"Die besten Zeiten liegen noch vor uns“ – Intershop-Vorstand Droste im Interview 26.02.2010 | 10:26 Die Thüringer Intershop Communications AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von E-Commerce-Lösungen. Im Interview mit a|m spricht das Vorstandsmitglied Peter Mark Droste über die Erfahrungen aus der Quelle-Insolvenz und die Ziele für 2010. a|m: Herr Droste, im Krisenjahr 2009 konnten Sie den Umsatz wie auch den Gewinn deutlich steigern. Ein Zeichen für die Unverwundbarkeit des Online-Handels in Krisenzeiten? Peter Mark Droste: Im Vergleich zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung verlief das Jahr 2009 in dem für Intershop wichtigen E-Commerce-Sektor insgesamt erfreulich. Die Zahl der Internetnutzer und ihre Verweildauer im World Wide Web nehmen stetig zu. Insbesondere der Online-Handel erfreut sich auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wachsender Beliebtheit. So kauften 2009 in Deutschland 1,1 Mio. Menschen mehr im Internet ein, als ein Jahr zuvor. Sie bestellten Waren im Wert von 15,5 Mrd. Euro. Intershop befindet sich derzeit mit dem richtigen Produkt zur richtigen Zeit im richtigen Markt. Wir sind sozusagen im „sweet spot“ des E-Commerce. Und dies ist nur der Anfang. Die besten Zeiten liegen noch vor uns! a|m: Mit der Insolvenz von Quelle und dem darauffolgenden Internet-Ausverkauf konnten Sie die Leistungsfähigkeit Ihrer Software unter Beweis stellen. Wirtschaftlich hatten Sie unter dem Konkurs allerdings zu leiden. Welche Schlüsse ziehen Sie aus dieser turbulenten Phase? Peter Mark Droste: Bei der Quelle hatten wir die Chance, beim großen Ausverkaufdie Skalierbarkeit und die Leistungsfähigkeit unserer Enfinity Plattform unter Beweis zu stellen. Dies ist uns auch gelungen. Mit mehr als 86.000 Bestellungen pro Tag haben wie unseren bisherigen Rekord aus dem Weihnachtsgeschäft bei OTTO (23.12.2008: 45.000 Bestellungen) fast verdoppelt. Natürlich darf nicht unerwähnt bleiben, dass mit der Quelle Insolvenz nicht nur einer der größten deutschen Versandhändler vom Markt verschwunden ist, sondern wir auch einen unserer großen Kunden verloren haben. Zum Glück ist es uns – dank harter Arbeit – gelungen, diesen Verlust zu kompensieren. Der Fall von Quelle zeigt im Übrigen erneut, wie wichtig es ist, im Handel frühzeitig die Weichen auf E-Commerce zu stellen und sich auf das Online Geschäft zu fokussieren. Hier hat Quelle viele Kunden an die Konkurrenz verloren. a|m: Trotz des wirtschaftlichen Erfolges haben die Spannungen in den Führungsgremien wegen der Vorwürfe gegen das Aufsichtsratsmitglied Michael Sauer deutlich zugenommen. Wie werden Sie sich entscheiden, sollte die notwendige Mehrheit für eine Abberufung Sauers auf der außerordentlichen HV nicht zustande kommen? Wäre eine weitere Zusammenarbeit überhaupt denkbar? Peter Mark Droste: Hier müssen wir erst einmal den Ausgang der außerordentlichen Hauptversammlung abwarten, vorher sind keine belastbaren Aussagen möglich. a|m: Der Online-Handel hat sich längst zum Milliardengeschäft entwickelt. Welche Entwicklung erwarten Sie für das laufende Geschäftsjahr und welche Ziele wird Ihr Unternehmen in 2010 verfolgen? Peter Mark Droste: Intershop ist als europäischer Marktführer für E-Commerce-Lösungen sehr gut aufgestellt. Wir schauen zuversichtlich in die Zukunft. Im Mittelpunkt unserer Strategie steht der Shop Manager. Ziel ist es, den E-Commerce Verantwortlichen im Unternehmen mit unseren Lösungen entlang der gesamten E-Commerce Prozesskette bestmöglich zu unterstützen. Das bedeutet, dass wir unser Angebot entlang der E-Commerce Prozesskette sukzessive durch eigene Entwicklungen oder kleinere Zukäufe komplettieren werden. Ein sehr wichtiges Ziel für 2010 ist auch der weitere Ausbau des Lizenzgeschäftes und die Fortführung der Internationalisierung, hier zunächst in Australien, aber auch in den USA. a|m: Herr Droste, wir bedanken uns für das Gespräch. Quelle: www.aktien-meldungen.de/Nachrichten/Top-Meldungen/...nterview-0827238 |