zitiert wurde das im Artikel von Ingo Malcher in BrandEins, "Short Seller: Die Jäger" Quelle Wer recht hat, wird die Zukunft zeigen. Wie es in der Vergangenheit lief, haben die Forscher Alexander Ljungqvist von der NYU Stern School of Business und Wenlan Qian von der NUS Business School untersucht. Sie kommen zu dem Schluss, Short Seller würden „faktisch“ meist recht behalten. So würden 35 Prozent der angegriffenen Unternehmen von der Börse verschwinden, 38 Prozent würden ihre Wirtschaftsprüfer wechseln, und 23 Prozent würden ihre Umsatzzahlen korrigieren. In nur 19 Prozent aller Fälle würden Untersuchungen der Behörden oder der Börsen die Argumente der Angreifer widerlegen.
Originalartikel Auf Seite 39 steht da z.B. etwas, warum die LV Dinge veröffentlichen The results so far suggest that the arbs do not have deep enough pockets to correct the mispricing on their own, given the short sale constraints surrounding their targets. Our conjecture is that the arbs attempt to circumvent these constraints by making their information public, in an effort to persuade the longs to sell.
Solche Attacken seien nicht immer erfolgreich, sondern abhängig vom Inhalt. only reports containing new information that is costly to acquire move prices (S.37)
Und dann zu meinen Aussagen, ebenfalls S. 36 Investigations by regulators such as the SEC or the DoJ or by an exchange back up the reports in fully 90% of the cases. (...) the arbs’ information is usually accurate rather than manipulative
und There are long delays between reports coming out and third-party actions. For example, it takes regulators on average 733 calendar days to intervene. This suggests that the market responses to these post-report regulatory interventions are unlikely to be responsible for the price declines we see in the immediate aftermath of the release of the arbs’ reports. (S. 34f)
Letzteres bedeutet im logischen Umkehrschluß, dass regulatorische Maßnahmen gegen die Wirecard noch immer denkbar sind, wenngleich unwahrscheinlich - aufgrund ihres hohen "Schadenspotentials" für long Investierte sollten sie aber Teil einer Risikoanalyse sein. Diese Risiken wurden auf Analystenseite anfangs heftig diskutiert (zu lesen beispielsweise in den Studen von Bryan&Garnier im Sommer 2016), im weiteren Verlauf wurden die Risiken ausgeblendet oder als "unbedeutend" klassifiziert (Belege dürftet ihr selbst finden, z.B. Kepler Chevreux, soweit ich mich richtig entsinne), abgesehen von Exoten wie Macquarie (Dezember 2016) oder in Ansätzen Morgan Stanley (Dezember 2016). Seither ist der Kurs explodiert und hat somit die Zurückhaltung dieser beiden Analysten bisher als Fehleinschätzung erscheinen lassen. Wenn nun jemand der Auffassung wäre, dass es aktuell etwas an Wirecard Geschäftsgebahren auszusetzen gäbe, sollte dieser jemand das Hauptaugenmerk auf die Gegenwart richten und nicht auf die Vergangenheit und er sollte vor allem in Deutsch veröffentlichen. Beides hätte Zatarra tun können, das haben sie vermasselt. Sie haben ihren Fehler auch nicht korrigiert, entweder weil es gar keine wirkliche Schädigungsabsicht gab und der initiale Kursrutsch schon als Erfolg ausreichte (im Gegensatz zu ihren öffentlichen Statements) oder weil sie zu arrogant oder überzeugt waren oder weil es von vorneherein ein Fake-Angriff war. Der Vorteil, der sich daraus für "neue Angreifer" ergibt, liegt in den Dingen, die Zatarra gar nicht mehr thematisiert hat und die quasi kostenfrei nutzbar wären. Wenn es jemanden gibt, der hier Ambitionen hat, kann er sich gerne an mich wenden für strategische Diskussionen. Das würde ich sogar umsonst machen. ----------- "Always have faith with honesty. Honesty goes a long way, people can deny it for some time, but it's never ignored all of the time" (Zatarra) |