GPC Produktbetrachtung

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neuester Beitrag: 15.03.05 22:56
eröffnet am: 22.10.03 20:41 von: nachgedacht. Anzahl Beiträge: 59
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22.10.03 20:41
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185 Postings, 7722 Tage nachgedacht2GPC Produktbetrachtung

Hallo,

Meine ID musste ich von nachgedacht wechseln, weil ich mir natuerlich mein Passwort nicht gemerkt hatte.
Die letzten Tage habe ich mich bemueht ein paar Informationen zu GPC zusammenzutragen, die hilfreich sein koennten. Was mich generell ueberrascht, ist dass die meisten der Biotechs schon so lange an der Boerse sind und eigentlich noch gar nichts geleistet haben.
Zu GPC Produkten:
Satraplatin: Satraplatin ist in gewissem Sinne eine Weiterentwicklung von Cisplatin. Beides sind oxidierte Platinverbindungen, die bei DNA Kontakt Vernetzungen der DNA herbeifuehren, die zum Zelltod fuehren koennen. Beide haben massive Nebenwirkungen, obwohl diese bei Satraplatin etwas niedriger sind. Auf jeden Fall erlauben sie nicht besonders hohe Dosen. Der Vorteil von Satraplatin ist, dass es oral genommen werden kann, der Nachteil, dass es relativ schnell reduziert wird. Eine der Hauptmoeglichkeiten der Resistenz fuer Tumorzellen ist eine erhoehte Glutathionkonzentration. Glutathion reduziert alle moeglichen Molekuele unspezifisch und kann relativ leicht von der Zelle produziert werden. Der Mechanismus ist von Natur aus angelegt, denn Glutathion wird als zellulaere Antwort auf oxidativen Stress verwendet. Ausserdem koennen die von Satraplatin herbeigefuehrten DNA-Schaeden relativ leicht zellulaer repariert werden. Der Vorteil, den ich sehe, ist, dass Cisplatin eine wirksame Substanz ist und ich denke, dass die Chancen fuer Satraplatin nicht schlecht stehen, wenigstens fuer eine Weile einen Teil des Marktes zu bedienen, was meiner Meinung nach hauptsaechlich aufgrund der oralen Gabe der Fall sein wird. ipollit hat die Moeglichkeit der Kombination mit Strahlentherapie angesprochen und die scheint mir auch Sinn zu machen, vor allem weil die Nebenwirkungen relativ verschieden sind.
MHCII Antikoerper:
          §Meine Meinung zu Antikoerpern habe ich allgemein schon mal frueher gepostet. Dort sind sicherlich einige Entwicklungen moeglich, es gilt aber zu beachten, dass andere Firmen hier einen erheblichen Kenntnisvorsprung haben. Das gilt allgemein fuer Antikoerper. Speziell ist fuer GPC die Entwicklung gegen MHCII Komplexe eine Moeglichkeit Lymphoma und Leukaemie zu behandeln, da MHCII auf Lymphozyten zu finden ist, die mit diesem Komplex Antigene fuer T-Zellen praesentieren. Der Vorteil ist, dass der Effekt hauptsaechlich auf aktivierte oder Krebs Lymphozyten wirkt. Richtig ist auch das Z Nagy in diesem Gebiet gute Arbeit geleistet hat.
Cdk-Inhibitoren:
Cdk-Inhibitoren sind, wie ich vorher auch schon mal gepostet habe generell eine interessante Idee als Anti-Krebsmittel. Der Grund fuer die vielen Patente ist hauptsaechlich die Tatsache, dass die Molekuele die als Cdk-Inhibitoren wirken relativ leicht durch kombinatorische Chemie hergestellt werden koennen. Was GPC dort im Speziellen hat, weiss ich nicht, aber das Problem ist, dass die Signalkaskaden zwar recht gut erforscht sind, ein spezieller Angriff auf Krebszellen meines Wissens nach allerdings nicht so einfach ist, daher die Toxizitaetsprobleme. Im uebrigen forscht GPC hier garantiert nicht allein, denn Cdk-Inhibitoren sind schon eine halbe Ewigkeit bekannt.
Angiogenese-Inhibitoren:
Angiogenese ist die Neubildung von Blutgefaessen. Die laeuft in Tumorgebieten verstaerkt ab, weil dort natuerlich ab einer gewissen Groesse Durchblutungsprobleme auftreten. Angiogenese-Inhibitoren eignen sich deshalb hauptsaechlich als Tumorstatika. Ein interessanter Gedanke ist die indirekte Verwendung von Angiogenese als Tumormarker. Die Verwendung als Medikament kann ich ohne genauere Angaben nicht beurteilen, aber ich habe einige Leute angeschrieben, die ich in Martinsried kenne. Vielleicht koennen die etwas ueber GPC herausfinden.

Mein Fazit:
Die besten Kandidaten fuer GPC sehe ich in Satraplatin und in den MHCII Antikoerpern. Wann es zu einem Einsatz und damit zu einer echten Kursrelevanz kommt, kann natuerlich schlecht beurteilt werden, aber fuer beide Medikamentengruppen sind schon eine Menge klinischer Studien gelaufen, die eine Abwicklung erleichtern sollten. Ueber das Marktpotenzial weiss ipollit sicherlich mehr.  

22.10.03 21:05

5952 Postings, 8684 Tage grenkedu nicht böse sein aber jetzt bin ich enttäuscht

weil dein fazit ist bekannt.

