Die Lösung für das Schuldenproblem liegt doch auf der Hand und wurde bereits von K+S am 10.12.2019 der Öffentlichkeit mitgeteilt:
1. Man wird die operative Einheit Americas an die Börse bringen und 49 % der Aktien verkaufen. Dazu wurde bereits Mark Roberts abkommandiert, der voraussichtlich auch der CEO der neuen AG wird. Im Übrigen ist Mark Roberts ein fähiger Mann, der seine Qualitäten in der Vergangenheit bewiesen hat. Ich glaube nur, dass er in Europa und in der Konzernzentrale nicht glücklich ist und sein Potential nicht entfalten kann. Zudem wurde der Vorstand im Vorgriff auf diese Maßnahme bereits durch Frau Fernandez Grund erweitert.
Dies spült 1,0 Mrd. EUR in die Kasse.
2. Man wird 25 % von Bethune verkaufen, wahrscheinlich an Nutrien, die schon in der Vergangenheit starkes Interessen an der Mine gezeigt haben. Der Preis wird sein, dass man sich zumindest für das Amerika Geschäft Canpotex anschließen muss. Ob der Vertrag mit Koch Fertilizer weiter geführt werden kann, bleibt Verhandlungssache. Nutrien bekommt durch den Deal einen Zugang zu einer der modernsten und kostengünstigsten Mine, die dann ihre Kinderkrankheiten abgeschlossen haben dürfte und mit dem Beginn des Secondary Minings schnell in die Profitablilität wächst.
Dies spült weiter 1,0 Mrd. EUR in die Kasse.
3.
Mit den 2,0 Mrd. EUR kann K+S seine Verschuldung halbieren. Die Wegfallenden Gewinne aus der Operativen Einheit Americas können durch niedrigere Zinsausgaben gut kompensiert werden. Die wegfallenden Erlöse von Bethune wird man über die höhere Profitablilität der Mine durch das Secondary Mining ausgleichen können. Der Vorteil von K+S ist, dass man schnell wieder in den "Investment-Grade" aufrückt ohne an Profitablität zu verlieren.
4. Damit kann man sich auf das eigentliche Problem von K+S konzentrieren - die deutschen Minen. Hier wird man hoffentlich die derzeit hohe Verschuldung und den niedrigen Aktienkurs nutzen, um bei der Politik deutlich zu machen, dass der Standort ohne langfristige Lösung der Entsorgungsproblematik keine Zukunft hat. Und ich kenne die Politik, sie wird einlenken. Und ich wünsche mir das auch für die Beschäftigten, die sicher eine gute Arbeit leisten.
Bleiben noch die teuren Produktionskosten und die zurückgehende Ausbeute bei den Minen. Hier wäre natürlich ein höherer Kali-Preis willkommen. Aber jeder Schweinezyklus findet sein Ende, so auch die niedrigen Preise, zumal die anderen Anbieter vermutlich auch mit rückläufigen Minenerträgen zu kämpfen haben. Die anderen Gründe wie die steigende Weltbevölkerung und der dadurch bedingte höhere Einsatz von Düngemitteln kennt ihr ja. Und schließlich will man ja auch BHP aus dem Markt raushalten, die 2021 ihre Anlagenentscheidung treffen... Mittelfristig werden alle einen Preis von mind. 350,00 Dollar haben wollen.
Alles in allem bin ich zuversichtlich, dass wir dieses Jahr nach Verkündigung der Maßnahmen wieder bei 10 bis 15,00 EUR liegen werden. Sollte der Kali Preis anziehen, sind auch wieder Kurse über 20,00 möglich.
Ach ja umgesetzt wird das Ganze dann bis Ende 2021 um die fälligen Schulden in den Jahren 2021 und 2022 bedienen zu können.
Wer also jetzt seine Aktien zu dem momentanen Preis verramscht, ist m. E. nach selber Schuld.
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