Quelle: Finanz und Wirtschaft Online-Ausgabe Mi 27.05.2015
Die Aktien von Meyer Burger sind auch im Mai die Lieblinge von Leerverkäufern an der Schweizer Börse SIX. Doch die Zahl derer, die auf fallende Kurse des Solarzulieferers setzen, hat sich binnen Monatsfrist ein Zehntel verringert, wie aus den neuesten Daten des Finanzinformationsdienstes Markit hervorgeht. Leerverkaufspositionen in % 16,22 - 10% zu Vormonat
Der Rückgang dürfte im Zusammenhang mit einem «Grossauftrag» über 38 Mio. Fr. stehen, der am 19.Mai gemeldet wurde. Die mit Abstand grösste Einzelbestellung der vergangenen zwölf Monate verschafft der finanziell geforderten Gesellschaft Luft. Der Auftrag kam von einem bestehenden Kunden aus Asien.
Leerverkäufer verkaufen Aktien, die sie nicht besitzen, weil sie darauf spekulieren, sie später günstiger erwerben zu können und so einen Gewinn einzustreichen. In den Titeln der Reisedetailhandelsgruppe Dufry hat diese Spekulation weiter zugenommen. Zur allgemeinen Unsicherheit im Zusammenhang mit der angekündigten Kapitalerhöhung (zur Finanzierung der Übernahme von World Duty Free) kamen noch Quartalszahlen dazu, die nicht vollauf überzeugt hatten.
Weniger auf fallende Kurse gesetzt als noch vor einem Monat wurde per 22.Mai dagegen in Logitech und Transocean. Bei Transocean liegt der Grund in der Erholung des Ölpreises. Damit hellen sich die Geschäftsaussichten des Spezialisten für Offshore-Bohrungen nach Öl und Gas merklich auf. Beim Peripheriegerätehersteller Logitech haben ebenfalls sich aufhellende Perspektiven sowie das Schaffen von Klarheit im Wertberichtigungsbedarf punkto Goodwill der US-Tochter LifeSize die Baissiers zum Rückzug veranlasst. In den Aktien des Biotech-Unternehmens Basilea haben Übernahmegerüchte dazu geführt, dass die Zahl leer verkaufter Titel binnen Monatsfrist mehr als ein Viertel abgenommen hat.
Über den gesamten Aktienmarkt betrachtet hat sich demgegenüber wenig getan: Der Anteil der leer verkauften Papiere an der Gesamtzahl der ausstehenden Aktien bewegte sich am 22.Mai mit 1,17% in einer ähnlichen Grössenordnung wie Ende April; eine Abweichung gibt es erst in der dritten Stelle nach dem Komma. Die Einschätzungen zur Entwicklung des Gesamtmarktes haben sich demnach nicht verschlechtert.CB
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