Der Anfang
Es begann mit einer Trust-Motion ( www.kccllc.net/documents/0812229/0812229121203000000000001.pdf ), in der der Trust das Gericht bat, bei Goldman Sachs (GS) gerichtlich Dokumenteneinsicht zu bekommen. Begründet wurde dieser Antrag mit folgenden Argumenten:
- der Trust habe Beweise, dass GS Vertragsbruch begangen habe und deswegen ein erheblicher/ beachtlicher/ wesentlicher/ umfangreicher Wert für die verbleibenden Creditors und ehemaligen Equity Halter bestehen könnte.
- es gehe darum, dass die WMI GS beauftragte, neuen Investoren zu erklären, dass die WMI gesund sei und diese deswegen Investitionen tätigen können.
- der Trust habe also Beweise, dass GS diesen Auftrag nicht wahrgenommen hat, sondern die WMI betrogen habe, um selbst mehr Geld zu verdienen, als die Millionen Beträge, die sie von der WMI für den Auftrag bekommen haben.
- der Trust habe nur geringe Zweifel, dass auch Hauptinvestoren an einem Komplott/ Plan/ Machenschaften beteiligt waren, den Aktienpreis herunterzudrücken, um auf diesem Wege massive Gewinne zu machen. Der Trust weist deutlich darauf hin, dass Finanzinstitute sehr verletzlich seien, wenn es durch einen starken Kursverfall zu einem Bankenrun komme, wie es bei der WMI geschehen sei, was die WMI immer weiter geschädigt habe. - der Trust weiß zusätzlich auf das „naked short selling“ als eine missbräuchliche Marktmanipulation hin, wodurch „short-Verkäufer“ den Markt mit Verkaufsordern überfluten, um den Aktienpreis abstürzen zu lassen.
- die momentanen Beweise des Trusts seien überwältigend, dass die WMI Aktien Gegenstand massivst von naked short selling betroffen war, was zu der Insolvenz führte.
- und der Trust möchte jetzt die gerichtliche Erlaubnis, eine Untersuchung bei GS durchzuführen, um festzustellen, ob GS daran beteiligt war oder sogar das naked-short-selling ermöglicht habe und somit Vertragsbruch begangen habe.
Das Ergebnis
Und jetzt die offizielle Antwort vom Trust, wie diese ganze Aktion ausgegangen ist:
Im Zuge der Untersuchung des Trusts, vereinbarten Goldman Sachs und der Trust die Auflösung des Antrags vor Gericht, vorbehaltlich der Zustimmung von Goldman Sachs, Material freiwillig zu produzieren, um die Notwendigkeit einer Entscheidung über den Antrag zu beseitigen. Goldman Sachs produzierte bestimmte Materialien freiwillig und diese Materialien wurden durch Anwälte des Trusts und von Beratern mit Know-how in der Art der beteiligten Wertpapiergeschäften, die sich der Trust genommen hat, geprüft. Im Verlauf dieser Überprüfung, haben die Ratgeber des Trusts potenzielle Ansprüche gegen gesonderte Dritte identifiziert und untersuchten diese Ansprüche ebenso. Zu diesem Zeitpunkt, nachdem die Aufzeichnungen und Materialien im Zusammenhang mit dem Vorstehenden geprüft wurden (und hinsichtlich der rechtlichen Anforderungen für eine tatsächliche Geltendmachung eines Anspruchs (einschließlich Rule 11 der Federal Rules of Civil Procedure)), hat der Litigation Unterausschuss bestimmt, die Untersuchung dieser Ansprüche zu beenden, weil die überprüften Beweise und Informationen keiner Verfolgung solcher Ansprüche genügen.Im Zusammenhang mit dem Vorstehenden wurde der beim Konkursgericht eingereichte Antrag Ende 2013 zurückgezogen.
Soweit also die Fakten!?
Jeder, der sich Teil 1 und 2 einmal durch den Kopf gehen lässt, kommt früher oder später ins Grübeln! Da packt der kleine Trust dem Riesen GS öffentlich so richtig in die Eier (oder wie soll man die GS-Motion besser und deutlicher beschreiben?) und die beiden gehen am Ende friedlich auseinander, als wenn nichts gewesen wäre und GS wird offenbar eine weiße Weste bescheinigt.
