1.Halbjahr 2009.
Im 1.Quartal lag das Ebitda bei 3,3 Mio €, im 2.Quartal bei 3,1 Mio € und nun offensichtlich nur noch bei 1,9-2,0 Mio € im 3.Quartal, obwohl der Quartalsumsatz im 1.Quartal genauso hoch lag wie im 3.Quartal. Ich find das sehr merkwürdig. Entweder gab es im 3.Quartal einen Sonderfaktor, den uns der Vorstand verschweigt oder die Margen brechen aus irgendeinem Grund ein. Allein am Währungsfaktor kann es in dem Ausmaß nicht liegen, zumal das schon auf den Umsatz gewirkt hätte. Hat es aber nicht. Der Markt scheint jedenfalls gestern abend gedacht zu haben, es gibt hier ernsthafte Margenprobleme, zumal der Vorstand meint, es wird im 4.Quartal noch schlimmer.
Insofern kann ich die Kursreaktion sogar nachvollziehen, falls man davon ausgeht, dass im 4.Quartal möglicherweise nur noch 1,5-1,6 Mio € Ebitda erzielt werden. Da werden einige Leute dieses 2.Halbjahr auf 2010 hochgerechnet haben, und in dem Fall wäre das Unternehmen im Bereich 2,5-2,8 € auch durchaus fair bewertet. Die Frage ist, ob man es einfach hochrechnen kann. Fakt ist jedenfalls, das Ebitda des 3.Quartals war das schlechteste Ebitda seit dem ominösen 2.Quartal 2007. Und das hat einige Aktionäre wohl erschreckt. Ehrlich gesagt find ich's auch ne Sauerei, dass der Vorstand diesen Sachverhalt in der gestrigen Meldung nicht erklärt hat. Jeder Idiot kann das Ebitda auf Quartalsbasis ausrechnen, und deshalb hätte dem Vorstand klar sein können, welche Kursreaktion folgen könnte. Aber vermutlich wird man erst aufklären wie es zu dieser stark wegbrechenden Ebitda-Marge kommen konnte, wenn man entweder selbst verkauft hat oder selbst gekauft, je nachdem was man intern schon über die nähere Zukunft weiß. Und da brauch man sich über ständige Unterbewertung nicht zu wundern, wenn man als Vorstand und IR so schlecht mit den Anlegern kommuniziert. Ich hatte den Ärger auf Dauer und Rehm eigentlich seit 1-2 Quartalen überwunden, aber mit der gestrigen Meldung kommt all das wieder hoch, was ich 2007 und 2008 an ihnen kritisiert habe. Instransparenz ist hier leider stark vebreitet. Dauer und Rehm erklären das immer mit dem Geschäftsmodell, welches weder vernünftige Q1-und Q3-Finanzberichte zulässt, noch eine verbesserte Kommunikation aufgrund Konkurrenzsituation, wo man angeblich bestimmte Dinge nicht aussprechen darf, weil sie dem Unternehmen schaden würden. Teilweise mag das ja stimmen, aber trotzdem kann man dem Markt grundsätzliche Fragen erklären, die solch enorme Schwankungen bei den operativen Gewinnen nachvollziehbar machen. Das das Ebitda jedenfalls so einbricht, konnte man nicht erwarten, und ich bin durchaus jemand, der versucht sich sehr genau mit Chancen und Risiken zu beschäftigen. Herr Dauer hat zwar gesagt, man könne nicht davon ausgehen, dass das Gesamtjahr 2009 besser als 2008 wird, was aufgrund der Sonderfaktoren in 2008 auch verständlich war, aber er hat in Interviews auch immer wieder Hoffnung auf weiteres profitables Wachstum gemacht und von Übernahmegefahr gesprochen, weshalb man auch weiter eigene Aktien kaufen würde, was übrigens zuletzt ausblieb. Man darf schon fragen, ob die letzten 1-2 Monate genutzt wurden, um Privatanleger über 3 € die Aktien anzudrehen, als man selbst intern schon wusste, dass es nicht mehr so optimal läuft. Trotz allem halte ich AIA für unterbewertet. Selbst wenn man die Ergebnisse von Q3 hochrechnen würde, käme man in 2010 immernoch auf ein KUV von 0,36 einem KGV von etwa 11-13 und einem KBV von 1,0. Wie gesagt, bei 2,6 könnt ich mir vorstellen, dass sich die Situation beruhigt und sich der Kurs dann seitwärts zwischen 2,6 und 3,0 € entwickelt. Aber das der Kurs überhaupt unter Druck kam, hat sich der Vorstand selbst zuzuschreiben. Scheinbar versucht man alle 2 Jahre aufs neue, den Privatanleger zu veräppeln. ----------- "Wir sehen euch nicht, doch ihr seid da, ihr seid die Helden vom BKA"
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