Inhaltlich lässt sich der von Dir gepostete Artikel nachvollziehen (wäre schön, wenn Du stets die Quelle Deiner Postings angeben würdest). Jedoch entscheidende - völlig logische - Aspekte werden hierin nicht berücksichtigt.
"Euro-Verwässerungseffekt": Was bitte soll durch die Erhöhung der EUR-Geldmenge wirklich verwässert (inflationiert) werden? Der Kurs des EUR zu anderen Währungen? Wohl kaum.
Richtig ist, der Mengeneffekt ist positiv, da Draghi´s Wahnsinn im ersten Moment die im Umlauf befindliche Geldmenge erhöht. Positiv ist aber auch der Preiseffekt, den die zusätzliche EUR-Flut auf die zu kaufenden Anleihen ausübt, da die EZB vorrangig solche Papiere aus den Bilanzen der Banken kauft, die zu Marktpreisen aktuell keiner mehr haben will.
Ergo, ist die EZB der EINZIGE Käufer am Markt, der bereit ist zu MARKTPREISEN zu kaufen. Die Banken werden den Großteil des Schrott´s los, müssen nicht weiter abschreiben und erhalten im Gegenwert der ausgewiesenen Bilanz-Postionen gleichzeitig frische Liquidität; Bilanz-schonend eben.
Kapital also, was in monatlichen Dosen bis Ende September 2016 zur Anlage im EURO-Raum insbesondere in Aktien (Rohstoffe, Devisen, sonstige Derivate nur Beimischung) genutzt werden wird.
Wenn dadurch die Kurse steigen, zieht das die Hammelherde erst so richtig an, die Preise (Kurse) steigen weiter und die Nachfrage nach der entsprechenden Währung (EUR) erhöht sich ebenso; denn das verfügbare Geld will gewinnbringend angelegt sein. Und Aktien im EUR-Raum werden immer noch in EUR abgerechnet...;-).
Nachteil für die EZB: Sie bezahlt Diamant-Preise für Schrott, denn nicht mal der Altmetall-Sammler um die Ecke bereit wäre geschenkt anzunehmen. Die EZB verkommt somit zur Bad-Bank für den Euro-Raum; muss denn Müll ja nun alleine abschreiben.
Fazit: Und was passiert nach 09/2016? NICHT´s! Draghi hat mit dem März-Osterei sein Pulver verschossen. Außer, die EZB druckt EZB-Anleihen in USD verkauft Sie an USD-Gläubiger und druckt zu deren Gegenwert erneut EURO´s.
Résumé: Was generell mit Preisen (Kursen) passiert, die liquiditätsgetrieben in den Himmel geschraubt wurden, zeigt uns die Geschichte. Richtig: sie beginnen Ihren Sinkflug im Top (06-09/2016), um in den freien Fall überzugehen. Der Aufschlag dürfte umso heftiger werden. Der DotCom-Crash bzw. die Krise 2007/08 (dauert ja eigentlich immer noch an) werden im Nachhinein wie ein Fliegenschiss in der Bahnhofshalle wirken.
PS: 1,055 bzw. 1,06 hab ich mal als potentielle Einstiegsmarken auf der Long-Seite ausgemacht. |