02.04.2002 Senator Entertainment kaufen LB Baden-Württemberg
Iris Schäfer, Analystin der Landesbank Baden-Würtemberg, bewertet die Senator Entertainment-Aktie (WKN 722440) mit "kaufen".
Die Senator Entertainment AG nehme in Deutschland als Produzent und Vermarkter hochwertiger Kinospielfilme eine führende Marktposition ein. Darüber hinaus konzentriere sich das Unternehmen sowohl produktions- als auch vertriebsseitig auf den Ausbau seiner internationalen Aktivitäten.
Das Unternehmen habe in 2001 ein Umsatzplus von 29,9% auf 140,1 Mio. Euro bei einem EBIT von 5,7 Mio. Euro erzielt und damit über den Erwartungen gelegen. Mit einem Umsatzanteil von 73,8% sei der Lizenzhandel mit 103,4 Mio. Euro die tragende Säule der Umsatzentwicklung. Während der Kinoverleih einen Zuwachs von 19,9% auf 27,9 Mio. Euro verzeichnet habe, habe der TV-Umsatz aufgrund von zeitlichen Vertragsabschlussverschiebungen mit 4,7 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahresniveau von 54,4 Mio. Euro gelegen.
Die fehlenden TV-Lizenzabschlüsse sowie höhere Abschreibungen hätten zu einem Rückgang des EBIT um 12,0 Mio. Euro auf 5,7 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr geführt. Der anteilige Verlust der CinemaxX- Beteiligung in Höhe von 10,4 Mio. Euro hätten einen Nettoverlust von 4,2 Mio. Euro nach 1,2 Mio. Euro im Vorjahr bedingt.
Angesichts des nach wie vor von einem Überangebot an Spielfilmen gekennzeichneten Marktes bleibe die Prognose zukünftiger Umsatz- und Gewinngrößen mit hoher Unsicherheit behaftet. So habe auch das Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr einen verhaltenen Ausblick gegeben. Ziel sei zunächst, mindestens das Umsatzniveau des Vorjahres zu erreichen und die operative Gewinnmarge von 4,1% im Vorjahr auf rund 8% zu verbessern. Im Kinoverleih sei für das laufende Geschäftsjahr die Herausbringung von 15 bis 20 Spielfilmen geplant.
Darüber hinaus lege das Unternehmen seinen Fokus wieder vermehrt auf Eigen- und Koproduktionen und den Ausbau des Weltvertriebs. Die Produktionspipeline solle in diesem Jahr mit 14 Eigen- und Koproduktionen gefüllt werden. Die weitere Expansion in die internationale Produktion erfordere jedoch eine Ausweitung der Fremdfinanzierung und berge angesichts der höheren Produktionsbudgets ein höheres Vermarktungsrisiko in sich.
Man gehe davon aus, dass das Unternehmen aufgrund seiner langjährigen Erfahrung und dem bislang erwiesenen Track Rekord in der Produktion erfolgreicher Spielfilme als Gewinner aus der Konsolidierungsphase heraustreten werde.
Auf dem aktuell niedrigen Bewertungsniveau sollten die Risiken weitgehend im Kurs eskomptiert sein. Mit Blick auf die sich verbessernde Ertragslage biete die Aktie risikobereiten Anlegern attraktive Kurschancen.
Die Analysten der LBBW stufen den Senator-Titel daher von "akkumulieren" auf "kaufen" herauf.
DAS WAREN ZEITEN :-) |