Sicherlich wurde in der DDR viel geplant, aber von Gehirnwäsche im Kindesalter kann da keine Rede sein, und das hatte mit dem beschriebenen auch gar nichts zu tun. Zumal ja auch nicht alle so waren wie ich, was Fernsehen betrifft.
Ab 12 Jahren wurde es dann natürlich sehr problematisch, da es dann anfing mit Wehrsport, FDJ, Studium und solchen Dingen, die zu Problemen führen konnten, wenn man nicht linientreu war. Und all das was dann folgte, war sicherlich totalitär und das will ich auch gar nicht verteidigen. Ich mit meinem sturen aber gerechtigkeitsfanatischen Charakter möchte nicht wissen wie ich mich verhalten hätte, wenn ich 5 Jahre früher geboren worden wäre. So hatte ich einfach Glück, das beste aus beiden Systemen mitnehmen zu können. Jedenfalls gabs da keine Gehirnwäsche. Da gibt es ja scheinbar im Westen die abenteuerlichsten Vorstellungen zur DDR. Das Leben war auch nicht besonders organisiert. Klar gab es die Pioniere, aber da wurde vielleicht jeden Monat mal was unternommen. Ansonsten gings so wie heute auch in die Schule und den Hort, nur mit dem Unterschied, dass man danach sich eben nicht vor den Fernseh oder den PC gesetzt hat, oder mit Handy gesimst hat, sondern das man halt draußen an der Luft war oder es mehr Möglichkeiten des Vereinssports gab. Sicherlich war das in der DDR organisierter, aber das find ich nicht negativ. Solange es nicht für propagandistische Zwecke missbraucht wurde, was es vereinzelt sicher auch gab, wars okay so. Wie gesagt, ab 12 Jahren gabs da aber einen Schnitt in vielen Biographien, da man sich dann entscheiden musste, was die berufliche Zukunft (inklsuive Armee, etc.) anging. War natürlich dann nicht mehr so locker und selbstbestimmt wie im Westen. |