Aber davon abgesehn finde ich deine Beitäge astrein, endlich mal jemand der echt Ahnung hat von dem was er schreibt.
Ich denke wenn du echt aus der Branche kommst, dann wirst du auch Prof. Dr.Seitzinger kennen oder ?

bitte um Antwort


gruß Grenke  

22.10.03 21:11

749 Postings, 7764 Tage ipollitnachgedacht, da hast du dir ja wirklich

viel Mühe gegeben... danke für deine Ausführungen, sowas liest man nicht alle Tage.

Habe jetzt nicht viel Zeit, aber werde mir es später nochmal genauer durchlesen...

ist also eine größere Verwandschaft zwischen Satraplatin und Cisplatin als zwischen Satraplatin und Carboplatin? ... infolgedessen auch eine Satraplatinresistenz bei schon vorhandener Cisplatinresistenz?

Das neue an Satraplatin (was zunächst auch die Leadindikation ist) soll die Wirksamkeit gegen HRPC sein... ist es richtig, dass andere Platinpräparate nicht gegen HRPC wirksam sind?

in einem anderen Board wurde die Möglichkeit eines Auslaufen des Patentschutzes angesprochen und damit relativ schnell Generika als Konkurrenten... kann man irgendwo rausbekommen, wann die Patente für Satraplatin (JM-216) ablaufen? Habe z.B. das gefunden: "JM216 (cis, trans, ##STR6## (M. Abrams, European patent pending 89300787.2) developed by Johnson-Matthey of Great Britain"

angeblich werden IV-Platinpräparate ungern in Kombination mit Strahlentherapie eingesetzt, weil die Infusionen nicht zum Behandlungsplan einer Strahlentherapie passen... richtig? ... und liegt da ein Vorteil der oralen Platinpräparate?

mfg ipollit :-)  

22.10.03 21:18

5952 Postings, 8684 Tage grenkeBeantwortet nicht meine Frage Ipollit ! o. T.

22.10.03 21:21

5952 Postings, 8684 Tage grenkeund wenn ihr einmal dabei seit !

Dann bitte eure Meinungen zu

Dr. Marcel Rozenceig
Dr. Muz Mansuri
Dr. Benno Rattel

gruß Grenke  

22.10.03 21:31

5952 Postings, 8684 Tage grenkeund um noch eins draufzusetzen,

warum glaubt ihr vertraut ein  Konzern wie Altana auf den Forschungsvorsprung von GPC, denke da laufen nicht nur Deppen rum oder ?

gruß Grenke

P.S mal was unwichtiges nebenbei, Altana denkt über eine Aufstockung bzw.Beteiligung nach  

22.10.03 21:37

5952 Postings, 8684 Tage grenkeNur um eins festzustellen,

Bin kein Mediziner, halt nur ein Anleger.
Habe aber die Mappe von GPC meinem Hausarzt vorgelegt, und der wahr echt überrascht und hat selbst privat ein paar Stücke in Depot gelegt.


gruß Grenke  

22.10.03 21:41

5952 Postings, 8684 Tage grenkeMein Kursziel bleibt und ist bei 200€

Ende im Gelände


gruß Grenke
P.S
ende 2003  12€
ende 2005 60€
ende 2007 100€
ende 2009 200€  

22.10.03 22:17

5952 Postings, 8684 Tage grenke@ nachgedacht2 welche Fa. hat hier einen

Forschungsforsprung ?


Meine Meinung zu Antikoerpern habe ich allgemein schon mal frueher gepostet. Dort sind sicherlich einige Entwicklungen moeglich, es gilt aber zu beachten, dass andere Firmen hier einen erheblichen Kenntnisvorsprung haben. Das gilt allgemein fuer Antikoerper. Speziell ist fuer GPC die Entwicklung gegen MHCII Komplexe eine Moeglichkeit Lymphoma und Leukaemie zu behandeln, da MHCII auf Lymphozyten zu finden ist, die mit diesem Komplex Antigene fuer T-Zellen praesentieren. Der Vorteil ist, dass der Effekt hauptsaechlich auf aktivierte oder Krebs Lymphozyten wirkt. Richtig ist auch das Z Nagy in diesem Gebiet gute Arbeit geleistet hat.
 

23.10.03 01:54

749 Postings, 7764 Tage ipollitund weiter

"Was mich generell ueberrascht, ist dass die meisten der Biotechs schon so lange an der Boerse sind und eigentlich noch gar nichts geleistet haben."
... welche Biotechs meinst du denn? was sollen sie denn schon geleistet haben? in der Regel wird für die Forschung u. Entwicklung ziemlich viel Kapital benötigt und das kommt z.B. von der Börse... also erst der Börsengang, dann Entwicklung und dann erst Erfolg oder Mißerfolg. Biotechs, die bereits Produkte am Markt haben, wenn sie an die Börse gehen, sind dabei eher die Ausnahme. Die Produktentwicklung dauert, wie du mir sicherlich bestätigen kannst, nicht nur ein Paar Jahre, sondern schon eher 10 Jahre... demnach können Unternehmen, die in der letzten Boomphase vor 3-4 Jahren an die Börse kamen noch gar nicht so weit sein. Das aber letztendlich was erfolgreiches draus werden kann, sieht man z.B. an Genentech oder Amgen, die mit 40 und 78 Mrd. USD an der Börse bewertet werden - zum Vergleich Bayer kommt auf 16 und Schering auf 9 Mrd. Das liegt z.B. an den relativ hohen Gewinn-Margen von z.B. 50%... erkauft wird sich dies aber mit langen Jahren mit sehr hohen Verlusten und ständigem Risiko eines Scheiterns...

