Sollte das Vertrauen in Gold als beständiges Geld, als Wertspeicher verloren gehen und sollte Gold als Schmuck nicht mehr gefragt sein, kann der Preis gegen null sinken. Das ist richtig. (Gegen null könnte es aufch fallen, wenn es gelänge Gold im Labor oder Reaktor zu geringen Kosten zu produzieren, bei einem globalen Goldverbot, bei einem Mrd.-Tonnen-Fund in der Antarktis.)
Solange eine physische Nachfrage nach Gold besteht, macht die hohe Stock-to-Flow Ratio von Gold das Metall eben auch wertvoll. Bei einer Ratio von 65 bei Gold wie heute, dauert es 65 Jahre um den aktuellen Bestand zu verdoppeln. Beim Öl oder Kupfer ein Jahr. Bei Lagerüberbeständen kann auch Öl unter die Produktionskosten bzw. gegen null fallen.
Die physische Goldnachfrage liegt jährlich bei gut 4'000 Tonnen, gut 3'000 Tonnen werden durch die Minenproduktion abgedeckt. Solange die physiche Nachfrage über dem Angebot von wiederaufbereitetem bzw. bereits gefördertem Gold liegt, wird sich die Preisuntergrenze an den durchschnittlichen Förderkosten (AISC) orientieren. Wenn die physische Nachfrage unter das Angebot von bereits gefördertem Gold sinkt, bricht der Preis zusammen.
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