Besonders hoch waren die Erwartungen an das zweite Quartal ohnehin nicht gehängt. Die nun vorgelegten Zahlen belegen jedoch, warum die VEM-Aktie nicht wirklich von der Stelle kommt und meilenweit von ihren Höchstkursen notiert. VEM AKTIENBANK AG Im den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres erzielte das Münchner Emissionshaus einen Gewinn vor Steuern von 2,13 Millionen Euro. Nach Abzug der Steuern blieben 1,25 Millionen Euro in den Kassen hängen. Klingt nicht gerade berauschend, wenn man bedenkt, dass bereits per Ende März 0,97 Millionen Euro als Jahresüberschuss gemeldet wurden. Das Ergebnis je Aktie erreichte von Anfang Januar bis Ende Juni gerade einmal 0,13 Euro. Zum Vergleich: Nach dem ersten Jahresviertel blieben bereits 0,10 Euro je Anteilschein hängen. Folglich lag das Ergebnis je Aktie im zweiten Quartal bei bescheidenen 0,03 Euro.
Als Hauptgrund für die schwache Entwicklung im zweiten Quartal gibt VEM „die geringe Platzierungstätigkeit im Geschäftsbereich Emissionen und die enttäuschende Kursentwicklung der betreuten Werte im Designated Sponsoring an“. Damit zeigt sich einmal mehr, dass die VEM-Aktie ein guter Gradmesser für die Kursentwicklung der Small- und Micro-Caps ist. So steht für die VEM-Aktie seit Jahresbeginn ein Miniplus von rund fünf Prozent zu Buche, was in etwa der Performance des Entry-Standard-Index entspricht. Die Blue Chips aus dem DAX hingegen haben in diesem Zeitraum durchschnittlich mehr als 20 Prozent an Wert gewonnen
Bleibt die Bewertung der VEM-Aktie: Derzeit kommt das Unternehmen auf einen Börsenwert von knapp 48 Millionen Euro. Dem steht ein Eigenkapital von 34 Millionen Euro entgegen. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt also bei akzeptablen 1,4. Allerdings wird sich eine Gesellschaft wie VEM kaum in erster Linie unter Substanzaspekten bewerten lassen. Noch ist die künftige Gewinnentwicklung jedoch mit einem großen Fragezeichen versehen.
So rechnet VEM für das zweite Halbjahr mit einem „aktiveren Emissionsgeschäft“. Ende Mai, zur Vorlage des Q-1-Berichts klang das noch optimistischer. Damals sprach VEM von einer deutlichen Steigerung der Erträge bis zum Jahresende. Daher scheinen unsere gegenwärtigen Gewinnschätzungen von 0,44 Euro für 2007 und 0,63 Euro für 2008 deutlich zu hoch gegriffen. Wir reduzieren den 2007er-Wert auf 0,31 Euro je Anteilschein.
Die Prognose für 2008 passen wir auf 0,45 Euro an. Damit kommt die VEM-Aktie auf ein 2008er-Kurs-Gewinn-Verhältnis von elf. Kling recht günstig, die Gewinnschätzungen sind aber wie bereits gesagt mit einer stattlichen Unsicherheit verbunden. Daher scheint ein Abschlag gerechtfertigt. Wer an ein Comeback der Nebenwerte glaubt, sollte die VEM-Aktie im Depot lassen. Für Neukäufe ist zu früh, zumal auch die Charttechnik noch kein grünes Licht gibt.
Einschätzung: HALTEN Kurs am 20. Juli 2007: 4,95 Euro Stoppkurs: 3,95 Euro
ich würde eher für verkaufen plädieren.... |