Satraplatin... "der Nachteil, dass es relativ schnell reduziert wird." - also mehr als z.B. bei Cisplatin... hat das auch Folgen für das Medikament? Heißt das soviel wie, dass eine Anwendung nicht so lange anhält? Ist das nicht bei einem oralen Mittel akzeptabel, wenn man in kürzeren zeitlichen Abständen, jeweils eine Kapsel nimmt (anders als bei IV)?

"Ausserdem koennen die von Satraplatin herbeigefuehrten DNA-Schaeden relativ leicht zellulaer repariert werden." - ist das bei Cisplatin/Carboplatin anders?

"Der Vorteil, den ich sehe, ist, dass Cisplatin eine wirksame Substanz ist und ich denke, dass die Chancen fuer Satraplatin nicht schlecht stehen,..." - Cispaltin ist aber auch ein Generikum... also muss es für die Anwendung von Satraplatin schon trifftige Gründe geben (z.B. wie du sagst oral)... schlecht, wenn die Resistenzen ähnlich sind... gut, wenn Cisplatin nicht bei HRPC wirkt (wovon ich ausgehe). Die orale Einnahme kann u.U. dann ein Vorteil sein, wenn sich dadurch die sehr teueren Krankenhausaufenthalte reduzieren lassen (man scheint zur Zeit in der Entwicklung ja generell mehr auf orale Chemotherapeutika zu setzen!?)

"Dort sind sicherlich einige Entwicklungen moeglich, es gilt aber zu beachten, dass andere Firmen hier einen erheblichen Kenntnisvorsprung haben. Das gilt allgemein fuer Antikoerper." ... der therapeutische Einsatz von AKs ist nicht neu... zunächst hat man rein murine AKs verwendet, dann chimäre, humanisierte und jetzt kommen die ersten vollhumanen... bei der Erzeugung von geeigneten AKs sind z.B. Firmen wie Protein Design Labs, Abgenix, Medarex, CAT und Morphosys vertreten und das schon seit vielen Jahren. Von AK-Medikamenten-Hersteller gibt es auch eine ganze Reihe die schon viele Jahre am Markt sind (z.B. Centocor). Daraus sind auch schon sehr erfolgreiche Produkte hervorgegangen wie ReoPro, Simulect, Rituxan, Zenapax, Remicade, Herceptin, Synagis, Mylotarg, Zevalin, Campath. - z.B. erzeugt Rituxan dieses Jahr einen Umsatz von deutlich über 1 Mrd. USD, während Cispaltin+Carboplatin nur 800 Mio. Umsatz bringen (allerdings als Generikum). Also ist der Beweis damit schon erbracht, dass man mit AKs therapeutische Medikamente herstellen kann: z.B. gegen Krebs (NHL, Leukemie, Brustkrebs), Arthitis, RSV-Infektion, Abstoßreaktionen... GPC macht hier also nichts neues.

Der MHCII-AK wirkt wenn ich das richtig verstanden habe auf Lymphozyten in fast jedem Stadium ein (z.B. Stammzellen) ... der Rituximab-AK angeblich nur auf einen Teil - ist das ein Vorteil oder Nachteil für den MHCII-AK?

Ist das Poster http://www.gpc-biotech.de/drug_pipeline/Poster_1D09C3.pdf , wie mir schonmal einer sagte, an den üblichen Standards gemessen nur schlecht gelungen? Würdest du nach diesen Daten die Synergie mit Rituxan als signifikant bezeichen (natürlich nur eingeschränkt wegen der geringen Datenmenge) - oder sind die Daten geschönt worden und man könnte auch ganz andere Schlüsse daraus ziehen?

Ein weiterer Kritikpunkt an dem MHCII-AK war in einem anderen Board, dass die Entwicklung zu langsam vorangeht... kann man das so sagen?

GPC hat den MHCII-AK auch gegen immunologische Indikationen entwickelt (zur Auslizensierung) - er hat angeblich den Vorteil sehr spezifisch einzelne Teile des Immunsystems abzuschalten... ist das wirklich damit möglich?

"Cdk-Inhibitoren sind, wie ich vorher auch schon mal gepostet habe generell eine interessante Idee als Anti-Krebsmittel." - angenommen ein solcher CDK-Inhibitor stellt sich als geeignet heraus... ist er dann nur auf wenige Krebsindikationen begrenzt, oder läßt sich damit wahrscheinlich ein weites Feld abdecken?

Anfang 2001 hieß es: "GPC Biotech verfügt weltweit über eine der stärksten patentrechtlichen Positionen mit mehr als 40 erteilten Patenten und zahlreichen Patentanträgen im Bereich der Zellzyklusregulatoren und von deren Inhibitoren." ... stimmt das?

Angiogenese-Inhibitoren... da gibt es sicherlich schon einige, die sehr viel weiter sind... in den letzten Jahren ist glaube ich ein Medikament gescheitert (?), aber in diesem Jahr gab es positive Nachrichten von Avastin in PhaseIII (soll nächstes Jahr auf den Markt kommen und ein Multi-Mrd-Blockbuster werden - Genentechs Marktkapitalisierung ist daraufhin um schlappe 20 Mrd. USD gestiegen)... Avastin ist doch so ein Angiogenese-Inhibitor? oder?
"AVASTIN (BEVACIZUMAB) ANGIOGENESIS INHIBITOR AND CANCER THERAPY
The product of a joint development programme between Genentech and Roche, Avastin (bevacizumab, rhu-MAb-VEGF) is a humanised monoclonal antibody (MAb) directed against vascular endothelial growth factor (VEGF), a pro-angiogenesis factor. It has emerged as one of the leading angiogenesis inhibitors in late-stage development and the first to demonstrate improved survival rates in cancer patients."
GPCs Hemmstoff soll allerdings kein AK, sondern ein Peptid sein...

