Dieses Thema hatten wir ja auch schon mehrfach. Herr Weng hatte sich hierzu auch mehrfach geäußert. Der komplette Warenbestand ist mit den Anschaffungskosten bewertet. Die Ware wurde über viele Jahre angeschafft. In dieser Zeit gab es bei einigen Kunstwerken deutliche Wertsteigerungen. Es ist ja nicht so, dass man Kunst am Montag kauft und am Freitag mit 50% Aufschlag wieder verkauft. Auch die Kunst muss reifen und gewinnt an Wert. Sicher muss man hierbei das Knohow haben was der Markt möchte und sucht. Dies hat Herr Weng. Ein Kunsthistoriker hat dies nicht zwingend, auch ein Kunstliebhaber nicht. Herr Weng kauft und verkauft aus rein wirtschaftlichen Erwägungen Kunst. Ihm muss die Kunst gar nicht gefallen. Er muss nur wissen wohin sich der Kunstmarkt bewegt. jörg9 hat durchaus recht damit, dass sich die Geschmäcker verändern, dass manche Kunst deutlich an Wert verliert. Auch dass der Kunstmarkt schwierig ist und sich immer noch in der Talsohle befindet. Einfach ist dies nicht. Viele Galerien mussten schließen. Viele Galerien kaufen keine Ware mehr, sondern nehmen sie nur noch in Kommission. Die Gewinne der großen Auktionshäuser Sothebys und Christies sind drastisch eingebrochen. Einfach weil sich der Kunstmarkt immer noch in der Talsohle befindet. Ein Herr Weng hat konträr zum Markt lange Zeit anders agiert und trotz Flaute in der Branche Kunst weiter zugekauft. Deshalb der hohe Warenbestand. Keine Kommissionsgeschäfte wie die Mehrheit in der Branche , sondern direkte Zukäufe. Der Grund hierfür ist, dass Herr Weng enormes Wissen hat und sich deshalb seiner Sache sicher ist. Er weiß was der Markt sucht, was Wertsteigerungen bringen wird und was nur eine Modeerscheinung ist. Er hat sein Ohr am Kunstmarkt und agiert anders als ein Kunsthistoriker oder Museeumsdirektor. Ihn interessiert nur was am Markt geht. Hierbei hat es durchaus einiges an Wertsteigerungen im Kunstportofolio über die Jahre gegeben. Herr Weng sprach immer von stillen Reserven. Ich war nun auf drei HVs und da war dies jedes Mal Thema. Es gab nie Hochschreibungen aufgrund der Wertsteigerungen. Der Mehrwert wird erst mit dem tatsächlichen Verkauf realisiert. Das heißt also selbst wenn sich der Kunstmarkt verschlechtert und der tatsächliche Wert der Kunst wieder sinkt, dann werden lediglich die stillen Reserven, die nicht vorgenommenen Hochschreibungen gemindert. Der tatsächliche aktuelle Wert liegt dann aber immer noch über den Anschaffungskosten. In einem irrt jörg9 gewaltig, Kunst gibt es eben nicht wie Sand am Meer. Zumindest nicht die Kunst, die am Markt hohe Preise erzielt. Es sind Unikate und sehr wohl sehr rare Güter. Natürlich muss man dann die Kennntnisse und das Wissen haben was der Markt sucht, wohin der Markt sich entwickelt. Diese Expertern sind rar und werden auch von keiner Uni ausgespuckt. Deshalb würde ich auch in keinen Kunstfond investieren. Im reinen Kunsthandel ist Weng Fine Art AG ganz klar von den Fähigkeiten eines Herrn Weng abhängig. Er ist da nicht ersetzbar. Dass er diese Fähigkeiten hat, da habe ich keine Zweifel. Die bisherigen Verkäufe beweisen dies. Herr Weng hat auch schon mal gesagt, dass er einen Großteil der Kunst innerhalb eines Jahres verkaufen könnte, aber dann natürlich mit weitaus geringeren Erlösen, als wenn man die Kunst opportunitiv über die Jahre verkauft. Dann hätte die Weng Fine Art AG aber das Problem neue Ware zu bekommen. Die eigentliche Schwierigkeit ist ja nicht der Verkauf der Ware sondern deren Einkauf! Entgegen der Meinung von jörg9 ist es eben keine Massenware, die es wie Sand am Meer gibt, sondern rare Unikate. Voraussetzung das Geschäft betreiben zu können ist natürlich eine entsprechende Kenntnis, die nur wenige haben und die man nicht an der Uni lernt.
Nicht destso trotz läuft der Kunstmarkt eher schwach. Insoweit ist es völlig logisch, dass jeder Player in der Branche darunter leidet. Auch eine Weng Fine Art verdient im Kunsthandel sich momentan keine goldene Nase. Das heißt aber nicht, dass Abschreibungsbedarf auf das Kunstportofolio besteht, sondern nur dass die Kunst aktuell langsamer verkauft werden kann. Herr Weng hatte aus meiner Erinnerung mal angeführt, dass in dieser Flaute weniger Kunstwerke verkauft wurden, aber die Kunst die gesucht wird an Wert nicht verloren hat, sondern nach wie vor Höchstpreise erzielt hat. Auf jeden Fall ist der Kunsthandel nicht einfach.
Auf Weng Fine Art bezogen bedeutet dies, dass die Weng Fine Art AG im reinen Kunsthandel glänzend positioniert ist, wenn der Markt wieder anzieht. Weng Fine Art hat die rare Ware und andere Player müssen sie dann erst beschaffen, was fast nicht möglich ist.
Mittler Weile erzielt Weng Fine Art aber 2/3 ihres Gewinnes im Editionsgeschäft mit der Tochter WFA Online AG. Hier sind die Margen extrem hoch. Auch muss man sehen, dass es viel effizienter ist seine Zeit aktuell schwerpunktmäßig ins Editionsgeschäft zu investieren. Auch muss man sehen, dass im Editionsgeschäft man nicht zwingend auf Herrn Weng angewiesen ist. Den Kunsthandel im Einkauf kann eben nur die Person Weng abdecken. Das Editionsgeschäft auch andere Personen, da hier nicht das spezifische Kunstwissen gefragt ist. In dieser Nische verdient Weng Fine Art sein Geld!!! Hier sind große Gewinnsprünge möglich. Wer also die Aktie Weng Fine Art anschaut muss sich mehr Gedanken über die WFA Online AG machen, da hier die Gewinne gemacht werden und vorallem zukünftig hohe Gewinnsteigerungen zu erwarten sind. Im reinen Kunsthandel sehe ich keine großen Sprünge, aber auch nicht die Gefahr von Abschreibungen auf den Warenbestand.
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