Obwohl ein Explorer nicht so ohne weiteres mit der Wiedereröffnung einer immer äusserst profitablen Mine verglichen werden kann,lohnt sich ein Blick auf die Kosten der Implementierung.Ging es bei Galore Creek erst um 2.2 Mia CAD (2.178 Mia/USD) so geht man jetzt von % Mia aus.
BOC,mit einem Worst-case Finanzierungsbedarf von max 1,2 Mia/USD ist also geradezu ein Schnäppchen,allein schon weil die Profitabilität in 17 Jahren Minenbetrieb hinreichend dokumentiert ist (u. das schon bei einem Kupferpreis von unter 1000 USD/T)
Im Explorer-Sektor sorgt seit einigen Wochen ein Name für Aufregung: NovaGold. Die Leser des Emerging Markets Radar wissen bereits, worum es geht: Der bekannte Gold-Explorer NovaGold, seines Zeichens ein Liebling der Anleger, musste eine Hiobsbotschaft bekannt geben: Die schon sehr weit fortgeschrittenen Arbeiten an dem riesigen Explorationsprojekt Galore Creek in Kanada, wo nach Kupfer, Gold und Silber gesucht wird, werden mit sofortiger Wirkung eingestellt.
Das war für die Branche ein echter Schlag in Genick. Denn es handelt sich bei Galore Creek um eines der größten Kupfer- und Gold-Projekte weltweit. Zudem war es in seiner Entwicklung eben schon weit fortgeschritten. Es gab sogar schon eine Machbarkeitsstudie.
Und hier liegt das Problem: Es ist nach neuen Berechnungen im Oktober bekannt geworden, dass die Kosten für den Aufbau der Mine in der Machbarkeitsstudie zu niedrig angesetzt wurden. Und zwar deutlich zu niedrig. Statt der ursprünglich fixierten 2,2 Mrd. CA$ wird der Aufbau der Mine nach den neuen Schätzungen eher 5,0 Mrd. CA$ kosten.
Neue Entwicklung im Explorer-Sektor nach NovaGold-Implosion Die Aktie von NovaGold brach daraufhin um -53% ein. Keine Frage – das ist ein schwerer Rückschlag für die gesamte Explorer-Branche. Denn NovaGold war eben kein drittklassiger, unbekannter Explorer, dem ein kleines Nickelprojekt irgendwo in Südamerika platzt. Sondern es war eben ein Liebling der Investoren und galt als Musterknabe.
Spätestens jetzt ist also die blinde Euphoriestimmung für Rohstoff-Explorer nach dem schlimmen Rohstoff-Skandal im Sommer endgültig vorbei. Wie Sie wissen, ist das in meinen Augen eine sehr, sehr positive Entwicklung. Doch erst auf mittelfristige Sicht. Denn es hat natürlich zur Folge, dass sich die Aktienkurse nun stärker anhand der fundamentalen Unternehmensentwicklung orientieren – und damit wird es natürlich seine Zeit dauern, bis die Aktie die gewünschten Kurssteigerungen aufwiesen.
Das Galore Creek-Desaster von NovaGold wirft jedoch weite Schatten auf die gesamte Explorerbranche und belastet die Branche derzeit. Was bedeutet nun die Entwicklung bei NovaGold für den Explorer-Sektor? Die Lehre aus dem NovaGold-Desaster ist: Investoren müssen noch genauer auf die Entwicklungskosten achten.
Ich gehe davon aus, dass wir aufgrund der Erfahrungen bei NovaGold im Explorer-Sektor in der Zukunft einen Trend sehen werden, der weg von Unternehmen mit Projekten mit hohen Entwicklungskosten und hin zu Explorern mit Projekten mit überschaubaren Entwicklungskosten führen wird. Im Klartext bedeutet das: Explorer mit aufwendigen Untertage-Projekten, die tief unter die Erde gehen und deshalb hohe Aufbaukosten haben, werden nach der NovaGold-Bombe wahrscheinlich nun eher gemieden.
Have a successful day,
Ihr
Daniel Wilhelmi
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