"Wann es zu einem Einsatz und damit zu einer echten Kursrelevanz kommt, kann natuerlich schlecht beurteilt werden" ... für Satraplatin gibt es schon einen Zeitrahmen 2006/2007, wo eine Marktzulassung bei Erfolg der PhaseIII erfolgen sollte... das heißt aber nicht, dass der Erfolg erst dann im Kurs eingepreist wird - das dürfte schon vorher spekulativ der Fall sein. In den nächsten 12 bis 18 Monaten soll für Satraplatin ein Vermarktungspartner gefunden worden sein... damit sollten erhebliche direkte und indirekte Zahlungen an GPc verbunden sein, was auch kursrelevant ist, wie auch jede kleine Erfolgs- oder Misserfolgsmeldung in der Entwicklung...

das war es fürs erste... (lol)

mfg ipollit ;-)  

23.10.03 07:15

5952 Postings, 8684 Tage grenkeihr beide seit wahnsinnig ! ( smile)

darann hätte ich die ganze nacht geschrieben, und selbst dann wär das nicht so gut.

Nochmal ein kompliment an beide.

gruß Grenke  

23.10.03 12:41

185 Postings, 7722 Tage nachgedacht2Hi grenke und ipollit,

Danke fuer die Kommentare. Erstmal allgemein: Von dem was ich ueber GPC und deren Produkte gelesen habe, halte ich den Kauf ihrer Aktien nicht fuer eine schlechte Anlage von Geld. Das ist oben vielleicht falsch angekommen. Zu Euren Anmerkungen:
@grenke: Fazit ist bekannt, das ist doch gut. Sicherlich haben sich zu dem Thema auch schon Leute Gedanken gemacht, die viel mehr Ahnung als ich haben. Unter anderem auch bei Altana. Das die mit GPC zusammen arbeiten ist ein gutes Zeichen, da stimme ich Dir zu. Allerdings verheisst eine groessere Firma nicht auch gleich bessere Wissenschaftler. Bezueglich der Leute, nach denen Du fragst. Mir ist nur Benno Rattel bekannt, der hat auch mit Nagy zusammen eine der Hauptveroeffentlichungen geschrieben, die ipollit schon gepostet hat. Persoenlich kann ich mich zu keinem aeussern.
Forschungsvorsprung bei AK: Erstens, ich denke, dass die Idee der MHCII-Antikoerper gut ist, gerade weil schon eine natuerliche Signalkaskade fuer den induzierten Zelltod vorhanden ist. Firmen, die fast ausschliesslich mit Antikoerpern arbeiten sind Dir doch auch bekannt. Morphosys und CAT hatten wir ja schon mal diskutiert. Klar, die ziehlen mit ihren AK auf andere Targets, aber die Weiterentwicklung der AK von in vitro Studien an ist wichtig, denn unterschiedliche Vorstufen scheitern an unterschiedlichen Punkten.
Deine Kursziele: Zum Kursziel kann ich wenig sagen. Wenn ein Produkt zugelassen wird, kann viel passieren. Dein Zeitplan ist geduldig und in der Beziehung sicherlich realistisch. Ich wuensche Dir auf alle Faelle, dass Deine Vorhersage eintrifft und denke, dass die Chancen fuer einen Erfolg bei GPC nicht schlecht sind.

