14.08.2003
G F T T E C H N O L O G I E S
Rote Zahlen in St. Georgen Diese Seite drucken verschicken
Bei dem Internetdienstleister ist der Umsatz in den ersten sechs Monaten dieses Jahres weiter gesunken. Gleichzeitig konnte GFT aber den Verlust verringern. Der Sparkurs wird fortgesetzt. Bis Ende des Jahres sollen weitere Stellen abgebaut werden.
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St. Georgen - Das Internetdienstleister GFT Technologies hat im ersten Halbjahr 2003 bei sinkendem Umsatz seinen Verlust gesenkt. Der Halbjahresfehlbetrag sei im Vorjahresvergleich von 6,630 Millionen Euro auf 5,192 Millionen Euro gesunken, teilte das Unternehmen mit.
GFT Technologies: Verlust verringert Demnach schrumpfte der Umsatz im Vorjahresvergleich von 82,870 Millionen Euro auf 70,576 Millionen Euro. Der operative Verlust sei von 8,214 Millionen Euro auf 7,425 Millionen Euro gesunken.
Vorstandschef Ulrich Dietz rechnet erst für das kommende Jahr mit einer Erholung, auch wenn sich der Markt in vergangenen Monaten aufgehellt habe. "Ein Licht am Ende des Tunnels ist zu sehen", sagte der Unternehmensgründer zur Eröffnung der Pressekonferenz.
Insgesamt zeigte sich der Dietz mit der Entwicklung des Geschäfts zufrieden. Die Sparmaßnahmen zeigten erste Wirkung. Im zweiten Quartal sei das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dank Kostensenkungsmaßnahmen mit 0,3 Millionen Euro erstmals seit 18 Monaten wieder positiv gewesen, sagte der scheidende Finanzvorstand Markus Kerber.
Unterdessen bleibt das Unternehmen weiterhin auf Sparkurs. Im vierten Quartal 2001 hatte GFT noch 1517 Mitarbeiter, Ende des zweiten Quartals 2003 waren es nur noch 1023. Bis zum Jahresende sollen es insgesamt nur noch 900 Beschäftigte sein.
Steigen Deutsche Bank und die Post aus?
Der Vorstandschef hat dem Multimedia-Spezialisten deshalb eine neue Organisationsstruktur verpasst. So sei die Verwaltung in St. Georgen gebündelt und in Berlin die GFT Media Unit gegründet worden. In Eschborn und Barcelona säßen die Mitarbeiter für das Bankinggeschäft.
Mehr zum Thema · GFT Technologies: Finanzvorstand vor dem Rücktritt (13.08.2003) · GFT Technologies: Herbe Verluste und ein Rücktritt (15.05.2003) Neue Aufträge erhofft sich Dietz unter anderem aus dem E-Government-Markt, dem Geschäft mit öffentlichen Auftraggebern. Um diesen Bereich will sich künftig der (noch amtierende) Finanzchef Kerber kümmern. Dazu wird der Manager seinen Posten im Vorstand aufgeben, wie manager-magazin.de vorab berichtete. Sein Nachfolger wird Jochen Ruetz, der bislang beim Baukonzern Strabag in den Bereichen Controlling und IT tätig war.
An GFT Technology sind unter anderem die Deutsche Bank und die Deutsche Post beteiligt. Gerüchte besagen, dass sich die beiden Konzerne, die auch die größten Auftraggeber von GFT sind, von dem IT-Spezialisten trennen wollten.
Dietz sagte dazu, ihm seien keine derartigen Pläne bekannt. Das Verhältnis zur Deutschen Bank sei sehr gut. Jedoch könne man sich in den nächsten 18 Monaten überlegen, ob der Anteil des Freefloats erhöht werden sollte. Dabei denke er nicht an eine Kapitalerhöhung sondern an eine Umschichtung.
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