Märkte reagieren positiv Fed senkt US-Zinsen früher und stärker als erwartet.Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat am Dienstag überraschend - und früher als zuletzt kolportiert - den Leitzins gesenkt: um 75 Basispunkte auf 3,5 Prozent.
Die Fed teilte ihre Entscheidung kurz vor der Eröffnung der US-Börsen mit. Marktteilnehmer hatten den Schritt angesichts der weiter angespannten Lage auf den Finanzmärkten bereits erwartet.
"Substanzielle Maßnahmen" notwendig Wegen der zunehmenden Angst vor einer Rezession in den USA hatte Fed-Chef Ben Bernanke eine Zinssenkung in der Vorwoche angedeutet. Ursprünglich sollte der Schritt am 30. Jänner erfolgen. Die Rede war vorerst von einem halben Prozentpunkt.
"Wir stehen bereit, substanzielle zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, um das Wachstum zu stützen und eine angemessene Absicherung gegen Abwärtsrisiken zu liefern", hatte er am Freitag gesagt.
Mehrfache Zinsschritte Angesichts der Unsicherheit könnten "zusätzliche Lockerungen sehr wohl notwendig sein".
Seit dem Aufflammen der US-Hypothekenkrise im Sommer 2007 hatte die Notenbank den Leitzins bereits um insgesamt einen Prozentpunkt auf zuletzt 4,25 Prozent gesenkt.
Bush will Rezession abwenden Bernanke forderte auch das Weiße Haus auf, politische Schritte gegen eine Abkühlung der Konjunktur zu setzen. US-Präsident George W. Bush plant dazu ein 150 Mrd. Dollar (über 103 Mrd. Euro) schweres Konjunkturpaket.
Am Dienstag beriet Bush mit den oppositionellen Demokraten im US-Kongress seinen Plan, mit dem er der US-Wirtschaft über Steuererleichterungen und Regierungsinvestitionen neue Impulse geben und eine Rezession abwenden will.
Eine solche sah Bernanke zuletzt zwar noch nicht, sprach jedoch von einem "verlangsamten Wachstum". Diese Einschätzung hatte ausgereicht, die US-Börsen am Freitag weiter massiv auf Talfahrt zu schicken.
Börsen reagieren erleichtert Diese Vorgaben wiederum hatten ein weiteres Abrutschen der Märkte in Asien und Europa zur Folge. Nach der Ankündigung Bernankes am Dienstag drehten einige Indizes rasch ins Plus.
Der DAX in Frankfurt, der mit minus fünf Prozent in den Handel gestartet war, machte seine Verluste ebenso wett wie der Wiener ATX. Der war mit minus sieben Prozent in den Handel gegangen und lag nach der Fed-Entscheidung nur noch leicht im roten Bereich.
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