@ipollit
Puh, Du machst mir Spass. Zur Verwandschaft von Satraplatin, Cisplatin und Carboplatin.
Cisplatin ist ein Platinum-Chlorid-Ammin Komplex, Carboplatin [(SP-4-2)-(1,1-Cyclobutandicarboxylato)diamminplatin(II)] ist ueber einen Carboxykomplex chelatiert , Satraplatin  [bis-acetatoammine-dichlorocyclohexylamine platinum (IV)] an cyclohexylamin. Chemisch sind daher Carboplatin und Satraplatin naeher verwandt als jede der beiden Verbindungen zu Cisplatin. Die endgueltige Zelltoxizitaet beruht auf einer diammin-platinum Bindung an Guanidin und das gilt fuer alle drei. Die Resistenz auf Grund von Glutathionproduktion wirkt auch auf alle drei.
HRPC: Es ist richtig, dass andere Praeparate nicht zur Behandlung von HRPC zugelassen sind. Ob das heisst, dass sie nicht wirksam sind, kann ich nicht beurteilen. Satraplatin hat auf alle Faelle den gewaltigen Vorteil, dass es oral gegeben werden kann und vergleichsweise weniger starke Nebenwirkungen hat. Daher auch die bessere Verwendung bei Strahlentherapie. Generell sind Infusion und Strahlentherapie miteinander vereinbar. Leukaemie ist ein gutes Beispiel. Meistens werden sie in Sequenz durchgefuehrt. Vereinfacht gesagt ist der Grund dafuer, dass man sonst an den kombinierten Nebenwirkungen stirbt. Satraplatin ist also eher wegen der niedrigeren Nebenwirkungen als wegen der oralen Gabe mit Strahlentherapie vereinbar.
Biotechs generell: Das Biotechs an die Boerse gehen um Kapital zu erhalten ist mir klar, ob ich selbst das Kapital geben will, das ist die Frage. In Amerika gibt es sicherlich ein paar erfolgreiche Beispiele, in Deutschland einige Kandidaten. Meine Aussagen sind eher von Skepsis gepraegt, das gebe ich zu. Immerhin denke ich, dass bei GPC noch ein wenig Zeit zum Einstieg bleibt.
Nein, nicht mehr als Cisplatin. Ja, macht das Medikament unwirksam und ist auch ein Grund fuer alle moeglichen Nebenprodukte und damit Nebenwirkungen.
Das heisst, dass das Mittel nicht so wirksam ist, wie man es sich wuenschen koennte. Dort gibt es fuer Platinum-Verbindungen aber keine Loesung, glaube ich. Richtig, die orale Gabe sollte zu besserer Dosierbarkeit, ohne stationaere Behandlung, fuehren.  Nein, dass ist bei allen gleich, weil der DNA-Komplex der gleiche ist.
Der MHCII-AK wirkt nach Aussagen der Entwickler haubtsaechlich auf aktivierte und cancerogene Lymphozyten. Das ist ein Vorteil, fuehrt natuerlich zu einer Schwaechung der Immunabwehr, aber bewirkt, dass sich der Koerper nach Abschluss der Therapie leichter erholt. Soweit ich weiss wird der Rituximab-AK ueber einen anderen Mechanismus (Antikoerper induzierter Zelltod). Kann mir nicht vorstellen, dass er viel spezifischer ist.
Das Poster gefaellt mir nicht. Es ist schlecht gelungen, die Meinung teile ich. Die Synergie mit Rituxan ist aus Abb. 2 nicht klar erkennbar. Keine der Messreihen hat Fehlerbalken. Das koennte bedeuten, dass Einzelmessungen vorliegen. Denen wuerde ich nicht zu viel Bedeutung beimessen. Ob geschoent worden ist, kann man nicht sagen und das wuerde ich nicht unterstellen. Allerdings kann man aus, sagen wir mal 20 Messreihen (5 Wiederholungen), die 4 auswaehlen, die den Effekt den man zeigen moechte am deutlichsten belegen. Mich macht das Fehlen der Fehlerangaben stutzig. Allerdings ist die Synergie mit Rituxan nicht alles entscheidend. Signifikanz gibt es nicht eingeschraenkt. Die Daten sind nicht signifikant.
Als Aktienbesitzer sicherlich, als Wissenschaftler nein. Ist doch besser, wenn die Entwicklung gewissenhaft durchgefuehrt wird.
Ja, aktivierte Lymphozyten. Das kann interessant sein.
Krebs ist ein Sammelbegriff fuer Krankheiten. Wenn man an dem Punkt ist, dass CDK-Inhibitoren eingesetzt werden koennen, gilt das sicherlich nur fuer einige Krebsarten. Das kann aber auch ein Vorteil sein, denn im Moment ist die Krebstherapie so schlecht, weil sie so unspezifisch ist. Das koennte sich mit CDK-Inhibitoren aendern.
Kann ich nicht beurteilen.
Ja.
GPC Angiogenese-Inhibitor kenne ich nicht.

Viele Gruesse.



 

23.10.03 12:57

5952 Postings, 8684 Tage grenkeDanke, super Antwort bis auf

die frage welche Fa. hier den Forschungsvorsprung haben soll.

Aber trozdem echt gut untermauert.

gruß und mach weiter so

Grenke  

23.10.03 13:16

185 Postings, 7722 Tage nachgedacht2zu meiner Antwort

Entschuldigt, dass sich die Antworten nicht gut lesen lassen. Ich hatte die Fragen mit reinkopiert, aber in Klammern gesetzt, sind aber nicht gedruckt worden. Hab sie aber der Reihe nach abgearbeitet. Zu den Firmen mit Vorsprung. Die hat ipollit schon aufgelistet. Der Vorsprung bezieht sich nicht auf AK gegen MHCII sondern generell auf AK-Entwicklung.  

23.10.03 16:23

749 Postings, 7764 Tage ipollitnachgedacht, hatte eigentlich

keine Probleme deine Antwort zu lesen... finde einige Dinge sehr nützlich: z.B. dass deiner Meinung nach die 1D09C3-Rituxan-Synergie nicht ausreichend belegt ist... werde also jetzt erstmal etwas vorsichtiger sein mit 1D09C3 und weitere Daten abwarten (zur Zeit sollen die toxikologischen Studien an Affen laufen)

werde später noch einige kleinere ;-) Fragen hier rein setzen

mfg ipollit :-)  

24.10.03 00:05

749 Postings, 7764 Tage ipollitnachgefragt - hier noch ein Paar Fragen

(wenn ich dich inzwischen damit nerve, könnte ich das verstehen... dann kannst du es ruhig sagen... sonst kann mir aber keiner diese Fragen beantworten)


kannst du vielleicht noch was zum Patentschutz allgemein oder speziell zu Satraplatin sagen... kann es sein, dass z.B. nach Zulassung 2007 für HRPC schon nach z.B. 2 Jahren das Patent abläuft? Oder gilt das nur für Off-Label-Indikationen?

