basiert auf den Mythen und Verhaltensanforderungen einer bronzezeitlichen Hirtenkultur (Altes Testament), sowie deren teilweiser Interpretation durch einen recht bekannten Propheten (Neues Testament). Ich nehme mal nicht an, dass Du von einer wörtlichen Wahrheit der Bibel ausgehst, die lässt sich zu leicht widerlegen (die Bibel widerspricht sich an einigen Stellen selbst).
Sie hat aber auch bei einer metaphorischen Betrachtung einen ganzen Haufen Logikbugs, von denen Du einen genannt hast: Warum hat Gott die Menschen so geschaffen, dass sie verführbar sind, wenn er das nicht wollte?
Hier ein paar andere Probleme: - Wieso setzt Gott den Menschen Verbote, wenn er weiß, dass sie sich darüber hinwegsetzen? (Gott ist in der Theorie allwissend) Oder weiß er das dann nicht? Hat also der Mensch die Möglichkeit, Gottes Wissen auszutricksen? Wenn er es weiß, ist er dann nicht selbst dafür verantwortlich, dass sie sich darüber hinwegsetzen? Zumindest durch Unterlassen? Wie kann er sie dann dafür bestrafen? - Gott hat laut der Bibel einen ewigen Heilsplan, nach dem alles verläuft. Wenn es einen solchen Heilsplan gibt und er gültig ist, gehört hierzu nicht auch zwingend der Verstoß von Adam und Eva, sowie jede negative Handlung? Wenn Gott alles vorherbestimmt/vorhergesehen hat, widerspricht dies dem Dogma vom freien Willen des Menschen (der nebenbei in der aktuellen Hirnforschung als widerlegt gesehen wird). Wenn es aber keinen freien Willen gibt, kann es auch keine Sünde geben. Eva konnte dann garnicht anders handeln, als den Apfel zu nehmen. - Grundsatz der Bibel ist, dass Gott Gebete erhöht: Was, wenn diese seinem Heilsplan widersprechen? Wirft er diesen Heilsplan dann über den Haufen, damit jemand ne Parklücke findet oder ne Prüfung besteht? Falls ja, kann der Plan nicht so ewig sein. Falls nein, wieso dann überhaupt beten? - Wieso offenbart sich Gott nur einer primitiven Hirtenkultur im Nahen Osten und NUR dort? Was ist mit den anderen Millionen Menschen auf der Welt, die nie die Chance hatten, von dieser Offenbarung auch nur zu erfahren (abgeschiedene Eingeborenenstämme etc). Wieso hat Gott es überhaupt nötig, sich zu offenbaren? Er hätte das Wissen einfach in den Menschen verankern können oder sagen "Hey, hier bin ich!". Wieso will er, dass man zu ihm findet, wenn er's nicht selbst sagt? Ist er so ein Selbstbeweihräucherer? - Wieso will Gott, dass man ihn verehrt? Hat er das nötig? Also mir wär's reichlich wurscht, ob mich ne Ameisenzivilisation verehrt... - Wieso die Kriege? Wieso die Morde? Wieso die Krankheiten? Alle Opfer können nicht selbst schuld sein, wie sieht's beispielsweise mit Säuglingen aus, die an Krankheiten sterben? - Wo kommen eigentlich die Seelen her? Gibts da ein Vorratslager oder werden die bei der Geburt erschaffen? Oder vorher? Wann genau? Wenn sich das Spermium in der Eizelle einnistet? - Wenn der Mensch so im Mittelpunkt steht, wieso hat Gott ein Universum erschaffen, das Jahrmilliarden brauchte, um auf einem kleinen Planeten eines durchschnittlichen Sonnensystems am Rand von einer aus ca. 400 Mrd Sternen bestehenden Galaxis (einer von mehr als 100 Mrd) eine primitive Zivilisation entstehen zu lassen? Und wieso die ganzen Irrwege? Wieso sind >99,99999...% der Materie im All "verschwendet". Wieso hat er Milliarden Jahre gewartet und dabei ein paarmal alles wieder zugrunde gehen lassen? Die Dinosaurier, in hunderten von Millionen Jahren evolviert durch einen Meteoriteneinschlag vernichtet? Soviel Verschwendung soll eine perfekte Schöpfung sein? Meinem Automechaniker würde ich nicht vertrauen, wenn der so ne Bilanz hätte...
So long... ;) ----------- Wer nichts weiß, muss alles glauben. |