Hawathorne, Du schreibst überlegt und offenbar auch sachkundig. Jedoch Deine Kritik am Ende kann ich nicht nachvollziehen - an zwei Punkten: 1. Das Projekt "Wieviele Aktien halten wir?" wird von Dir kritisiert mit dem Vergleich auf das Pokerspiel. Die Anzahl der Aktien entspricht der Anzahl der Chips - und die werden im Poker ausdrücklich offen gezeigt. Versteckt wird lediglich der Kartenwert. Wir haben dieses "Spiel" hier gemacht mMn, um deutlich zu machen, welches Gewicht wir paar deutschen Anleger haben, die hier im Forum tätig sind. Daraus läßt sich durchaus ein Schluss ziehen. Da es auch noch einige stille Mitleser gibt, die Aktien haben, sind wir nicht ganz unbedeutend (zumal es solche communities auch in andern Ländern geben wird). Daraus folgt Punkt 2. Wenn Du kritisierst, dass hier Informationen preisgegeben werden (was ja eigentlich nur Meinungen sind), dann kommt das eher dem Punkt Pokerspiel gleich, weil es da um Inhalte geht. Aber - machen wir uns nichts vor - bei normalen Aktiengesellschaften soll das Wort der Aktionäre bei der HV gehört werden. Da taucht keiner von uns auf. Wenn wir überhaupt irgendwie Gehör finden wollen, dann ist dieses Forum hier unsere HV. Und die Tatsache, dass wir einen gehörigen Anteil an dieser Firma besitzen, gibt unserem Wort erst Gewicht. Dadurch ist das mehr als Stammtischgeschwätz und in gewisser Hinsicht auch ein Korrelativ zur Politik des Managementes, weil sich potentielle Anleger hier noch einmal unabhängiger informieren können, als durch Werbeprospekte (ob unser Forum mehr Wahrheit verbreitet, ist damit noch gar nicht gesagt). Klar gibt man Informationen preis und offenbart auch Anlegerstrategien. Damit verschafft man der "Gegenseite" einen strategischen Vorteil. Das ist in meinen Augen aber der Preis, den man für diese Art offener Infopolitik bezahlt. Börsenforen sind die Parlamente des Kapitalismus und Demokratie gibt es nie zum Nulltarif. (Und letztlich siehst Du das ja wohl ähnlich, denn Du beteiligst Dich ja - oder?) |