: Siemens wird langsam richtig billig > Aus der FTD vom 12.7.2001 > > In Schwäche kaufen. Das sagt sich leicht, aber die Siemens-Aktie > könnte in den nächsten Wochen dazu einladen. > > Die Aktie hat seit Anfang des Jahres 35 Prozent verloren und zur > Spitze mehr als die Hälfte. Der Konzern kostet noch rund drei Fünftel des > erwarteten Umsatzes. Für einen Technologiewert ist das nichts - zumindest für > einen profitablen. Siemens ist davon mit einer operativen Marge von fünf > Prozent noch weit entfernt. Im laufenden Geschäftsjahr wird es wegen der > Konjunkturschwäche ganz sicher nichts mit der angestrebten Verbesserung. Die > Gewinnschätzungen, die für das laufende Jahre vor sechs Monaten noch bei fast vier Euro > pro Aktie gelegen hatten, sind jetzt bei 2,8 Euro. Herauskommen werden > vermutlich nicht mal zwei Euro. Das hängt davon ab, wie die außerordentlichen > Erträge verbucht werden, zum Beispiel die aus der Übertragung der > Infineon-Aktien an den eigenen Pensionsfonds. > > In den nächsten Wochen droht weiteres Ungemach. Erste Analysten > glauben jetzt, dass dieses Jahr nur 370 Millionen Mobiltelefone abgesetzt > werden. Das sind zehn Prozent weniger als von Nokia geplant. Weitere > Gewinnwarnungen von Nokia und anderen Telefonherstellern sind daher ziemlich > wahrscheinlich. Dazu kommen ernste Probleme im Geschäft mit Netzwerken, Computern, > Chips (Infineon) und vermutlich der Beratung (SBS). Am 25. Juli könnte > Siemens daher selbst noch mal ordentlich enttäuschen. > > Aber wenn Siemens noch mal ein paar Euro verliert, wäre die Aktie > richtig billig. Der Konzern bemüht sich um die Marge, und bei besserer > Konjunktur wird das auch wieder greifen. Die wirtschaftlich unempfindlichen > Sparten Kraftwerke, Verkehrssysteme, Medizintechnik und Beleuchtung helfen > schon jetzt, den Ertragsrückgang zu dämpfen. Gut wäre aber, wenn Siemens am > 25. Juli sagen würde, wie die Probleme mit Telefonen und Netzwerken > angegangen werden sollen. |