Gewaltiges Wachstum bei LEDs führt zu Nachfragesprung bei Gallium
von Michael Vaupel
Lieber Herr Hotsch,
Interessant: In Japan hat sich seit dem Erdbeben/Tsunami/Fukushima im März einiges geändert...
...zum Beispiel die Geschwindigkeit, mit der sich nun die LED Leuchten im Land durchsetzen.
Und im benachbarten Südkorea ist gerade ein staatlicher "15/30"-Plan gestartet worden. Der hat das Ziel, dass bis 2015 die LEDs einen Anteil von 30% am gesamten Beleuchtungsmarkt erhalten sollen.
China hat natürlich auch einen potenziell gewaltigen LED-Markt. Und wer ist das größte Land in Bezug auf die LED-Industrie? In Bezug auf die beste Technologie? Taiwan.
In Taiwan und China werden die neuen LED-Standards gesetzt, auch für große öffentliche Bauprojekte. Diese neuen Standards treffen beide Länder in Absprache. Derzeit zeichnet es sich ab, dass Taiwan eher bei den "Innenraum LEDs" die Standards setzt, was offensichtlich von China akzeptiert wird.
Wie auch immer: Ich denke, meine Botschaft ist klar. Die LEDs sind eine Zukunftstechnologie, welche sich gerade mit gewaltigen Wachstumsraten durchsetzt. Es ist Ostasien, wo diesbezüglich die größte Phantasie herkommt.
Doch auch hierzulande wird die Stunde der LEDs kommen, so meine Prognose. Der 60 Watt-Glühbirne weine ich keine Träne nach, und die sogenannten "Energiesparlampen" haben ebenfalls Nachteile. Direkt überspringen, hin zu den LEDs. Diese benötigt noch weniger Energie, hat erheblich kürze Schaltzeiten. Kein Flackern - das Licht ist schlagartig da.
Und mein Rat ist es, um die Ecke zu denken. Wie können wir von dieser Entwicklung profitieren? Durch den Kauf von günstig bewerteten Aktien von LED-Produzenten. Allerdings gibt es hier durchaus einen harten Preiswettkampf, die Margen sind entsprechend keineswegs beeindruckend hoch. Mal sehen, ob sich die taiwanesischen Unternehmen als Weltmarktführer durchsetzen werden.
Eins wird aber wohl auf jeden Fall gebraucht: Der für die Herstellung der LEDs notwendige Rohstoff Gallium.
So hat das Fraunhofer Institut in einer Studie prognostiziert, dass alleine der Gallium-Bedarf für weiße LEDs von 9 auf 143 Tonnen im Jahr 2030 steigen wird. Meiner Ansicht nach ist das eher noch untertrieben, angesichts des gewaltigen Wachstums, was wir jetzt schon sehen (sprich: Diese 143 Tonnen werden früher nachgefragt).
Dazu sollten Sie wissen: Derzeit werden weltweit pro Jahr gerade einmal rund 200 Tonnen Gallium produziert. Eine Erhöhung der Nachfrage um 10 Tonnen pro Jahr alleine durch die weißen LEDs entspricht da direkt einer Erhöhung der gesamten Nachfrage um 5%.
Und es gibt eine weitere Zukunftstechnologie, die verstärkt Gallium benötigt...
...mehr dazu am Montag.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben ein angenehmes Wochenende!
Ihr
Michael Vaupel
Diplom-Volkswirt / M.A.
Chefredakteur Traders Daily |