Entschuldige, dass das so lange gedauert hat:
Ich denke nicht, dass die bestehenden Tankstellen (700 bar) ganz einfach umgerüstet werden können. Das hängt davon ab bis zu welcher Temperatur man die bestehenden Drucktanks verwenden kann.
Ein Flüssigwasserstoffsystem hat nämlich nur einen sehr geringen Überdruck, ist aber dafür -253° C kalt. Er muss sogar durch Überdruckventile abgesichert sein, weil der Tank keinen Druck aushält, dafür aber viel leichter ist. Wasserstoff lässt sich bei Normaltemperatur nicht verflüssigen. Dazu muss die Temperatur unter dem kritischen Punkt bei -240 °C liegen, bei 13 bar Druck. Der Siedepunkt bei Normaldruck beträgt -252 °C. Wasserstoff hat zudem einen negativen Joule-Thomson-Koeffizienten. Das heißt es wird warm und nicht kalt. Daher wird Wasserstoff vor dem Entspannungsvorgang auch abgekühlt. Bei flüssigem Wasserstoff spart man den Druckbehälter, dafür muss man ständig kühlen oder Verluste durch Verdunstung in Kauf nehmen. Für Fahrzeuge die ständig in Bewegung sind ist das egal.
Flüssigwasserstoff kann zudem in Kombination mit Supraleitern zur Energierückgewinnung verwendet werden. Ab einer gewissen Temperatur kann Strom ohne Widerstand fließen. Das macht den Flüssigwasserstoff besonders interessant. Wenn man Flüssigwasserstoff bei -253°C aus einem Tank auslässt, könnte man Supraleiter einsetzen für ein perfektes elektrisches System. Also Strom ohne Widerstand. |