Bei all den politischen Gezänke und den Machtkämpfen, welches Land in Europa nun der neue große Gas-Hub werden soll, scheinen wir die Rechnung ohne den Wirt zu machen.
Wir sind aktuell in einer absoluten Sondersituation mit vollen Lagern, da man diese wegen dem auslaufenden Ukraine Vertrag zur Sicherheit vollgemacht hat, der Winter 2019 sehr warm war und Covid die Nachfrage extrem einbrechen lassen hat. Das wird aber nicht lange so bleiben.
Aber es ist noch nicht lange her, als es im Winter 2018 ernste Schwierigkeiten gab die Lastspitzen in der europäischen Nachfrage noch zu bedienen. Ja Russland hat genügend Gasvorräte, aber die Produktion lässt sich nicht mal ebenso schnell hochfahren. 2019 lagen die Kapazitätsreservevolumen sogar nur noch bei 45 Bcm / Jahr!
Hinzukommt, dass die neuen ergiebigen Gasproduktionskapazitäten auf der Halbinsel Yamal über Bovanenkovo-Ukhta-Torzhok im russischen GTS über die Nord Stream fließen und nicht über den fast 1.500 Kilometer längeren zentralen Korridor des GTS über die Ukraine oder Weißrussland / Polen.
Wenn man jetzt noch bedenkt, dass wir aller vorraussicht nach vor einem Super-Zyklus in der Gasnachfrage stehen und die westliche Sila Sibiri 2 Route nach China, die Altai-Pipeline, die selbe Ressourcenbasis für die Lieferungen nach Asien hat wie für Europa, bei extrem stark steigenden Bedarf aus Asien, sollte man sich wirklich fragen, ob es wirklich strategisch so klug ist, sich derart ins Abseits zu schießen, ja mit NS2 Sanktionen sogar noch direkt ins eigene Bein. |