@Investor X: im Folgenden wie ich auf die Gesamtjahresschätzung gekommen bin, nun leicht aktualisiert. Alle folgenden Rechnungen sind ohne die Berücksichtigung von Vega, deren finanzielle Auswirkungen momentan einfach für Außenstehende nicht klar sind, da weder ein Kaufpreis noch ein Ergebnis genannt wurde.
Datagroups Prognose sieht ein EBITDA von mindestens 15 Mio. EUR vor. Sagen wir mal, wir kommen bei 15,2 Mio. EUR raus. Abschreibungen betrugen in den ersten drei Quartalen 4,2 Mio. EUR, also 1,4 Mio. EUR pro Quartal. Wenn wir das auch in Q4 so sehen, hätten wir Abschreibungen von 5,6 Mio. im Gesamtjahr, womit sich ein EBIT von 15,2 - 5,6 = 9,6 Mio. EUR ergäbe. Das Finanzergebnis war laut Halbjahresbericht in H1 -0,8 Mio. EUR, auf's Gesamtjahr hochgerechnet also -1,6 Mio. EUR (bei Unterstellung gleichbleibender Finanzierungskosten). Damit hätten wir ein EBT von 9,6 - 1,6 = 8 Mio. Die Steuerquote ist nicht ganz klar, bei Berücksichtigung der bisherigen Finanzierungskosten scheint sie aber fast 35% zu sein bisher. Wenn man diese erhöhte Steuerquote auf's Gesamtjahr unterstellt, ergäbe sich ein Nettogewinn von 8 * (1 - 0,35) = 5,2 Mio. EUR, also 0,69 EUR pro Aktie.
Nun zu den PPAs: Diese lagen im Halbjahr bei 1,4 Mio. EUR. Aufs Gesamtjahr hochgerechnet also 2,8 Mio. EUR. Bei Unterstellung einer Steuerquote von 30% sind diese netto also 2,8 * (1 - 0,3) = 2 Mio. EUR wert, was 0,26 EUR pro Aktie enstpricht. Somit ist das um PPA korrigierte EPS also 0,69 + 0,26 = 0,95 EUR. Sprich, meine vorige Gesamtjahresschätzung hat sich durch Q3 nicht spürbar verändert (was primär daran liegt, dass die Gesamtjahresprognose von Datagroup aufrechterhalten wurde, Gewinne also einfach eher in Q4 als in Q3 anfallen).
Hoffe ich hab in der Schnelle jetzt nichts falsch gerechnet. Ein paar Kommentare noch hierzu:
- Abschreibungen könnten in Q4 durch das Neugeschäft höher ausfallen als im bisherigen Jahresverlauf. Das würde die Schätzung senken. - Die Steuerquote von 35% ist höher als sie dauerhaft sein wird. Datagroups Steuerquote ist leider recht undurchschaubar. Im historischen Mittel war sie deutlich unter 30%, in Einzeljahren (wie diesem und dem letzten) jedoch auch teilweise gut drüber. So oder so: von Steuerseite werden wir zukünftig wohl eher weiteren Rückenwind bekommen. - Bei den obigen Schätzungen ist Vega nicht berücksichtigt. Das kann die Rechnung nochmal ganz gut beeinflussen, da Vega operativ wohl nicht unerhebliche Verluste gemacht hat (siehe Warburg Bericht). Außerdem könnten die Finanzkosten in Q4 steigen, wenn zur Übernahme Kreditlinien genutzt werden musste. Ich hoffe hier, dass aufgrund der operativen Verluste von Vega nur ein geringer Preis gezahlt werden musste und somit die Kosten aus dem Cash Flow des laufenden Jahres gedeckt werden konnten, ohne spürbare zusätzliche Zinskosten. - Spannend wird der Ausblick/Prognose auf 2015/16. Aufgrund der Projektanläufe und Erweiterungen sollte Datagroup auch in 2015/16 deutlich wachsen. |