Golem.de: Herr Schmidt, wie viel Geld haben Sie mit Bitcoin verdient?
Schmidt: Etwa zwei Millionen Euro.
Golem.de: Bei welchem Kurs sind Sie eingestiegen?
Schmidt: Im ersten Hype, 2011 meine ich... Der Kurs lag um die 10 bis 20 US-Dollar pro Bitcoin. Bitcoin war neu und technisch spannend. Das war eine große Spielwiese, da haben unter den Kollegen viele mal die Finger oder etwas Spielgeld reingesteckt und geguckt wie das so geht. Energieverbrauch war damals noch kein Thema, die Leute haben ihre CPUs und später Grafikkarten benutzt und individuell Mining betrieben.
Golem.de: Haben Sie auch selbst Bitcoins geschürft?
Schmidt: Nein.
Golem.de: Was ist die Motivation für die hohe Spende an die Grünen gewesen?
Schmidt: Ich wünsche mir einen Politikwechsel, auch wenn das ein abgedroschenes Wort ist. Ich könnte jetzt wie Rezo meinen ganzen Ärger rauslassen, versuche aber, mich kurz zu fassen: SPD und Union sind einfach fertig, vor allem letztere. Jeder Blick in die Zukunft wird vertont zu den Klängen von "HALT STOP DAS BLEIBT ALLES SO, WIES HIER IST", und nach 16 Regierungsjahren sind Minister und Lobbyisten ein und dasselbe. Dazu ein Haufen Korruptionsskandale im Bundestag, ohne die exorbitanten "Nebeneinkünfte" mitzuzählen - aber auf anderen Ebenen auch.
Ein Wolf im Konfirmandenpelz lässt sich mit Aktienoptionen für politische Kontakte schmieren, zur Belohnung stellt ihn der Landesverband als Spitzenkandidaten auf. Haben die denn keine anständigen Leute mehr? Und schlimmer noch: keine Selbstachtung?
Ich wünsche mir eine Politik, die den Klimaschutz als Menschheitsaufgabe anerkennt, sozial denkt, internationale Kooperation sucht und für Demokratie und Menschenrechte einsteht. Die sich in einer sich rasend schnell verändernden Welt der Zukunft annimmt, statt auf Krampf am Status quo zu kleben. Ich möchte Parteien, die bei ihren Mandatsträgern hohe Ansprüche an persönliche Integrität stellen, um gemeinwohlorientiert Politik machen zu können. ...