Im Stadtteil Charlottenburg modernisiert die Berliner Estavis ein ehemaliges Schwesternwohnheim, um dort Wohnungen zu schaffen, die von gemeinnützigen Trägern angemietet werden.
Eigentlich ist der in den 1970er Jahren entstandene Neungeschosser in der Pulsstraße 9 nicht besonders attraktiv. Die 80 Einheiten des überwiegend aus Einzimmerwohnungen bestehenden Wohnkomplexes sind mit 30 bis 40 m2 nicht sonderlich groß, und trotz der Lage am Charlottenburger Schlosspark rechnete man sich bei der auf die Entwicklung und den Verkauf von Wohnportfolios spezialisierten Estavis keine besonders guten Vermarktungschancen für dieses Objekt aus. Doch das Kaufangebot für die Immobilie lag auf dem Tisch, und so dachte man darüber nach, wie das frühere Schwesternwohnheim des Westend-Klinikums genutzt werden könnte.
Gemeinnützige Träger finden kaum noch Standorte in Berlin
So entstand die Idee, gemeinnützige Träger als Mieter für die Wohnungen zu gewinnen: "Nach dem Wegfall der Anschlussförderung im sozialen Wohnungsbau stehen gemeinnützigen Trägern in Berlin immer weniger geeignete Wohnungen zur Verfügung", sagt Florian Lanz, Vorstandsvorsitzender der Estavis AG. "Gleichzeitig wächst der Bedarf für trägergestütztes Wohnen. Wir wollen uns daher zukünftig verstärkt in diesem Bereich engagieren."
Die Pulsstraße 9 ist das Pilotprojekt für Estavis in diesem Bereich. Interessenten waren schnell gefunden, und die Sanierung der in diesem Sommer erworbenen Immobilie ist schon in vollem Gange. Bereits Anfang 2011 sollen die ersten Bewohner einziehen. Jugendliche und Erwachsene in problematischen Lebenssituationen werden hier ein eigenes Zuhause finden. Sie werden dort von Mitarbeitern der jeweiligen sozialen Träger betreut. Bisher konnten mit drei verschiedenen Trägern Verträge mit einer Laufzeit von zehn Jahren für 50 Wohnungen geschlossen werden. Auch für die restlichen Einheiten hofft Estavis ob der zentralen Lage bald Nutzer zu finden. Der Vorteil dieser Vermietungsart: "Wir haben nicht 80 einzelne, sondern am Ende vielleicht fünf oder sechs Vertragspartner", erklärt Estavis-Sprecher Peter Vogt.
Den Erwerb und den Umbau des Wohnhauses finanziert Estavis zufolge die Bank für Sozialwirtschaft. Wenn das Projekt so viel versprechend läuft, wie es den Anschein hat, wird Estavis weitere Immobilien kaufen, die sich für diese Nutzung eignen. (mv)
Von iz
Im Stadtteil Charlottenburg modernisiert die Berliner Estavis ein ehemaliges Schwesternwohnheim, um dort Wohnungen zu schaffen, die von gemeinnützigen Trägern angemietet werden.
Eigentlich ist der in den 1970er Jahren entstandene Neungeschosser in der Pulsstraße 9 nicht besonders attraktiv. Die 80 Einheiten des überwiegend aus Einzimmerwohnungen bestehenden Wohnkomplexes sind mit 30 bis 40 m2 nicht sonderlich groß, und trotz der Lage am Charlottenburger Schlosspark rechnete man sich bei der auf die Entwicklung und den Verkauf von Wohnportfolios spezialisierten Estavis keine besonders guten Vermarktungschancen für dieses Objekt aus. Doch das Kaufangebot für die Immobilie lag auf dem Tisch, und so dachte man darüber nach, wie das frühere Schwesternwohnheim des Westend-Klinikums genutzt werden könnte.
Gemeinnützige Träger finden kaum noch Standorte in Berlin
So entstand die Idee, gemeinnützige Träger als Mieter für die Wohnungen zu gewinnen: "Nach dem Wegfall der Anschlussförderung im sozialen Wohnungsbau stehen gemeinnützigen Trägern in Berlin immer weniger geeignete Wohnungen zur Verfügung", sagt Florian Lanz, Vorstandsvorsitzender der Estavis AG. "Gleichzeitig wächst der Bedarf für trägergestütztes Wohnen. Wir wollen uns daher zukünftig verstärkt in diesem Bereich engagieren."
Die Pulsstraße 9 ist das Pilotprojekt für Estavis in diesem Bereich. Interessenten waren schnell gefunden, und die Sanierung der in diesem Sommer erworbenen Immobilie ist schon in vollem Gange. Bereits Anfang 2011 sollen die ersten Bewohner einziehen. Jugendliche und Erwachsene in problematischen Lebenssituationen werden hier ein eigenes Zuhause finden. Sie werden dort von Mitarbeitern der jeweiligen sozialen Träger betreut. Bisher konnten mit drei verschiedenen Trägern Verträge mit einer Laufzeit von zehn Jahren für 50 Wohnungen geschlossen werden. Auch für die restlichen Einheiten hofft Estavis ob der zentralen Lage bald Nutzer zu finden. Der Vorteil dieser Vermietungsart: "Wir haben nicht 80 einzelne, sondern am Ende vielleicht fünf oder sechs Vertragspartner", erklärt Estavis-Sprecher Peter Vogt.
Den Erwerb und den Umbau des Wohnhauses finanziert Estavis zufolge die Bank für Sozialwirtschaft. Wenn das Projekt so viel versprechend läuft, wie es den Anschein hat, wird Estavis weitere Immobilien kaufen, die sich für diese Nutzung eignen. (mv)