Drosten, den du hier zitierst, hat das SARS-Virus mitentdeckt und den Test für die neuen Corona-Viren mitentwickelt. Er ist DIE Koryphäe schlechthin.
Merkur:
Bei der Runde mit insgesamt sechs Experten wurde, wie zu erwarten, über die Coronavirus- Ansteckungsgefahr*, um mögliche Personalnot in Kliniken und um die Taktik im Umgang mit der Infektion gestritten. Viel Redezeit erhielt in dieser Sendung Christian Drosten, Institutsdirektor der Virologie an der Charité Berlin. Er hat unter anderem das Sars-Virus mitentdeckt sowie den Coronavirus-Test mitentwickelt.
Bei den Coronavirus-Fällen in München* habe es eine „sehr steile Lernkurve“ gegeben, meinte er. Illner fragte nach: „Geht es jetzt darum, Zeit zu gewinnen - und wofür?“. Drosten setzt darauf, in die wärmen Monate hineinzukommen, denn UV-Strahlung, trockenes Wetter und Bewegung im Freien reduziere die Infektionshäufigkeit. „Wir müssen Zeit gewinnen, in der Entzerrung einer möglichen Infektionswelle.“
Virologe erhebt Stimme bei Maybrit Illner (ZDF): „Und ich kann Ihnen sagen...“
Bei den folgenden Sätzen klang seine Stimme auf einmal sehr gereizt: „Ich muss ganz ehrlich sagen, diese Diskussion, die ich hier gehört habe, macht mich stiller und stiller. Ich kann da gar nichts mehr zu sagen. Das ist wirklich vollkommen daneben. Das ist ein Suchen nach Problemen, wo keine sind. Und ich kann Ihnen sagen, dieses Virus wird alle Diskussionen wegwischen, wenn es so kommt, wie es als pandemische Influenza kommen würde.“
Drosten fuhr mit seiner Wutrede fort: „Das liegt vielleicht auch ein bisschen an dieser Verkürzung in unserer heutigen Gesellschaft bei allerhand Diskussionen. Es ist vollkommener Unsinn zu fragen, ob Deutschland vorbereitet ist. Die Frage ist, worauf will Deutschland denn überhaupt vorbereitet sein.“ 60 bis 70 Prozent der deutschen Bevölkerung könnten Erfahrung mit Corona machen, schätzt Drosten.
Allerdings wisse man „überhaupt nicht“, in welcher Geschwindigkeit sich das Virus ausbreiten werde, ob nun in wenigen Wochen oder innerhalb von zwei Jahren. „Und irgendwelche aufgeregten Debatten, die können wir jetzt echt mal unter dem Begriff ‚Energieverschwendung‘ einordnen“, sagte Drosten, der an dieser Stelle vom Applaus der Studiogäste unterbrochen wurde.
Maybrit Illner verhaspelte sich hier kurz. „Man möchte sich natürlich nicht nur informieren, sondern auch reagieren“, sagte sie und wurde von Drosten unterbrochen: „Und man möchte sich auch gerne aufregen in Deutschland.“ Niemand in der Runde widerspricht.... |