21.05.2014, 08:45 Uhr Meldung drucken | Artikel empfehlen
S.A.G. Solarstrom-Gläubiger bekommen aktuell die Hälfte Freiburg – Im Dezember 2013 hat die S.A.G. Solarstrom AG den schweren Gang zum Amtsgericht Freiburg angetreten, um Insolvenz anzumelden (IWR Online berichtete). Nun berichtet das Unternehmen aus Freiburg, dass Insolvenzverwalter Dr. Jörg Nerlich derzeit von einer Insolvenzquote von annährend 50 Prozent ausgeht.
Das würde bedeuten, dass etwa die Hälfte der Forderungen der Gläubiger der S.A.G. Solarstrom AG aus der Insolvenzmasse gedeckt werden kann. Nerlich knüpft an diese Quote die Bedingung, dass der zurzeit laufende Investorenprozess positiv abgeschlossen wird. Je nach tatsächlichem Ergebnis des Prozesses könne die Insolvenzquote aber auch deutlich unter oder über 50 Prozent liegen.
Verspätete Mittelzuflüsse machten Insolvenzanmeldung notwendig Der Solarprojektierer hat im Dezember 2013 ein Insolvenzverfahren beantragt, weil unter anderem Mittelzuflüsse in Höhe von mehr als 20 Mio. Euro nicht zeitgerecht erfolgt waren. Dies hatte dazu geführt, dass die fristgerechte Zahlung von Verbindlichkeiten nicht mehr gewährleistet werden konnte. Im Februar 2014 hatte das Unternehmen dann im Rahmen des geplanten Restrukturierungsprozesses die internationale Strategieberatung Roland Berger Strategy Consultants damit beauftragt, einen Investorenprozess bezüglich eines Engagements bei der S.A.G. Solarstrom AG national wie international zu gestalten und zu begleiten. Ziel sollte die Ansprache strategischer Investoren sein. Der zu dem Zeitpunkt noch vorläufige Sachwalter Nerlich war mit dieser Beauftragung einverstanden.
Ziel: Fortführung der Gesellschaft Anfang März wurde das Insolvenzverfahren als Regelinsolvenzverfahren gestartet und Nerlich wurde vom Amtsgericht Freiburg offiziell zum Insolvenzverwalter bestellt. Ziel war, die Fortführung der Gesellschaft in ihrer bestehenden Struktur zu ermöglichen. Dabei sollte der operative Geschäftsbetrieb weiter laufen mit Ausnahme des Neugeschäfts im Anlagenbau. Denn für Neuprojekte stellten Banken keine Finanzierungen zur Verfügung. Laufende Projekte sollten aber fertiggestellt werden. Wie das Unternehmen Ende April erklärte, verlaufe dieser Investorenprozess planmäßig. Bis zur Gläubigerversammlung am 16. Mai 2014 sollte eine klare Zukunftsperspektive aufgezeigt werden.
Investoren überwiegend am Gesamtunternehmen interessiert „In den letzten Wochen ist eine beachtliche Anzahl von Interessensbekundungen eingegangen“, so Insolvenzverwalter Dr. Jörg Nerlich. „Die Angebote kommen sowohl aus Asien wie auch aus Europa, Nordamerika und Deutschland. Der überwiegende Teil der potenziellen Investoren zeigt am Gesamtunternehmen mit allen Geschäftsbereichen Interesse, wir haben jedoch auch einige Angeboten für einzelne Assets der Unternehmensgruppe erhalten.“ Nach der Gläubigerversammlung bekräftigt das Unternehmen, dass der Investorenprozess positiv verlaufe und man deswegen nicht von einer Zerschlagung ausgehe.
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