Wall Street schließt fester - Nasdaq dreht im späten Handel New York (vwd) - Mit fester Tendenz sind die Standardtitel an Wall Street am Dienstag aus dem Handel gegangen, nachdem die US-Aktien noch in den letzten Handelsminuten deutlich zugelegt hatten und ihre Gewinne bis auf über 100 Punkte ausbauten. Auch die Technologietitel an der Nasdaq stiegen im späten Handel und drehten erst gegen Sitzungsende ins Plus. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) kletterte um 1,2 Prozent bzw 107 Punkte auf 8.678, der S&P-500-Index erhöhte sich um 0,8 Prozent bzw sieben Stellen auf 915. Der Nasdaq-Composite-Index stieg um 0,3 Prozent bzw fünf Zähler auf 1.401.
Das Handelsvolumen belief sich auf 1,31 (Montag: 1,61) Mrd Aktien. Dabei standen 1.668 Kursgewinnern 1.502 -verlierer gegenüber, 209 Titel schlossen auf dem Vortagesstand.
Vor der am Mittwoch anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank hätten sich die Anleger aber merklich zurückgehalten, hieß es. Viele Anleger rechnen fest mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte. Ein Zinsschritt um 25 Basispunkte dürfte am Markt daher keine nachhaltigen Reaktionen hervorrufen meinen Marktbeobachter, während eine unveränderte Zinspolitik zu fallenden Aktienkursen führen dürfte.
Zudem sei der Ausgang der Kongresswahlen noch nicht abzusehen, und das habe die Unsicherheit zusätzlich verstärkt, erklärten Marktteilnehmer die Zurückhaltung der Anleger. Die am Nachmittag veröffentlichten Konjunkturdaten spielten angesichts der anderen Themen eine eher untergeordnete Rolle. Der ISM-Index für die Aktivität im Nicht-Verarbeitenden Gewerbe ist im Oktober auf 53,1 (Vormonat: 53,9 gesunken. Analysten hatten einen Rückgang auf 51,1 befürchtet.
Die Technologiewerte wurden nicht nur von Gewinnmitnahmen nach den deutlichen Zugewinnen am Vortag belastet, auch die Mitteilung über Entlassungen bei Applied Materials zog die Nasdaq nach unten. Das Unternehmen hatte am Montagabend angekündigt, elf Prozent der Mitarbeiter zu entlassen, um damit der anhaltenden Schwäche in der Halbleiterbranche zu begegnen. "Für die Erwartung eines mittelfristigen anziehenden Halbleitermarktes spricht das nicht gerade", kommentierte ein Händler die Meldung. Die Titel von Applied Materials gaben um 3,9 Prozent auf 15,81 USD nach.
Adobe Systems wurden zudem von einer Herabstufung durch die Analysten der Deutschen Bank auf "Sell" von "Hold" belastet und gaben 5,7 Prozent auf 25,82 USD nach. Intel verbilligten sich um 2,4 Prozent auf 18,30 USD.
Boeing stützten hingegen den DJIA mit einem Kursgewinn von 6,2 Prozent auf 31,52 USD. Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, Boeing stehe kurz vor dem Abschluss eines Leasing-Vertrages mit der Air Force über 100 modifizierte Flugzeugen des Typs 767.
Auf der Verliererseite standen dagegen American Express, die den Index der Standardwerte mit einem Minus von 2,5 Prozent auf 36,60 USD belasteten Die Analysten von Merrill Lynch hatten die Titel auf "Neutral" von "Buy heruntergestuft und dabei auf die inzwischen erreichte Bewertung der Aktie verwiesen. Um weiteres Kurspotenzial zu entfalten, müsse die Konjunktur nachhaltig anziehen, erklärten sie. Dies sei aber im kommenden Jahr nicht zu erwarten. vwd/DJ/5.11.2002/ll
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