Man sollte bei der Betrachtung der Ebit-Marge im Vergleich zum Vorjahr vielleicht noch eines betonen: Wenn der Umsatz im Jahr 2022 um 1/3 (!) ansteigt, es Adesso also gelingt, in solch einem Seuchenjahr den Umsatz um sage und schreibe 33% (!) zu steigern, dann darf man sich nicht wundern, wenn der Gewinn (zunächst) nicht so schnell hinterherkommt. Vor allem auch bedingt durch großen Aufwand beim Aufstocken der Personaldecke (überproportionaler Anstieg der Personalkosten, weil gute MA's sind Mangelware und Gute sind teuer) usw. Wenn also die Ebit-Marge im Seuchenjahr 2022 von 9,x auf 5,x "abstürtzt", dann ist das bei Adesso in dieser Phase absolut KEIN Makel, KEIN Hinweis auf Probleme. Nein, es sind notwendige Investitionen in die Zukunft. Damit man die Jahr für Jahr steil ansteigenden Aufträge auch tatsächlich abarbeiten kann. Man will die eigene, mächtige Marktposition ja nicht dadurch schwächen, indem man Konkurrenten Aufträge überlassen muss, weil man selbst nicht die Kapazitäten aufbieten kann. Und die Prognosen für 2023ff. zeigen ja deutlich, dass sich das Wachstum nicht abschwächen wird. Adesso macht es also richtig: "Scheiß auf die aktuelle Marge! Wichtig ist der Umsatz, das Wachstum!" Wenn man sich das mal klarmacht, dann ist die Kursziel-Erhöhung auf 230 EUR durch SMC-Research ziemlich plausibel.
Das nur mal zur Klarstellung. Weil ich den Eindruck habe, dass in meinem vorherigen Beitrag ein negativer Unterton bzgl. der Marge mitschwingt, der da nicht hingehört. Adesso ist und bleibt eine Wachstums-Rakete, die ihresgleichen sucht. |