investmentbank hat das Kursziel für Siemens zwar von 222 auf 217 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Grund sind die Belastungen durch die Umstellungen im Bereich Digital Industries, wie Analystin Daniela Costa erläuterte. Mittelfristig geht sie aber weiterhin von einem besseren organischen Wachstum aus.
Quelle: wallstreetONLINE Zentralredaktion
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