hat sich Gedanken gemacht.
"@ all
also, ich habe mir am Wochenende mal ein wenig die Tournigan angeschaut. Vorweg - ich habe derzeit keine Aktien von TOUR (hatte mal eine Position von 0.10 € - 0.26 €, die ich mehr oder weniger blind gekauft habe).
Es ist sehr schwierig, die Vielzahl kanadischer und australischer Explorer/Developer im Resources Bereich zu bewerten, da uns (mir jedenfalls) wichtige Informationen zur Qualität des Managements fehlen, die in diesem Business besonders wichtig sind. Will man trotzdem investieren, sollte man darauf achten, dass die Rahmenbedingungen passen, wie z.B.
- Art der Kommunikation - Anzahl der Projekte - Spezialisierung (im Sektor) - Spezialisierung (regional) - Aktienanzahl und v.a. Anzahl der Optionen - dazu das Verhältnis von Ausübungspreis/Menge und Börsenkurs - v.a.m.
Was bei Tournigan auf Anhieb negativ auffällt ist die z.T. reißerische und sehr unausgewogene Eigenberichterstattung (übrigens gibt es viele PM von TOUR auch auf Deutsch http://de.biz.yahoo.com/031105/240/3qhcr.html
Z.B. werden Projekte initiiert, dann aber fallen gelassen, wie z.B. das Mercedes Gold Projekt in Mexiko oder das Nordirland-Projekt in Omagh. Das ist zwar grundsätzlich ok, sollte dann aber auch anständig kommunniziert werden. Selbst in der Studie taucht das Omagh-Projekt noch auf, obwohl es bereits im Februar 2003 gecancellt wurde - das ist unprofessionell.
Weiterhin fällt (negativ) auf, dass TOUR ständig nur auszugsweise die Spitzenwerte bei den Bohrproben präsentiert und grundsätzlich das Management die ohnehin schon optimistischen Erwartungen der Fachleute noch weit übertrifft und statt 1,1 Mio. OZ (in Kremnitz) von 2-3 Mio. OZ spricht usw.
Weiterhin fehlt mir von TOUR eine Begründung dafür, warum Argosy das Kremnitz für lumpige 500.000 CAD abgibt, in der Studie (Und mit Sicherheit auch im TOUR-Sprachgebrauch) ein Net Present Value von über 13 Mio. CAD angesetzt wird. Man muß wissen, dass im letzten Jahr bzw. Anfang diesen Jahres ein Verkauf von Kremnitz an einen anderen Developer gescheitert ist. Argosy hat als Begründung angegeben, sich auf die Diamantenförderung konzentrieren zu wollen - na gut, aber dafür soviel Kohle verschenken....??
Ebenfalls werden Meldungen oft wiederholt und selbst Nov-Events, wie die Meldung von letzter Woche werden als Sensation verkauft - das gefällt mirüberhaupt nicht, da die Meldung inhaltlich überhaupt nicht über das hinaus ging, was vorher bereits bekannt war.
Substanziell muß man sagen, dass die Projekte, wenn sie wirklich so existieren, wirklich 1a sind und eine weit höhere Bewertung von TOUR rechtfertigen würden. Viele canadische und australische mit errechneten Goldvorkommen von 200-300.000 OZ werden an der Börse höher bewertet - wir sprechen hier aber über das 5-fache dessen, was zudem noch rel. einfach abzubauen ist, da das Gold nicht sehr tief liegt und z.T. sogar im Tagebau gewonnen werden kann.
In Nordirland gibt es für die beiden Kerngebiete Curraghinnalt und Glenklark Lizenzen, lediglich für die umherliegenden Gebiete, die z.T. auch in der Republik IRland liegen sind neue Lizenzen beantrgt worden.
Die Finanzierung der eigentlichen Goldgewinnung übrigens wird NICHT über die Ausgabe von jungen Aktien finanziert, sondern über ca. 60% Fremdkapital, was auch Sinn macht, da die Gesamtkapitalrentabilität deutlich über den FK-Kosten liegen dürfte (gibt halt bessere Zinsen bei eine Feasibility).
Darüber würde ich mir auch den geringsten Kopf machen und selbst wenn TOUR die Beteiligung m Nordirland-Projekt nur auf 51% hoch bekommt, profitieren sie schließlich auch von der Wertentwicklung der Strongbow Aktien, die übrigens deutlich positiver auf das Projekt ragiert haben, als die TOUR-Aktien.
Die El Salvador Geschichte kann man getrost als Gründungsproblem abtun und ist vom CEO erkannt. Ich nehme an, dass TOUR zuerst in Lateinamerika aktiv werden wollte und sich dann die Europa-Projekt ergeben haben.
Was die Aktiensituation betrifft, so ist TOUR noch im Rahmen. Das jetzige Management hat sich natürlich noch 2 Mio. Aktien zu 5 Cent gegönnt, aber das ist nicht unüblich und die derzeitigen Warrants und Optionen haben einen gewichteten Ausübungskurs von 30,7 Cent, also in etwa am Börsenkurs und z.T. noch aus dem Geld. TOUR müßte nach meiner Berechnung aktuell 28,4 Mio. ausgestellte Aktien und 40,45 Mio. fully diluted Aktien haben (inkl. warrants/Optionen). Das ergibt eine Börsenbewertung i.H.v. 6 Mio./8,5 Mio. Euro bei einer konfortablen Cash-Ausstattung.
Das Problem bei TOUR ist aber m.E. ganz klar, die Seriösität der Führungsebene, die mir persönlich zu reißerisch rüberkommt und sich in Deutschland IMO die falschen Partner gesucht hat, die allzu gerne unkritisch an den Lippen der Vorstände hängen - nur meine Meinung...man muß ja mittlerweile aufpassen, da man ja sogar schon Klagedrohungen wegen Falscheinschätzungen auf WO bekommt
Ciao
Art"
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