aber auf ein Abo habe ich auch keine lust..
das schreibt jemand bei WO und klingt dann doch sehr interessant
Hauptversammlung 2024 Insgesamt drei Fragesteller, Vorstand Witjes und Aufsichtsratsvorsitzender Ketterer vor Ort.
Beide machen einen sehr kompetenten Eindruck und beantworten alle gestellten Fragen ausführlich und unbürokratisch. Insbesondere Ketterer hatte ich mir völlig anders vorgestellt. Keine Spur irgendeiner Arroganz eines Millionärs. Kein Vergleich zu Typen wie Gröner, Benko und Co.
Vorstand und Aufsichtsrat bestätigen Prognose 2024.
Für 2025 wird mit Gewinn gerechnet, da viele Projekte verkaufsreif sind. Hamburger Projekt wurde erfolgreich verkauft. Die TOPs zu den Gewinnabführungsverträgen haben offenbar einen steuerlichen Hintergrund, da die erwarteten Gewinne dieser Projekte mit anderen Verlusten verrechnet werden können. Ein Fragesteller vermutete, dass dann die anderen Projekte Verluste erwirtschaften und daher hier keine BuGs nötig sind. Lt. Witjes sind diese Projekte allerdings nur noch nicht soweit, dass ein BuG notwendig ist. Man würde BuGs sukzessive nachschieben.
Aktuell gibt es 9 Projektentwicklungen. Das ist eigentlich auch der einzige Geschäftszweck. Die sogenannten Renditeimmobilien im Anlagevermögen sind eigentlich Restanten aus alten Projekten und sollen nicht dauerhaft als Bestandsobjekte geführt werden. Es handelt sich dabei um vier Bestandsobjekte.
Bestandshaltung wäre auch angesichts eines LTVs von etwas über 80% über alle Gesellschaften nicht angezeigt. Die Zinsaufwendungen belaufen sich lt. Geschäftsbericht auf Zinssätze zwischen 1,5% und 20%. Die 20% sind dabei eine Mezzalinfinanzierung. Der Zinssatz wird aber nicht bezahlt werden. Man ist sich inzwischen mit dem Darlehensgeber einig, dass lediglich das Nominalkapital zurückgeführt wird. Der durchschnittliche Zinssatz wurde mit 8,5% angegeben und als zu hoch angesehen. Man ist mit allen Fremdkapitalgebern egal ob Kurz- oder Langläufer laufend in Kontakt zu zukünftigen Prolongationen und sieht keine Schwierigkeiten. Die Unternehmensanleihe, die in 2026 fällig wird, wird hauptsächlich nur von zwei Gläubigern gehalten. Eine Prolongation scheint so gut wie vereinbart zu sein. Generell wird der LTV in den kommenden Jahren stark rückläufig sein, da diverse Projekte abgeschlossen werden.
Zum verspätet vorliegenden Jahresabschluss gab es eine überraschend stichhaltige Begründung.
Berlin, 26. Juni 2024. Die Gateway Real Estate AG ("Gesellschaft" - WKN A0JJTG / ISIN DE000A0JJTG7) hat heute nach erfolgter Abstimmung mit ihrem Wirtschaftsprüfer beschlossen, die Veröffentlichung des geprüften Konzernabschlusses 2023 noch einmal zu verschieben. Grund hierfür ist, dass die Gesellschaft und der Wirtschaftsprüfer zum einen noch das Closing der in der Meldung vom 26. April 2024 genannten Projekttransaktionen und zum anderen die Umsetzung einer weiteren unmittelbar anstehenden Transaktion abwarten wollen, nachdem die in der Meldung vom 26. April 2024 genannte Verlängerung einer Projektfinanzierung im Sinne der Gesellschaft bereits gesichert wurde. Die Gesellschaft erwartet, den geprüften Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2023 im Laufe des Juli 2024 veröffentlichen zu können. Änderungen zu den am 12. April 2024 bekannt gegebenen vorläufigen Geschäftszahlen für das Geschäftsjahr 2023 werden nicht erwartet.