spielt es eine Rolle, dass 1D09C3 (MHCII/HLA-DR) auch gegen Stammzellen wirkt und Rituxan (CD20) nicht... ist es negativ oder positiv? (das sagt mir zumindestens http://www.cx.unibe.ch/dkf6/immunology/teaching/...body%20therapy.pdf , Seite 20)

zu Rituxan zitiere ich eine andere Stelle: "Das Andocken hat zwei wesentliche Effekte auf die Zelle, den der Lyse (Auflösen der Zelle) und den der Apoptose(selbstherbeigeführter Zelltod). Dies ist besonders wichtig zu erwähnen, denn IDEC war sich dessen nicht bewußt. Dieser glückliche Umstand ist im nachhinein der wahre Grund für die enorme Durchschlagskraft und den Erfolg, der damit erzielt wird. Den Effekt der Zellyse kannte IDEC: diese wird als Folge von Rituxan durch komplizierte Reaktionen des Immunsystems durch andere Antikörper und durch das Komplement-System erreicht. Die Apoptose-Induktion wurde erst im nachhinein entdeckt, als man nämlich eigens für die nähere Erforschung der Signaltransduktionskaskade ein Zellbiologielabor ins Leben gerufen hat."
... GPC betont, dass 1D09C3 nicht wie am Markt befindliche NHL-AKs (also auch Rituxan) auf ein einigermaßen intaktes Immunsystem angewiesen ist, was sich z.B. bei Kombination mit der Chemotherapie positiv auswirkt... 1D09C3 also offensichtlich hauptsächlich auf Apoptose beruht. Kann das sein und wäre das ein größerer Vorteil für 1D09C3 gegenüber Rituxan?

weiter heißt es: "Ein Problem sehen wir darin, dass die 10% der kranken B-Lymphocyten, die kein passendes CD 20 – Antigen besitzen, weder von Rituxan noch von Zevalin getötet werden."
... bietet auch hier 1D09C3 einen Vorteil, da es ein anderes Target angreift? Außerdem habe ich gelesen, dass auch eine Resistenz gegen Rituxan entwickelt werden kann... stimmt das?

Der Rituxan-AK hat noch Mausanteile... führen diese auch zu Nebenwirkungen, oder spielt das keine Rolle, wenn das Immunsystem sowieso eine Zeit lang außer Gefecht gesetzt wird?

Zum Börsengang hieß es: "Die Inhibierung dieser CDK/Cyclin-Komplexe durch niedermolekulare Wirkstoffe, welche die Blockierung des Zellzyklus nach sich zieht, stellt potenziell einen selektiven Ansatz für die Krebstherapie dar, der auf die Mehrzahl der Krebsarten angewandt werden kann. Während eine Blockierung des Zellzyklus bei normalen Zellen lediglich ihr Wachstum anhält, sterben viele Arten von Krebszellen, wenn sie sich nicht mehr teilen können. Die Gesellschaft glaubt, dass dieser Unterschied in der Reaktion auf die Blockierung des Zellzyklus einen Ansatzpunkt für eine potenzielle therapeutische Selektivität bietet.

GPC Biotech entwickelt Inhibitorproteine des Zellzyklus (CDKi) als Therapeutika zur Blockierung von Angiogenese und Tumorwachstum. Die Gesellschaft konnte zeigen, dass die Fusion dieser Proteine mit einfachen, sich von einem HIV-Protein herleitenden Peptiden ihre Aufnahme in die Zelle erleichtert. Nach der Aufnahme blockieren diese Inhibitorproteine wirkungsvoll die Angiogenese und das Wachstum einer Vielzahl normaler und entarteter Zellen in Zellkultur. Diese Beobachtungen lassen vermuten, dass solche Proteine bei der Behandlung von Krebs hilfreich sein könnten. GPC Biotech hat Methoden zur Isolierung und Produktion dieser Proteine entwickelt, welche in Tierversuchen getestet werden."
... du hast gesagt, dass CDK-Inhibitoren nur gegen einige Krebsarten wirken... es ist also auszuschließen, dass so ein Medikament gegen viele Krebsarten gleichzeitig wirkt, wie das z.B. bei Geron's Vakzine gegen Teleomerase der Fall sein soll? ... ich dachte, dass man damit in die Zellteilung von vielen verschiedenen Zellen eingreifen kann und die Krebszellen daran zugrunde gehen (es wird doch kein Target wie z.B. CD20 benutzt, welches nur auf bestimmten Zellen zu finden ist)!?

machen die Ausführungen oben von GPC heute (nach 3 Jahren) noch Sinn, oder sind sie u.U. schon wieder überholt?

noch eine Frage zu Morphosys... die haben als eigene Entwicklung MOR101/102 in der Pipeline. Beides beruht auf dem Target ICAM-1, welches von Boehringer einlizensiert wurde. Für ICAM-1 hatte Boehringer zuvor selbst ein Medikament in der Pipeline: Enlimomab/BIRR-1. Die Entwicklung wurde in PhaseIII (gegen Schlaganfall) abgebrochen, als es in der behandelten Gruppe zu mehr Todesfällen kam, als in der Kontrollgruppe. Jetzt ist für mich die Frage, ob der Grund dafür wirklich in dem murinen AK lag (also in einer Immunreaktion gegen den Maus-AK), oder ob die Nebenwirkungen wahrscheinlich immer auftreten werden... d.h., dass der nun humane AK von MOR gegen ICAM-1 auch scheitern wird. Dazu habe ich zum Beispiel folgende Studie gefunden: http://www.jimmunol.org/cgi/content/full/162/4/...2d20c456b768ad94ae8 . Ich kann die medizinischen Dinge nicht eindeutig deuten - ist es richtig, dass diese Studie auch den murinen AK für die Nebenwirkungen verantwortlich macht?

