Die Ausbreitung des Coronavirus setzt die Konjunktur im Euroraum, die sich gerade auf dem Weg der Besserung befand, unter Druck. Der sentix Konjunktur-Gesamtindex für den gemeinsamen Währungsraum ist im März um mehr als 22 Punkte gefallen - laut dem Institut ein Negativrekord für die Ein-Monats-Veränderungsrate. „Während der Einbruch der Lagewerte kaum überrascht und mit -18,3 Punkten auch im Ausmaß wohl dem entspricht, was schon jetzt für die Menschen spürbar ist, stellt der Fall der Erwartungswerte auf den tiefsten Wert seit August 2012 eine Negativ-Überraschung dar“, kommentierte Sentix. „Denn das heißt nichts anderes, als dass sich die Anleger auf eine lange Schwächeperiode der Konjunktur einstellen“. Der globale Konjunktur-Gesamtindex fiel von plus 8,1 auf minus 12 Punkte. „Nie zuvor war ein so starker synchronisierter Einbruch der Welt-Konjunktur in unseren Daten messbar. Damit reiht sich der aktuelle Einbruch in eine unrühmliche Kette: Lehman (2008), Fukushima (2011) und die Öl-Kreditkrise (2016)“, so Sentix. Die deutsche Industrie hat im Februar eine leicht steigende Produktion für März, April und Mai erwartet. Das geht aus der neuesten Umfrage des ifo Instituts hervor. Der ifo Index für die Produktionserwartungen stieg im Februar von 2,2 auf 2,5 Punkte. Die Umfrage war laut den Ökonomen allerdings abgeschlossen, bevor die Ausbreitung des Coronavirus ihr gegenwärtiges Ausmaß erreicht hatte. Die OPEC unter Führung Saudi-Arabiens hatte sich am Freitag mit Russland und anderen Nicht-OPEC-Staaten aus der OPEC+-Gruppe nicht auf stärkere Förderdrosselungen einigen können. Der saudi-arabische Ölkonzern Saudi Aramco kündigte daraufhin an, den offiziellen Verkaufspreis für alle Ölsorten und alle Abnehmer zu senken. Infolge des Preiskrieges zwischen Saudi-Arabien und Russland ist die Öl-Notiz bis Montag crashartig gefallen. Der Absturz der Sorte Brent um 31,5 Prozent auf 31,02 US-Dollar je Barrel war der stärkste Rückgang seit Januar 1991 zu Beginn des ersten Golfkrieges. Außerdem belastet die Sorge vor den wirtschaftlichen Folge der Coronavirus-Krise die Preise. Die deutsche Industrie ist mit einer überraschend starken Erholung in das laufende Jahr gestartet. Die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe lag nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes Januar saison- und kalenderbereinigt um 3,0 Prozent über dem Vormonatsniveau. Für den Dezember 2019 ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang von „lediglich“ 2,2 Prozent gegenüber November 2019 (vorläufiger Wert: -3,5 %). Die Zahl der Toten im Zuge der Ausbreitung des Coronavirus in Italien ist innerhalb eines Tages um 133 auf 366 gestiegen. 7.375 Infektionen seien inzwischen erfasst, teilte der Zivilschutz mit. Am Samstagabend waren es noch 5.883 Fälle. Experten gehen zudem davon aus, dass es eine hohe Dunkelziffer bisher nicht registrierter Fälle gibt. Im Januar 2020 wurden von Deutschland Waren im Wert von 106,5 Mrd. Euro exportiert und Waren im Wert von 92,7 Mrd. Euro importiert, wie das Statistische Bundesamt am Montag anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Damit waren damit die deutschen Exporte im Januar um 2,1 Prozent und die Importe um 1,8 Prozent niedriger als im gleichen Vorjahresmonat. Kalender- und saisonbereinigt blieben die Exporte gegenüber dem Vormonat Dezember unverändert, die Importe stiegen um 0,5 Prozent. Der Überschuss in der Handelsbilanz ging von 15,2 Mrd. Euro im Vormonat auf 13,9 Mrd. Euro zurück.
Chinas Außenhandel ist vor dem Hintergrund der Coronavirus-Epidemie massiv zurückgegangen. Demnach sackten Chinas Exporte im Januar und Februar im Vergleich zu den ersten zwei Monaten des Vorjahres um 17,2 Prozent auf 292.45 Mrd. US-Dollar, wie die Pekinger Zollverwaltung am Samstag mitteilte. Die Importe sanken um 4 Prozent auf 299,54 Mrd. Dollar. Insgesamt schrumpfte der Außenhandel damit um 11 Prozent.
Die japanische Wirtschaft ist im vierten Quartal 2019 noch stärker eingebrochen als zunächst gedacht. Auf das Jahr hochgerechnet sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den drei Monaten bis Ende Dezember im Vergleich zum Vorquartal um 7,1 Prozent gesunken, teilte die Regierung am Montag in einer zweiten Schätzung mit. Zunächst war ein Rückgang um 6,3 Prozent ermittelt worden. Als Hauptgrund für den Wirtschaftseinbruch gilt die Erhöhung der Mehrwertsteuer. Quelle: www.godmode-trader.de |