Hewlett-Packard - "Keine Killerapplikation und kein Y2K"
Hewlett-Packard [NYSE: HPQ ] hat am Dienstagabend Geschäftszahlen über den Erwartungen der Analysten veröffentlicht und auch beim Ausblick nicht gepatzt. Eine anständige Leistung, die bei dem Computerkonzern anders als beim Wettbewerber Dell nicht als selbstverständlich vorausgesetzt wird. Doch Carly Fiorina, Chefin des Hauses, wies auch auf ein grundsätzliches Problem hin: "Wir sehen keinen Katalysator in der nahen Zukunft, der die IT-Nachfrage verbessern könnte. Es gibt keine neue, unverzichtbare Killerapplikation und kein Y2K, das die Unternehmen veranlasst, gleichzeitig neue Computer zu ordern."
Damit spricht Fiorina dauerhafte Schwierigkeiten in der Branche an. Zum Jahrtausendwechsel gab es wegen der Angst vor dem Datumswechsel einen beispiellosen Investitionsschub. Der hatte leider zur Folge, dass anschließend die Nachfrage nachließ, während das Angebot auf konstantem Niveau gehalten wurde. Daran knabbern IT-Ausrüster heute noch.
Dennoch, die Zahlen von Hewlett-Packard sind beachtlich. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres setzte das Unternehmen 18,0 nach 18,2 Milliarden Dollar im Vorjahr um. Analysten hatten mit 17,7 Milliarden Dollar gerechnet.
Gewinn besser als gedacht
Der Gewinn betrug 659 Millionen Dollar nach 252 Millionen Dollar im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis je Aktie von 29 Cents lag zwei Cents über dem Konsensus. Carly Fiorina bekräftigte die Geschäftsziele für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres.
Wegen der angesprochenen Dauerproblematik niedriger Nachfrage wird Hewlett-Packard bis Ende Oktober weitere 3.500 Stellen zu streichen. Im zweiten Quartal reduzierte der Vorstand die Belegschaft um 2.300 auf 141.000.
Die Anleger waren trotz der kleinen Dämpfer hochzufrieden mit dem Abschneiden des Computer-Konzerns. Die HP-Aktie legte im nachbörslichen Handel um mehr als sieben Prozent zu.
|