wenn man sich die Zeit seit dem Einstieg von Stroll ansieht, muß man das in mehrere Bereiche aufgliedern. Die Ausgangssituation war von finanziellen Schwierigkeiten geprägt. Hinzu kamen die bei Kleinserienherstellern üblichen Nicklichkeiten. Wirklich zuverlässig waren die nie. Trifft aber auch auf viele andere zu. Auch Lambo hatte massive Probleme, trotz des Zugriffs auf das VW Teile-Lager. Ich konnte das live miterleben. Mein Nachbar hatte in seiner Garage einen Murcielago und einen Diablo SV Roadster. Mein DB9 volante war auch kein Muster an Zuverlässigkeit. Hinzu kamen die technischen und kaufmännischen Probleme mit der Valkyrie, die fast der der Sargnagel von AML war. Dazu noch die hohen Kosten für den DBX. War alles etwas viel für diese kleine Firma.
Stroll, Mercedes, Moers. Das Engagement von Mercedes, die bereits seit 2017 Motoren lieferten, mit der Abstellung von Moers war die logische Konsequenz, die durch das Technologie Abkommen manifestiert wurde. Leider kam es nicht zur 20%igen Beteiligung von Mercedes. Die Maßnahmen von Moers haben den Grundstein gelegt. Optimierung der Produktion, Verbesserung der Fertigungsqualität und und der Abbau des Händlerbestandes, der zu starken Rabattaktionen geführt hatte. Leider war Moers zu akkurat und das gipfelte in seiner Weigerung die Valkyrie in einem nicht einwandfreiem Zustand auszuliefern. Es kam zu seiner Ablösung, die ich als einen katastrophalen Fehler ansehe. Seine geplanten Schritte abzuarbeiten, hätte aus damaliger Sicht etwas länger gedauert, aber Stroll wollte möglichst schnell in der Öffentlichkeit punkten, um irgendwie seine vollmundigen Aussagen zu belegen. Das ging gewaltig in die Hose. Heute wissen wir, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den letzten Jahren jedem Unternehmen die festgelegten Planungen vernagelt haben und die Vorgehensweise von Moers zu keiner Zeitverzögerung geführt hätte.
Das Image von AML war immer das gentlemans sportcar. Design zum niederknien, aber mit den britischen Unzulänglichkeiten. Die Liebhaber dieser Marke konnten damit leben. Ein Jaguar E-Type war noch die Steigerung. Der DB9 war der erste neuere, der nicht nur gut aussah, sondern auch richtig Spaß beim Fahren machte. Nach dem facelift sah er auch innen ganz gut aus. Der DB11 hat mir nie gefallen und kam auch nicht so gut an. Der Vantage Vorgänger (bis 2024) war ein gutes Modell und man hätte den noch weiter laufen lassen könne. Die specials funktionierten. Der Vanquish mit seinem V12 war problematisch. Dann kam Stroll und das ultra luxury Getöse ging los. Für die alten Kunden war es verfehlt und die Ausrichtung auf racer halte ich nicht für sinnvoll, ist auch bis jetzt nicht so aufgenommen worden. Der DBX ist nach wie vor nicht perfekt. Den Fokus zu sehr auf die Fahrleistungen zu richten, geht an dan Anforderungen der Kunden vorbei. Die Malmedie Probefahrt habe ich mir angesehen. Was er zum Design, Fahrleistungen und Innenausstattung gesagt hat stimmt. Er hat auch Recht zum Platzangebot eines GT und den elektronischen Aussetzern, die in der Realtät noch stärker ausfallen. Er ist aber ein racer und mir fehlt der Blick auf andere Unzulänglichkeiten. Kein head up, zum Infotainment hat er sich ja klar geäußert, aber wenn man sich die Innenausstattung genauer ansieht (ich habe es getan), findet man einige Kritikpunkte.
Was sagt der Markt zu AML? Es läuft nicht rund. Penske und Moll haben aufgegeben. Krauthahn schon früher. Im Sekundärmarkt nicht beliebt. Starker Wertverlust, Qualitätsprobleme und eine Front, wie ein Ford Mondeo werden hier angeführt. Klar, gegen eine Porsche GT3 oder Carrera GT ist der Wertverlust apokalyptisch. Viele Händler würden einen AML nicht mal in Zahlung nehmen. Exclusivität wird auch nicht so gesehen. Man bekommt halt jeden AML und nicht wie bei Ferrari auf Zuteilung und Nachweis ensprechender Vorbesitze. Wenn man etwas exclusives kauft, will man halt nicht, dass es jeder bekommt und schon gar nicht in den ersten 2-3 Jahren 50% Wertverlust haben. Das ist eben nicht ultra luxury.
Man sieht, hier sind noch jede Menge Baustellen und ich hoffe, dass es unter Hallmark besser wird. |