Die Geheimarmee der Schweiz wurde reaktiviert, der Name P26 ist nicht mehr existent und wurde geändert. Ihre Aufgabe sollte es sein, sowohl bei einer demokratischen Machtübernahme von klar Links oder aussenstehenden Kräften wie auch bei einer militärischen Besetzung den bewaffneten Widerstandskampf zu führen.
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Die PUK EMD entdeckt bei ihren Untersuchungen im Zusammenhang mit der Fichenaffäre die geheime Armee »P26« und den geheimen Nachrichtendienst »P27«. Diese privaten Verbände sind mit Waffen und Sprengstoff ausgerüstet. Im Falle eines Krieges wären sie ohne weiteres in Aktion getreten. Der Bundesrat hat keine Möglichkeit sie im Kriegsfall zu kontrollieren.
Die Parlamentarische Untersuchungskommission stellte fest, dass die »P26« als Geheimorganisation wirkte, für die es weder eine rechtliche Grundlage, noch eine parlamentarische Kontrolle oder politische Zuständigkeit gab und die somit verfassungswidrig agierte. Es bestand »die Gefahr eines Missbrauchs durch Selbstaktivierung«, hiess es im Bericht der Parlamentarier.
Zu den Einsatzplänen der »P26« habe auch die Variante eines »Umsturzes im Inneren« gehört. Weiter: »Dieses Szenario schliesst nicht aus, dass die Organisation auch bei einem in demokratischen Formen zustande gekommenen Machtwechsel eingesetzt werden könnte.« Dem habe auch entsprochen, dass der militärische Geheimdienst, darunter die UNA, entgegen ihrem Auftrag auch im Inland spionierte. Linke und Grüne sahen, ähnlich wie bei der Praktizierung der Spannungstrategie durch Gladio in Italien, die »P26« in die Sprengung von Strommasten in der Nordschweiz und die Bedrohung prominenter AKW-Gegner bei den Auseinandersetzungen um das AKW Kaiseraugst verwickelt.
Bei den Untersuchungen kam ans Licht, dass auch in der Schweiz ein Vorgehen der Untergrundarmee nicht erst im Kriegsfall, sondern bereits vorher gegen politische Gegner vorgesehen war.
Das wurde am Beispiel des sogenannten Fichenskandals sichtbar, den Enthüllungen über die von den Geheimdiensten angelegten zivilen und militärischen Internierungslisten, auf denen die Namen von etwa 10'000 »Verdächtigen« und »Linksextremisten« erfasst gewesen sein sollen. In einer bereits 1959 herausgegebenen speziellen Geheimdienstinstruktion hiess es:
»Unzuverlässige Elemente, Ausländer, Verdächtige werden überwacht oder vorsorglich in Lagern untergebracht.« Bei den Untersuchungen kam ans Licht, dass auch in der Schweiz ein Vorgehen der Untergrundarmee nicht erst im Kriegsfall, sondern bereits vorher gegen politische Gegner vorgesehen war. Das wurde am Beispiel des sogenannten Fichenskandals sichtbar.
Der Chef der P-26 war Generalstabsoberst Efrem Cattelan, Codename Rico, der die Tarnfirma Consec AG für Personal- und Kaderschulung an der Freien-Strasse in Basel führte. Der frühere Vizedirektor der National-Versicherung hatte lange Zeit als Armee- und Offiziersausbildner gedient. Finanziert wurde die Gruppe aus Kreditüberschüssen der ordentlichen Waffenbeschaffung und aus Zinserträgen von vorfinanzierten Rüstungsverkäufen. So flossen etwa elf Millionen Franken pro Jahr von Bern nach Basel.
Geheime Waffendepots, die in einem technisch modernen Zustand, waren über das ganze Land verstreut. In ihnen befanden sich Maschinenpistolen, Gewehre mit Schalldämpfern, Granaten usw. Eine geheime Anlage befand sich bei Gstaad. Cattelan ist vom Generalstabschef Hans Senn, anderen Zeitungsmeldungen zufolge Richard Ochsner zum Gehalt von 240.000 Schweizer Franken als Leiter des Projekts 26 angestellt worden. Der damalige Generalstabschef liess Goldplättchen im Wert von sechs Millionen Franken als Kriegskasse der P26 bei verschiedenen Banken einlagern. |