Die Grundidee von virtuellen Marktplätzen ist einfach: Produkte werden online "einge-stellt" und über Auktionen oder Festpreisangebote entweder über Direktanbieter oder Handelsmittler an eine große Zahl von Besuchern vermittelt. Auf einem Business-to-Consumer Marktplatz fungieren Unternehmen als Anbieter und Privatkunden als Käufer. Für die Nutzer der Platt-form, sowohl Käufer als auch Verkäufer, eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten, weil der Marktplatz vor allem produktorientiert und kundenspezifisch arbeitet. Ein weiteres Kennzei-chen besteht darin, daß der Anbieter ein grosses Interesse hat, neugewonnene Kunden langfri-stig an seine Handelsplattform zu binden, da er zusätzliche Weiterempfehlungen an andere Zielgruppenpersonen und Zusatzkäufe erwartet. Dazu ist die intensive Aufnahme kundenspezi-fischer Daten wichtig, um eine umfassende Datenbank aufzubauen, die es erlaubt, näher auf die Kundenwünsche einzugehen. Darüber hinaus benötigen gerade Auktionsplattformen eine aus-reichend große Zahl an Interessenten, um erfolgreich Geschäfte durchführen zu können. Daß sich Business-to-Consumer durchsetzen wird, steht außer Zweifel, denn die bisher erreichten Zahlen sprechen für sich. Das augenblickliche Defizit der jungen Internet-Ökonomie besteht hauptsächlich aus dem Mangel an Know-How und Strukturen, um ein stark expandierendes Unternehmen in allen Bereichen der Wertschöpfung auch selbst in der Logistik organisatorisch aufrecht zu erhalten bzw. starkes Wachstum zu verkraften. Dennoch wird in Zukunft eine star-ke Marktbereinigung stattfinden, die nur die allergrößten Anbieter "überleben" läßt. Für den Business-to-Business Bereich stellt sich die Situation etwas anders. Für die Einkäufer ist schon viel gewonnen, wenn sie ihre eigenen Prozesskosten verringern können. Wenn dazu noch günstigere Einkaufspreise kommen, umso besser. Die Handels-plattformakteure sind nicht darauf angewiesen, mit einer Internetplattform Geld verdie-nen zu müssen. Besonders in einem Markt, der nur wenige Teilnehmer hat, sind die Käufer die "Machthabenden", wenn sie sich wie die Gründungsmitglieder von Covisint zu einer gemeinsamen Plattform zusammen-schließen. Die Position der Zulieferer wirkt hierbei sehr schwach, denn die Leistungen jedes einzelnen Marktteilnehmer werden transparenter und das drückt die Preise. Damit bleiben nur wenige Lieferanten übrig, die dem Preisdruck standhalten können. Daß sie sich durch die Fixie-rung auf einige wenige Großkunden in höchste Abhängigkeit begeben ist auch klar. Ebenso wird die Zukunft des Business-to-Bussiness Bereiches durch Marktbereinigung um das ein oder andere schlechte Unternehmensmodell weniger, aber gerade dies ist für unsere schnellebige Zeit signifikant.
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