das sind glaube ich alle Fragen, die in den letzten Monaten bei mir mal aufgetaucht sind... es wäre schön, wenn du mir auch diesmal die eine oder andere beanworten könntest... danke!

mfg ipollit :-)  

24.10.03 16:59

749 Postings, 7764 Tage ipollitsorry nachgedacht

sollte natürlich "nachgedacht - hier noch ein paar Fragen" heißen ... gleich zwei Fehler direkt im Titel (und auch noch bei deiner ID daneben)... peinlich, peinlich... war gestern doch ein wenig spät

ich hoffe du nimmst es mir nicht übel...

mfg ipollit

 

24.10.03 17:04

185 Postings, 7722 Tage nachgedacht2Hi ipollit, o. T.

Interessante Fragen. Gerade der Patentschutz muesse noch einmal genauer geklaert werden. Im Moment kann ich nicht auf alles eingehen, aber hier ein paar Meinungen:
"Ein Problem sehen wir darin, dass die 10% der kranken B-Lymphocyten, die kein passendes CD 20 – Antigen besitzen, weder von Rituxan noch von Zevalin getötet werden." ... bietet auch hier 1D09C3 einen Vorteil, da es ein anderes Target angreift?
Ja, ich denke, dass der MHCII ein gutes Target ist, weil er ein 100%iger Lymphozytenmarker ist.

Außerdem habe ich gelesen, dass auch eine Resistenz gegen Rituxan entwickelt werden kann... stimmt das?
Bezueglich der Resistenz ist das meiste Spekulation. Sicherlich kann durch Mutation der Bindungsstellen Resistenz entstehen. Das ist aber schwer zu beurteilen und ich denke in keinem Fall eine grosse Gefahr. Bist Du dir sicher, dass fuer Rituxan von Resistenz gesprochen wurden, nicht vielleicht von Unwirksamkeit? Das koennte, wie unten bemerkt durch murine Fragmente bewirkt werden.

Der Rituxan-AK hat noch Mausanteile... führen diese auch zu Nebenwirkungen, oder spielt das keine Rolle, wenn das Immunsystem sowieso eine Zeit lang außer Gefecht gesetzt wird? Das koennte bei langandauernder Behandlung ein Problem sein.

Auf den Rest der Fragen werde ich im Verlauf der naechsten Woche eingehen. Freut mich, dass Du den Eindruck hast unser Austausch sei hilfreich. Durch Deine Fragen habe ich in den letzten Tagen viel ueber GPC gelernt.

Gruesse.  

24.10.03 17:07

185 Postings, 7722 Tage nachgedacht2Hi ipollit,

hoffe Du hast unlaengst nicht meine Bemerkungen zu einigen Usern des Forums gelesen. Musst Dich schon ein wenig mehr anstrengen, um mich zu veraergern ; ).  

24.10.03 17:13

5952 Postings, 8684 Tage grenkedarf ich ne pers. frage stellen ?

bist du jetzt Mediziner oder Wissendschaftler.

Deine Antworten lassen jeden falls darauf schließen.

wenns zu persönlich fürs Board ist o.k, würde mich halt einfach mal interessieren.

gruß Grenke  

24.10.03 17:27

5952 Postings, 8684 Tage grenkeund halt deine meinung zu ,LeadCode

wie siehst du die von GPC endwickelte Technologie, scheinen ja echt große drann interessiert sein.

gruß Grenke  

24.10.03 18:08

749 Postings, 7764 Tage ipollit@grenke, was die LeadCode-Technologie

betrifft, so würde ich die letzte News zu den Entlassungen eher so deuten, dass die Vermarktung der Technologieplattformen von GPC in deren Geschäftsmodell etwas zurücktreten sollen und statt dessen sich mehr auf die direkte Medikamentenentwicklung konzentriert wird...

Martinsried (vwd) - Die GPC Biotech AG, Martinsried, strebt ungeachtet der geplanten Neuausrichtung weiterhin bis 2006 schwarze Zahlen an. Allerdings werde es eine Verschiebung bei den Umsatzquellen geben, sagte Vorstandsvorsitzender Bernd Seizinger am Freitag in einem Interview mit Dow Jones Newswires. GPC hatte am Donnerstag mitgeteilt, die Belegschaft um 21 Prozent zu reduzieren, vor allem in Forschungsbereich Technology Services. Das im TecDAX notierte Biotechnologie-Unternehmen rechnet durch die Umstrukturierung ab 2004 mit jährlichen Einsparungen von bis zu fünf Mio EUR.

Die frei werdenden Finanzmittel sollen künftig verstärkt für die Entwicklung eigener Krebsmedikamente verwendet werden. In diesem Bereich sollen langfristig die Hauptumsätze generiert werden. Laut Seizinger bedeutet dies, dass GPC künftig weniger Umsätze aus Partnerschaften aus dem Bereich Frühphasen-Technologie erwirschaften werde. Dafür sollten mehr Umsätze aus Partnerschaften mit der Entwicklung von Medikamenten im späten Stadium entstehen.
vwd/DJ/10.10.2003/sam/mas/bb

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Die Analysten der DZ Bank haben die Aktie von GPC Biotech (ISIN DE0005851505/ WKN 585150) unverändert mit "buy" eingestuft.

GPC Biotech wolle sich künftig verstärkt auf die Entwicklung eigener Krebsmedikamente konzentrieren und plane in diesem Zusammenhang einen umfangreichen Konzernumbau. Dadurch solle der Aufbau der Medikamentenpipeline beschleunigt werden. Durch die Restrukturierung werde die Mitarbeiterzahl um rund ein Fünftel reduziert werden.

