Ein Bekannter von mir hat auf seine schriftliche Anfrage an Grammer folgende schriftliche Antwort erhalten, aus der man schließen kann, dass der Kursrückgang in dieser Größenordnung nicht gerechtfertigt ist.
Hier die Antwort: Sonderkosten im Zusammenhang mit der Übernahme durch ein verbundenes Unternehmen des strategischen Partners Ningbo Jifeng: Im Zeitraum Januar bis September 2018 fielen Sonderkosten im Rahmen der Veränderungen der Aktionärsstruktur der GRAMMER AG sowie typische Einmalkosten im Zusammenhang mit der Investorenvereinbarung und dem Übernahmeangebot durch ein verbundenes Unternehmen des strategischen Partners Ningbo Jifeng in Höhe von insgesamt rund 28 Millionen Euro an. Diese Kosten wurden im Wesentlichen durch Beratungsleistungen für die GRAMMER AG durch beauftragte Investmentbanken und Rechtsanwaltskanzleien sowie durch die Bildung von Rückstellungen für Abfindungszahlungen für die ausscheidenden Vorstandsmitglieder der GRAMMER AG im Rahmen der vertraglich bestehenden Kontrollwechselklauseln verursacht. Diese Sonderkosten betreffen daher ausschließlich Aufwendungen für an das Unternehmen GRAMMER erbrachte Leistungen bzw. Rückstellungen für Abfindungszahlungen für die ausscheidenden Vorstandsmitglieder der GRAMMER AG. Alle Transaktionskosten die der Bieterin im Rahmen der Übernahme entstanden sind, werden auch vollständig von der Bietergesellschaft getragen, wie in der Angebotsunterlage erläutert.
Wirtschaftliche Entwicklung im GRAMMER Konzern: Aufgrund der bekannten Absatzschwäche unserer Hauptkunden vor allem im europäischen Pkw-Markt (Stichwort: Diesel-Problematik und WLPT) ist im September die typische saisonale Belebung nach der Sommerpause leider nicht eingetreten. Diese Entwicklungen betreffen den gesamten Automobilmarkt und haben damit Auswirkungen auf zahlreiche Pkw-Hersteller und Zulieferer, vor allem in Europa und Deutschland.
Durch die sich verstärkte und sich vermutlich weiter anhaltende Absatzschwäche unserer Pkw-Kunden ergeben sich negative Effekte für Umsatz und operatives Ergebnis in unserem Automotive-Bereich. Im Gegensatz hierzu konnte der Bereich Commercial Vehicles auch im laufenden Jahr auf einem sehr hohen Niveau weiter wachsen und so die schwächere Entwicklung im Pkw-Bereich fast vollständig kompensieren. Nach 9 Monaten erreichte das operative Ergebnis (vor Sonderkosten) im GRAMMER Konzern nach vorläufigen Zahlen insgesamt rund 57 Millionen Euro und lag damit fast auf dem hohen Niveau des Vorjahres (58,6 Mio. Euro), trotz der beschriebenen negativen Entwicklungen im Pkw-Markt.
Wir arbeiten zur Zeit an einer neuen Umsatz- und Ergebnisprognose, die wir im Rahmen der Q3-Berichterstattung am 13. November 2018 veröffentlichen werden.
Für weitere Fragen stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Hoppe |