Ein Fragesteller monierte, dass Termine nicht eingehalten wurden, die in obiger ad hoc genannt sind. Dieses wurde glaubhaft mit einer unzureichenden Zusammenarbeit des Wirtschaftsprüfers begründet. WPs scheinen inzwischen auch nicht mehr durchgehend über kompetentes Personal zu verfügen. Hier wirken auch Ängste aus dem Wirecardskandal nach. Die Zusammenarbeit hat wohl viel Zeit und Geld gekostet. Man trennt sich daher und wechselt zu Mazar. Der Aktionärsvertreter vom SDK begrüßte den Wechsel ausdrücklich und stimmte entsprechend ab. Warum die Verzögerung nicht als erneute ad hoch gemeldet wurde, begründete der Vorstand damit, dass man überlegt habe, das zu tun, aber man befürchtet habe, dass wieder einige „Schreiberlinge“ irgendwelchen Blödsinn daraus machen. Außerdem war man darauf angewiesen endlich das Testat zu bekommen.
Auch die BaFin Prüfung lässt Fragen an der Kompetenz der Behörde aufkommen. Offenbar ist diese auch gehalten für kleinere Fehler Strafgelder einzusammeln und tritt dabei Fragen los, die dann von der Gesellschaft begründet werden müssen oder man erhebt Strafzahlungen. (Persönliche Anmerkung: Scheint ein gesellschaftliches Problem sich nicht mit schwierigen Sachverhalten und Genehmigungsverfahren auseinander zu setzen, wenn man seine Aufgabe auch leichter erfüllen kann). Gegenstand der Prüfung war, ob eine zum Stichtag 30. Juni 2023 mit rund EUR 141,5 Mio. bewertete Liegenschaft möglicherweise in wesentlichem Umfang überbewertet wurde. Der Fall war lt. Vorstand und AR völlig unstrittig. Das hat man selbst bereits vorher festgestellt. Man war nur nicht einig über den Meldezeitpunkt und hat das auch gegenüber der BaFin begründet. Auf eine Rückmeldung wird immer noch gewartet. Man rechnet allerdings nicht mehr damit und vermutet, dass der Fall einfach ausläuft. Die BaFin wurde hierzu mehrfach angefragt, diese reagiert aber nicht.
Für den massiven Kursabsturz hatten die Gesellschaftsorgane keine Begründung und waren selbst völlig ratlos. Ich ärgere mich, dass ich den nicht massiv zu Käufen genutzt habe. Von der vermuteten Insolvenz keine Spur.
Dann gab es noch die übliche Frage zum Squeeze-Out. Hier wollte ein Fragesteller offenbar Ketterer zum Squeeze-Out „überreden“, während der SDK-Vertreter vehement widersprach und einer „Enteignung“ keinesfalls zustimmen würde. Man sollte das Unternehmen nicht auf solche Gedanken bringen. Nun ja, der Squeeze-Out wurde ja bereits angekündigt und Ketterer lieferte dann doch eine Begründung warum der nicht kam und wohl auch erst mal nicht kommen wird. Grund ist die parallel laufende Anleihe. Nach den Anleihebedingungen (ich konnte das allerdings nicht explizit nachvollziehen), müsste diese bei einem Kontrollwechsel sofort zurück gezahlt werden. Dafür möchte Ketterer aber durchaus wieder dividendenfähig werden. Er hat auch kein Problem Steuern zu zahlen wenn Gewinn anfällt. Das ist eben so. Er wohne auch nicht in Zürich um Steuern zu sparen, das tut man wohl auch im Kanton Zürich nicht sonderlich, sondern wegen seiner glücklichen Ehe mit einer Schweizerin. Auf Nachfrage wurde das Geschäftsjahr 2026 für eine mögliche Dividendenzahlung genannt. Ein Squeeze-Out wäre in der aktuellen Lage vermutlich auch für die Minderheitsaktionäre nicht zielführend.
Eigene finanzielle Probleme wurden von Ketterer verneint. Die Gateway sein ein familiäres Hauptasset in dem viel Geld steckt. |