Das Biotech-Unternehmen 4SC konnte eine Kapitalerhöhung erfolgreich platzieren und schlug damit gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen. DER AKTIONÄR sprach mit dem Vorstandschef Dr. Ulrich Dauer. Das Biotechnologie-Unternehmen 4SC, spezialisiert auf die Entdeckung und Entwicklung neuer Medikamente mit den Schwerpunkten Autoimmunerkrankungen und Krebs, hat kürzlich eine Kapitalerhöhung erfolgreich platziert. Durch die Ausgabe von 3.452.647 neuen Aktien zu einem Bezugskurs von 3,40 Euro erzielten die Martinsrieder einen Bruttoemissionserlös von rund 11,74 Millionen Euro. Für den AKTIONÄR Grund genug, beim Vorstandsvorsitzenden Dr. Ulrich Dauer nachzuhaken Herr Dauer, die Kapitalerhöhung ging ja reibungslos über die Bühne. Warum haben Sie sich gerade jetzt für diesen Schritt entschieden? Wir konnten so neuen Investoren eine Möglichkeit geben, vor den klinischen Phase-II-Resultaten, die in 2011 erwartet werden, einzusteigen. Zudem sichert der Erlös den Fortschritt in unseren klinischen Programmen und unterstützt unsere Verhandlungsposition mit potenziellen Partnern. Ein weiteres Ziel war die Diversifizierung unserer Aktionärsstruktur, die auch einen positiven Einfluss auf die Liquidität im Aktienhandel haben sollte. Unser Free-Float hat sich mit dieser Maßnahme auf circa 26 Prozent gesteigert. Welche Investoren haben die Kapitalerhöhung größtenteils gezeichnet? Konnten Sie auch neue Investoren gewinnen? Die Kapitalerhöhung wurde ausschließlich von neuen institutionellen Investoren gezeichnet - Biotech-Spezialisten sowie auch Generalisten aus Deutschland, den Niederlanden, Skandinavien und zu über einem Drittel aus den USA. Wie lange sind Sie nun mit den neuen Geldern finanziert? Unsere Cash-Reserven betragen circa 26 Million Euro. Bei einem Cash-Burn von ungefähr 1,55 Million Euro pro Monat haben wir nun eine Reichweite bis ins dritte Quartal 2012. Wo wollen Sie die Mittel vorrangig einsetzen? Der Erlös sichert weiterhin den Fortschritt unserer klinischen Programme, insbesondere die Phase-IIb-Studie in Rheumatoider Arthritis mit Vidofludimus sowie die Phase-II-Studien mit Resminostat in Leberkrebs, Hodgkin Lymphom und Darmkrebs. Desweiteren unterstützen die zusätzlichen Mittel unsere Verhandlungsposition mit potenziellen Partnern. Beim Medikamentenkandidaten Vidofludimus haben Sie kürzlich detaillierte Phase-IIa-Ergebnisse vorgelegt. Wie sehen Sie hier die Chancen einer Auslizensierung, gibt es schon Gespräche? Wir sind seit geraumer Zeit in Gesprächen mit potenziellen Partnern, da daraus resultierendes Feedback auch für das Design unserer Studien sehr wichtig ist. Wir wollen damit auch sicherstellen, dass wir wichtige Fragen für mögliche Partner mit unseren jeweiligen klinischen Studien beantworten können. Wir sowie auch potenzielle Partner sind sehr beeindruckt von den positiven Phase-IIa-Daten in chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Die vollständigen Daten aus dieser Studie wurden am vergangenen Wochenende auf einem internationalen Fachkongress (ECCO IBD) präsentiert. Wir setzen allerdings darauf, den Wert des Medikaments durch positive Ergebnisse aus der Rheumatoiden-Arthritis-Studie steigern zu können und erwarten dazu Resultate der Phase-IIb-Studie im zweiten Quartal diesen Jahres. Die zweite Chance
Als einer von fünf deutschen Biotech-Favoriten des AKTIONÄRs für das laufende Jahr hatte die 4SC-Aktie gleich zum Jahresauftakt den Kursturbo gezündet. Von den Zwischenhochs bei knapp fünf Euro ist der Titel inzwischen jedoch wieder deutlich zurückgekommen. In Anbetracht der Tatsache, dass in diesem Jahr noch Daten aus drei klinischen Phase-II-Studien vorgelegt werden, die finanzielle Situation komfortabel erscheint und zudem Fantasie durch mögliche Auslizensierungen und damit verbundene Zahlungen besteht, bietet das aktuelle Kursniveau für Anleger, die den Zug bislang verpasst haben, eine interessante Einstiegsmöglichkeit. http://www.deraktionaer.de/aktien-deutschland/...terview-14666189.htm |