"Teurer Kampf gegen das Öl
Kosten für BP explodieren
Über der Untergangsstelle sammeln sich die Boote und das Öl.
(Foto: dpa)
Die Ölpest im Golf von Mexiko hat BP bislang 350 Millionen Dollar gekostet. Darin enthalten seien unter anderem die Kosten für die Eindämmung des Öls, die Entlastungsbohrung und Unterstützung für die US-Bundesstaaten an der Küste, so der Energiekonzern. Die Kosten dürften noch steigen, da immer noch mindestens 5000 Barrel Öl (etwa 795.000 Liter) pro Tag austreten. BP war zu 65 Prozent an der zerstörten Plattform beteiligt und haftet im entsprechenden Verhältnis.
Kuppel funktioniert nicht
Am Sonntag hatte BP im Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko einen herben Rückschlag erlitten. BP-Experten mussten ihren Versuch abbrechen, mit Hilfe einer riesigen Stahlkuppel das unablässig ausströmende Öl abzusaugen. Damit hat sich die Hoffnung vorerst zerschlagen, das Umweltdesaster schnell einzudämmen.
Wegen der großen Kälte in 1500 Metern Tiefe hätten sich Kristalle aus Öl und Wasser in der Kuppel gebildet, die die Öffnung an der Spitze verstopften und deshalb ein Absaugen des Öls verhinderten, sagte BP-Manager Doug Suttles. "Ich würde aber in diesem Augenblick noch nicht von einem Scheitern sprechen", betonte er. Man brauche aber zwei Tage Zeit, um neue Lösungen zu finden.
Wegen der Probleme habe man die rund 100 Tonnen schwere und 13 Meter hohe Kuppel, die zunächst über dem Leck platziert wurde, jetzt 200 Meter danebengestellt. Experten prüften, wie die Kristallbildung verhindert werden könne. Eine Möglichkeit sei es, die Kuppel zu beheizen. Eine andere Methode sei der Einsatz von Methanol als Frostschutzmittel.
Erneut wies Suttles darauf hin, dass eine Operation mit einer Stahlkuppel über dem Leck niemals zuvor in derartiger Tiefe versucht worden sei. Bereits zuvor hatte er Komplikationen vorausgesagt. Aufgabe des kastenförmigen Aufbaus ist es, das Öl aufzufangen, damit es anschließend auf ein Schiff gepumpt werden kann. Ursprünglich war geplant, damit Anfang der Woche zu beginnen. Zugleich gehen die Arbeiten nach den Worten Suttles weiter, durch Entlastungsbohrungen im Meeresboden das Ölleck zum Versiegen zu bringen.
Bilderserie
*
*
*
"Stiefel ins Genick"
Ölpest verseucht die Küsten
Alle Bilderserien
Ölklumpen in Alabama
Die Ölklumpen, die ans Ufer der Dauphin-Insel rund fünf Kilometer vor der Küste Alabamas geschwemmt wurden, sollen nun daraufhin untersucht werden, ob sie von der Ölpest verursacht wurden. Manche von ihnen sind groß wie Golfbälle, wie der Einsatzstab mitteilte. Helfer hätten Barrieren um die Insel gelegt, um weitere Klumpen aufzufangen. Am Donnerstag hatte der Ölfilm erstmals eine unbewohnte Insel vor der Küste des US-Bundesstaates Louisiana erreicht.
Die US-Behörden weiteten das Verbot für Fischfang an der Küste vor Louisiana aus. Mehr als 10 000 Helfer seien im Einsatz, um zu verhindern, dass das Öl auf das ökologisch empfindliche Marschland am Mississippi-Delta trifft. Auch am Freitag habe man Teile des Ölfilms auf der Meeresoberfläche verbrannt."
http://www.n-tv.de/panorama/...fuer-BP-explodieren-article864998.html