Das kommt ganz auf die Nachricht darauf an. Für den Kurs ist es von großer Bedeutung, wie hoch die Kapitalanforderugen letzten Endes ausfallen. Die FHFA hat zwar schon einen Vorschlag unterbreitet, aber die "final rule" ist noch nicht raus.
Je höher die Kapitalanforderungen, desto niedriger der Wert unserer Aktie, da es entweder länger dauert, bis das Geld reicht, um aus dem Conservatorship entlassen werden zu können, wenn man ausschließlich über das Einbehalten der Gewinne rekapitalisiert. Oder die Verwässerung wird größer, je höher die Anforderungen sind, wenn man neue Aktien ausgibt. Watt hat einen Vorschlag zu den Kapitalanforderungen gemacht, der tragbar wäre. 2,5% auf das Risikokapital. Das würde aktuell ca. 110 Milliarden Dollar bedeuten. Das ist niedriger als für Banken. SIFIs brauchen sogar 5%. Diese Höhe würde für die Fannie bedeuten, dass sie über 200 Milliarden Dollar bräuchte. Aber das entspricht gerade einmal dem Wert der Firma überhaupt. Somit würden wir fast leer ausgehen, wenn Otting oder Clabaria 5% festsetzen würden und darauf hin neue Aktien ausgeben würden.
Um den Wert unserer Aktie bestimmen zu können, muss man zudem wissen, wie die zukünftigen Gewinne der Firma ausfallen können. Es ist zu befürchten, dass es zu einer Verkleinerung des Fußabdrucks der GSEs kommen wird. Überschlagen bedeutet das: Wird die Fannie halbiert, ist sie auch nur die Hälfte wert. Ich rechne mit einer nicht so drastischen Verkleinerung unserer Fannie; vielleicht 20%. Dann wäre sie nicht mehr 200 Milliarden wert, sondern nur noch 160 Milliarden - grob überschlagen. Allerdings gibt es Überlegungen, die G-Fees zu erhöhen. Das würde den Gewinn wieder steigern. Solche Dinge müssen klar sein, bevor wir einen Wert bestimmen können.
Wenn Otting nur verlauten lässt, dass Fannie jetzt ihre Gewinne behalten darf, kann es sein, dass wie bei der Einführung des Kaitalpuffer Ende 2017 gar nichts kursrelevantes passiert.
- Zuerst müssen die Kapitalanforderungen festgesetzt werden. - Dann müssen die Firmen F+F einen "capital restoration plan" erstellen, den die FHFA absegnen muss. Hier steht dann drin, wie rekapitalisiert werden soll: Ausgabe von Stammaktien, Vorzugsaktien, Einbehalten von Gewinnen etc. Wenn Trump die Fannie inerhalb seiner ersten Amtszeit entlassen will, sind nur die Gewinne von 2 Jahren einbehaltbar, der Rest muss durch Aktienausgabe eingenommen werden. - Die Veränderungen, die die FHFA an Fannie vornehmen will, müssen auch bekannt sein, bevor neue Aktien ausgegeben werden können. - Es ist auch zu klären, wie man mit den schon bestehenden privaten Vorzugsaktien im festgeschriebenen Wert von 19,1 Milliarden Dollar verfährt. Eine Wandlung dieser Aktien in unsere ist nicht völlig ausgeschlossen. Und der Wandlungspreis von diesen Vorzugsaktien in unsere Stammaktien spielt natürlich auch eine Rolle, wie viele Stammaktien es am Ende geben wird. Stichwort Verwässerung (der Dividende). Diese Vorzugsaktien haben zwar in ihrem Vertrag stehen, dass sie nicht gewandelt werden dürfen. Aber wie fast jeder Vertrag enthält auch dieser eine Klausel, die besagt, dass man alle Vertragspunkte ändern kann, sobald die Firma es will und zwei Drittel der Vorzugsaktionäre zustimmen. Die Vorzugsaktionäre um Berkowitz erhoffen sich eine für sie vorteilhafte Wandlung ihrer Aktien. Es kann sein, dass die FHFA ihnen im Rahmen eines Gerichtsvergleichs entgegenkommt, auf unsere Kosten. Ich glaube aber nicht, dass es zu großen Nachteilen für uns kommen wird. Aber möglich wäre es schon, wenn auch unwahrscheinlich, da ich eine saubere Lösung erwarte, und keine, die wieder Aktionäre betrügt, nämlich uns. - Der Warrant des Finanzministers auf 79,9% der dann ausstehenden Stammaktien ist auch von großer Bedeutung. Wird er nicht ausgeübt, dann sind unsere Aktien 5 Mal soviel wert. Wird er ausgeübt, nachdem man die Vorzugsaktien in Stammaktien umwandelt, dann sieht es ganz bitter für uns aus und eine brutale Verwässerung wäre der Fall. Allerdings gibt es viele Gründe, die gegen solch ein Vorgehen sprechen. Auszuschließen ist es aber nicht.
Wie du siehst, gibt es noch einige offene Fragen. Und es ist tatsächlich möglich, dass unsere Aktien am Ende nur wenige Cent wert sein werden. Daher sage ich zurecht: Investiert nicht zu viel in die Fannie, es kann noch schiefgehen.
Die Fannie Stammaktien sind ein Zock mit verdammt hohem Potential. Wenn es überragend läuft - und dazu müsste Trump nur die 12000 geheimen Dokumente veröffentlichen und es dem Obersten Gericht überlassen, den Obamabetrug aufzudecken - dann sind meiner Meinung nach sogar 200 Dollar pro Stammaktie drin. Träum! Ich glaube nicht, dass Trump das macht. Möglich ist es. Aber Politik läuft in der Regel anders. Trump ist jedoch unberechenbar.
Bei brutaler Verwässerung, wie oben beschrieben, kann der Kurs gegen null gehen.
Wenn alles moderat und nach üblichen Standards abläuft, gehen wir hier zweistellig raus. Darauf spekuliere ich zur Zeit. Die in diesem Forum von rbhamburg vor Jahren so hartnäckig prognostizierten 14 Euro werden in meinen Augen immer wahrscheinlicher. Plus minus 6. (((___; Aber das ist nur die Meinung eines Aktionärs mit rosaroter Fanniebrille. |