Aller guten Dinge sind bekanntlich drei: Intershop "klopfte" bereits am Montag am wichtigen Widerstand bei 2,23 Euro an. Investoren wetten im Vorfeld der Q1-Zahlen offenbar auf eine positive Überraschung. Sie könnten richtig liegen.
Die Aktie kletterte am Vortag um rund vier Prozent auf 2,23 Euro und klebt damit jetzt auf einer hartnäckigen charttechnischen Widerstandsmarke. Gelingt der Break, lautet das kurzfristige Kursziel auf 2,80 Euro. Den entscheidenden Impuls könnten starke Q1-Zahlen und ein entsprechend positiver Ausblick liefern. Für dieses Szenario gibt es bereits einige Indizien.
Es läuft weiter rund
Seit der letzten Kaufempfehlung für Intershop Mitte März hat sich das Papier bereits kräftig in die Höhe geschraubt. Das Plus bis dato: 38 Prozent. Die Panikreaktion der Anleger auf den Atom-GAU in Japan erwies sich wie erwartet als überzogen und eröffnete ein attraktives Einstiegsniveau.
Das ist Schnee von gestern, wenngleich sich an den Gründen, die der Empfehlung zugrund lagen, in den letzten Wochen nichts Wesentliches geändert hat. Trotz des Anstiegs bleibt die Aktie mit einem KGV 2011e von 15 günstig bewertet.
Ein Interview mit dem Ende März ausgeschiedenen Vorstand Peter Mark Droste verstärkt diesen Eindruck. Droste hatte damals für das laufende Jahr ein Anhalten der Wachstumsdynamik (Umsatzplus 2010: 20 Prozent) vorausgesagt. Zudem seien die Weichen gestellt worden, um das zuletzt schwache Lizenzgeschäft anzukurbeln.
Analysten positiv
Die Analysten von Close Brothers Seydler rechnen für 2011 mit einem kräftigen Anstieg der Erlöse auf 47,1 Millionen Euro (+23 Prozent) und einem EBIT von 3,9 (Vj. 2,2) Millionen Euro.
Intershop hat im Verlauf des ersten Quartals einen ordentlichen Newsflow produziert, aus dem die Vertragsverlängerung mit dem langjährigen Großkunden Otto Group und der Neukundengewinn von Cancom herausstechen.
Für Intershops umstrittenen Großaktionär, den US-Konzern GSI Commerce, lief es im ersten Quartal prächtig. Die Amerikaner meldeten Ende April für die Periode deutlich besser als erwartete Geschäftszahlen. GSI hält knapp 30 Prozent der Intershop-Aktien und ist zudem größter Einzelkunde der Ostdeutschen.
Die Wild Card bleibt eBay. Das Online-Auktionshaus hatte Ende März die Übernahme von GSI Commerce angekündigt. Bislang ist aber unklar, welche Rolle Intershop nach dem Deal zukommt. Details hierzu sollten am 11. Mai (Q1-Zahlen) bekannt werden.
DER AKTIONÄR hält an seiner Kaufempfehlung für die Intershop-Aktie fest und empfiehlt einen Stopp bei 1,90 Euro.