Ok, zur Reorganisation von WMI und WMIIC muss ich noch etwas genauer erklären.
WMI verbriefte 2000 Milliarden US$ in RMBS (Residential Mortgage Backed Securities sind besicherte Anleihen, also durch private Wohnimmobilien gesicherte Wertpapiere). Davon wurden Werte von ca. 500 Milliarden US$ an Fannie & Freddie verkauft. Das ist soweit recherchierbar. Nicht ganz klar ist, wie viel von dem Rest über die WMIIC verbrieft wurde. Da aber WMI Verbriefungen über diese Tochter vornahm, können wir davon ausgehen, dass ein großer Teil davon über die WMIIC lief.
Und jetzt der noch spannendere Teil: Die WaMu wurde ja in unseren Augen Opfer eines Bankraubes. Und da das „Projekt West“ von JPM kein Geheimnis war, war die WMI-Führung auch früh genug gewarnt, im Falle eines Falles, das Richtige zu tun. Und so haben wir erlebt, dass die WMI Insolvenz (nach Chapter 11) angemeldet hat. Was aber den meisten nicht aufgefallen ist, die WMIIC meldete separat dazu Insolvenz an… also in einem eigenen Antrag (wurde alles schon gepostet). Und der WMIIC Fall wurde nicht in den Chapter 11 Fall mit einbezogen. Das hat Richterin Walrath ganz deutlich klargestellt und auch so behandelt.
Jetzt wurde die WMI reorganisiert und die Geschäfte, die die Jahre zuvor über die WMIIC getätigt wurden darin nicht mit einbezogen. Das bedeutet, dass diese Verbriefungen, die durch die WMIIC getätigt wurden, immer noch intakt sind. Deswegen ist ja auch immer die Rede von „safe harbor“ und den Performing Trusts. WMIIC an sich besaß diese RMBS gar nicht mehr, weil diese in den Händen der zuständigen Treuhänder lagen… und noch liegen. Und so konnte WMIIC ohne größeres Eigenkapital aufgelöst werden… ist ja auch schon passiert.
Die Frage aller Fragen ist natürlich jetzt, wie groß sind die Werte dieser Performing Trusts, die, seitdem sie verbrieft wurden, zur WMI gehören. An der Zugehörigkeit zur WMI hat sich ja seit der Verbriefung nichts geändert, außer, dass die WMI an sich als Firma reorganisiert wurde. Aber die Werte existieren natürlich weiterhin in ihrem Bezug. Und der Bezug heißt heute nicht mehr WMI, sondern Mr.Cooper und Escrows. Das sind die einzig beiden verbleibenden Bezugspunkte, die für die aufgelaufenen Werte aus den Verbriefungen der WMIIC (heute die Performing Trusts) in Frage kommen.
Tja, und schon haben wir den feinsten Nährboden für die umfangreichste Sammlung an Möglichkeiten, welchen Betrag diese Werte denn nun haben und wie sie letztendlich verteilt werden.
Also der Ursprung ist nachvollziehbar. Auch der riesige Umfang an Verbriefungen ist keine Fiktion. Die „Aufbewahrung als safe-harbor-Werte“ ist ebenso kein Gespenst. Lediglich der noch fehlende Teil, der ja unmittelbar bevorzustehen scheint, macht den meisten noch ein wenig Kopfweh… oder auch ein wenig mehr… ...ist ja auch verständlich, wenn wir seit Jahren darauf warten, dass sich diese „Monsterwerte“ der alten WMI offenbaren und die Spannen dabei zwischen 0 und utopisch liegen.
LG union |