Also jetzt kann ich mir meinen Kommentar nicht mehr verkneifen... nur ganz kurz: Jedem, der hier keine Unstimmigkeiten erkennt, dem bescheinige ich entweder enorm viele Knoten im Hirn zu haben oder ein Lügner zu sein (ob bezahlt oder nicht ist, sei jetzt mal egal).
Aber ich will dazu noch einen Vergleich machen...
Ein Vergleich
Ein konsequenter und „gefürchteter“ Staatsanwalt Italiens wirft der Mafia diverse Vergehen vor, für die er Beweise habe. Nach einem Jahr gibt der Staatsanwalt bekannt, die Mafia habe ihm freiwillig Zutritt zu allen Gebäuden und Zugriff zu allen Unterlagen gewährt. Als Ergebnis bestätigt der Staatsanwalt, dass er bei den Untersuchungen durch Experten nichts gefunden habe, was für eine Strafverfolgung ausreichen würde. Beide Seiten hätten sich geeinigt, die Sache auf sich beruhen zu lassen.
Und. Was würdet Ihr von dieser Geschichte halten? Das ist jetzt meine Frage an Euch!
Aber es geht noch weiter
Ich dachte mir, das sich ja einige United Mitglieder als „aktiv“ zurückgemeldet haben, frage ich im Namen von United einmal persönlich bei Edgar Sargent und Justin A. Nelson nach (beide haben die GS-Motion mit unterschrieben und waren beim Insolvenzfall an vorderster Front beteiligt), ob der Sachverhalt der Trust Antwort auch in den Augen von ihnen, offiziell den Tatsachen entspricht. Die Antwort der beiden gebe ich hier einmal wortwörtlich weiter:
(es kam gar nichts)
Die Absicherung dieser Antwort
Ok, sagt jemand. Die Antworten nicht jedem, oder sind raus aus dem Fall, oder in Urlaub oder, oder, oder, ... Ein hier aktiver User hat im gleichen Zeitraum z.B. an Rosen und Sargent gemailt (aber nicht zum Thema GS-Motion) und hat sofort eine Antwort bekommen...
Aber auch hier könnt Ihr euch einen eigenen Reim drauf machen...
Meine Schlussfolgerung
Ich behaupte, nach mehrmaligem Durchdenken der Trustantwort (Teil 2), dass diese Antwort vom Trust (und das ist meine reiflich überlegte Antwort), nicht der Wahrheit entspricht. Ich persönlich komme, um bei der „Wahrheit“ zu bleiben, nur auf zwei Möglichkeiten: 1. Der Trust hat sich mit GS auf eine Entschädigung geeinigt (wie die auch immer aussieht) 2. Der Trust wurde bestochen bzw. unter Druck gesetzt, um die Motion zurückzuziehen und nichts weiter zu unternehmen. Beiden Möglichkeiten gebe ich die gleiche Chance. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass GS bei KKR „Kunde“ ist. Und über diese Schiene können die bei Willingham enormen Druck machen. Und ob Willingham diesem Druck standhalten kann, wage ich mal zu bezweifeln... nur mal so zum Nachdenken. Was mir aber noch so durch den Kopf ging, wäre die Möglichkeit, etwas massiver beim Trust nachzuhaken, ob der Trust allen Ernstes mit Fachleuten bei GS war und alle Dokumente bekommen hat, die er haben wollte und seine angeblichen Beweise aus der GS-Motion tatsächlich nicht aufrechterhalten kann. Wenn der Trust eine solche Anfrage eindeutig mit „ja“ bestätigt, dann bescheinigt er sich ja buchstäblich die eigene Unfähigkeit! Zuerst hat der Trust Beweise für Vertragsbruch und nach ungehinderten Untersuchungen beim Verdächtigen gibt es keine begründeten Beweise, die eine gerichtliche Verfolgung genügen??? Immerhin reden wir hier von Goldman Sachs. Und dass die ne saubere Weste haben, wobei der Trust ja schon offensichtlich Beweise hatte, kann mir keiner erzählen, dass das hier, was wir schwarz auf weiß haben, den Fakten entspricht. Also komme mir hier bei dieser Angelegenheit keiner mehr mit Fakten oder so nem Kram!
LG
PS: Sollte ich hier auch den Falschen auf die Füße getreten haben, bitte ich um Entschuldigung. Nur in diesem speziellen Fall sollte mir mal jemand nachweisen, dass die Fakten, die wir zur GS-Angelegenheit haben, zusammen passen und der Wahrheit entsprechen. Also bitte schön. Ich bin ganz Ohr...
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