Nach Ansicht der Analysten sei die Ankündigung positiv zu werten. Allerdings stelle dies aber ein Indiz dar, dass die technologischen Dienste schwach seien. Aufgrund der derzeit hohen Bewertung könne die Aktie kurzfristig unter Druck kommen.

Vor diesem Hintergrund empfehlen die Analysten der DZ Bank die Aktie von GPC Biotech weiterhin zu kaufen.

heute mal wieder blau?!... lol

mfg ipollit ;-)  

24.10.03 18:12

5952 Postings, 8684 Tage grenkeja aber das teil ist ja schon endwickelt !

ergo muß daran ja auch nicht weiter rumgedoktert werden richtig.

Sorry das ich so direkt schreibe, aber das fachsimpeln überlass ich euch, da kann ich nicht mithalten.( smile)

gruß Grenke

 

24.10.03 18:52

749 Postings, 7764 Tage ipollitnachgedacht, zur Rituxan-Resistenz habe

ich nur eine Aussage von GPC selbst... eck oder grenke (oder noch jemand anderes... habe es mir nicht gemerkt) haben GPC wegen 1D09C3 angeschrieben und diese Anwort erhalten (hoffe mal, dass sie authentisch ist):

"Bei der Markteinführung von 1D09C3 könnte der Markt mehrere Mrd. US-Dollar groß sein.
Kürzlich konnten wir sehr positive vorklinische Daten zu unserem Antikörper-Programm präsentieren. U.a. waren dies Daten, die klare Synergien in der Wirksamkeit von 1D09C3 und Rituxan gezeigt haben. Außerdem ist es interessant, dass rund 50% der Patienten resistent gegen Rituxan sind und fast alle Patienten, bei denen es anfänglich eine Wirkung zeigt später resistent werden. Hier besteht also weiterhin ein hoher medizinischer Bedarf. Außerdem könnte man sich wegen der synergistischen Wirkung auch eine Kombination beider Antikörper vorstellen. 1D09C3 verfügt über einen neuartigen Wirkmechanismus. Dieser unterscheidet sich von dem von Rituxan, was die Synergien begründen könnte.

Außerdem kann man darauf hinweisen, dass wir über die Wirksamkeit bei verschiedenen Blutkrebsarten auch eine vorklinische Wirksamkeit bei einem soliden Krebs (Melanoma) gesehen haben, was einen weiteren attraktiven Markt öffnen könnte.

Viele Grüße aus Martinsried,
Martin Brändle"

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"die klare Synergien in der Wirksamkeit von 1D09C3 und Rituxan gezeigt haben"... tja, wie man es eben nimmt... sollte wohl eher heißen "die klare Synergien... zeigen sollten"... nach deinen Aussagen beobachte ich die Sache erstmal weiter, ob noch bessere Daten kommen

mit dem ensprechenden Hintergrundwissen (wie du es z.B. hast), kann man u.U. Schwächen finden, bevor diese veröffentlicht werden... z.B. waren bei Etomoxir, dem Hauptmedikament von Medigene, bereits lange bei anderen Indikationen Probleme mit den Leberwerten bekannt... damals hat auch einer in einem Board darauf hingewiesen, was ich leider erst im nachhinein gemerkt habe... jedenfalls kam auf einmal eine AdHoc, das es mit Etomoxir Probleme gibt, die angeblich aber durch eine geänderte Dosierung beseitigt werden könnten... da hätten eigentlich schon die Alarmglocken läuten müssen. Kurze Zeit später wurde die Entwicklung des angebliche Blockbuster abgebrochen. Somit kann man mit etwas Glück schon vorher mögliche Probleme erkennen und sich darauf einstellen... damit kann es zwar trotzdem noch passieren, dass morgen GPC 50% einbricht, weil Satraplatin gescheitert ist und man mit drin hängt... man kann dann aber hinterher nicht sagen, dass man sich nicht genug informiert hat. Außerdem finde ich es interessant zu versuchen einzuschätzen, wie erfolgreich ein Medikament vielleicht werden kann oder ob jetzt schon Einschränkungen erkennbar sind... je nach dem spekuliere ich auf entsprechende Kurse in der Zukunft. ( z.B. ist Satraplatin oder 1D09C3 ein 100 oder 1000 USD Medikament, treten bei der Entwicklung wahrscheinlich Schwierigkeiten auf, oder ist das Risiko relativ gering, wann könnte das Medikament in eine klinische Phase, wann auf den Markt kommen usw.)

bei GPC scheint auch nicht alles so glatt zu laufen, was man nicht immer auf den ersten Blick sieht... so gab es offensichtlich unerwartete Probleme mit einem CDK-Inhibitor in der Präklinik, der eigentlich schon jetzt in der Klinik sein sollte... die an Cell Genesys auslizensierte p27/p16-Gentherapie wurde dort abgebrochen... Bryostatin-1 bringt bis jetzt keinen Erfolg (was GPC nicht unmittelbar trifft)... vielleicht ist die Technologieplattform wirklich bis jetzt nicht sehr erfolgreich

...also man kann nicht vorsichtig genug sein, da sind sozusagen "Insiderinformationen" von dir sehr hilfreich

mfg ipollit :-)  

24.10.03 18:54

749 Postings, 7764 Tage ipollit@grenke

"Allerdings stelle dies aber ein Indiz dar, dass die technologischen Dienste schwach seien." ... was ist daran rumdoktern?  

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