... selbst ich, als selbstständiger, respektiere natürlich die sozialdemokratie als ehrliche interessenvertretung der kleinen leute und der abhängig beschäftigten. allerdings begann der realitätsverlust der gewerkschaftsnahen parteilinken bereits gegen ende der 70er jahre, als die lohnforderungen der gewerkschaften sich weit über die produktivitätszuwächse hinweghoben und speziell den deutschen mittelstand zusetzten. mit maximalforderungen und großen versprechen wollte man die wohlstandszuwächse früherer jahre fortschreiben und verlor dabei die betriebswirtschaftliche wirklichkeit aus dem auge. der tragische aber logische effekt war eine eskalation als normalzustand - maximal gegen minimal und die suche der industrie nach neuen, billigeren standorten. aus meiner sicht haben leute wie münte, clement, steinmeier, steinbrück und schröder stets das ganze im blick behalten und als sozis vom alten schlag eine vernünftige linie von industrie und sozialpolitik gesucht - leider haben sie dabei oft den mittelstand vergessen. was man aber aus der parteilinken zu hören bekam war klassenkampf reinsten wassers und nicht aus dieser welt - zudem machte man sich nie die mühe zwischen denen, die arbeiten und denen, die nicht arbeiten zu unterscheiden ... was einhergeht mit der erkenntnis, dass die linke sowieso kein mittel dafür bietet, die, die wirklich nicht mehr können, von denen, die nicht wollen zu unterscheiden - die logische konsequenz war die agenda. |