Der Wechselkurs des Euros sinkt in wenigen Stunden von 1,1050 Dollar auf 1,0855 Dollar (-1,76 Prozent). Die Gemeinschaftswährung droht Richtung 12-Jahrestief bei 1,0460 Dollar abzutauchen. Die Ursachen:
Griechenland steht kurz vor einer Bankenkrise und Kapitalverkehrskontrollen. Bankkunden räumen ihre Konten leer. Im Februar zogen sie etwas mehr als acht Milliarden Euro ab, meldet die griechische Zentralbank. Die Einlagen sanken von 160,3 Milliarden Euro im Januar 2015 auf 152,4 Milliarden Euro im Februar 2015. Das ist der niedrigste Stand seit März 2005.
Die Eskalation des Bürgerkriegs im Jemen steigert die Nachfrage nach dem als sicheren Hafen wahrgenommenen US-Dollar. Auch gegenüber dem Schweizer Franken hat der Euro das Nachsehen. Der Euro-Franken-Kurs sinkt auf 1,0460 - nach 1,0601 zu Wochenbeginn.
Der Abwärtstrend beginnt wieder zu greifen. Die jüngste Erholung des Euros auf 1,1050 Dollar könnte sich als eine kurzlebige Korrektur herausstellen. Spekulanten nutzten die Gunst der Stunde, um neue Devisenwetten auf einen Absturz auf den Gleichstand (1 Euro = 1 Dollar) abzuschließen.
Obwohl die Europäische Zentralbank (EZB) erst am 9. März 2015 mit dem Kauf von Staatsanleihen begann, werde sie das monatliche Ankaufvolumen von 60 Milliarden Euro erreichen, sagte EZB-Chef Mario Draghi einem Ausschuss des italienischen Parlamentes. Besorgnisse über eine Knappheit der zum Verkauf stehenden Staatsanleihen seien nicht realistisch.
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