Quelle: Trader's Daily www.investor-verlag.de
Dienstag, 20. April 2004
Gold – aber bitte währungsgesichert!
von Michael Vaupel
heute mal etwas zum Thema Gold. Sie werden es schon mitbekommen haben, dass die Finanzpresse dieses Thema in den letzten Wochen und Monaten verstärkt aufgegriffen hatte. Und hier im Trader's Daily schrieb mein Kollege Christoph Amberger letzte Woche in seiner unnachahmlichen Art: "Tagtäglich lesen wir bei unseren Freunden der bearishen Konfession, dass nur Gold das eine reale, harte Asset ist, welches es der Schar der Auserwählten erlauben wird, den seit den mitt–80er Jahren unmittelbar bevorstehenden Zusammenbruch des globalen Finanzsystems auszusitzen, welches wahlweise von Deflation, Inflation, Stagflation, hohem Dollar, niedrigem Dollar, Hyper-Bull und Hyper-Bear ausgelöst werden wird."
Ich jedenfalls lasse mich jedenfalls nur höchst ungern in eine Schublade stecken. Fakt ist, dass ich Ihnen den jüngsten Kursrutsch beim Gold als gute Kaufmöglichkeit genannt habe. Dafür habe ich zwei Hauptgründe:
1.) Gold ist DER sichere Hafen par excellence. Also eine Vermögensanlage, die sich in wirtschaftlichen und politischen Krisenzeiten überdurchschnittlich gut entwickelt.
2.) In den USA explodiert gerade die Geldmenge (wenn sich die Geldmenge weiter so schnell erhöht, dann wird sie in einem Jahr um 1 Billion Dollar gewachsen sein!), gleichzeitig nimmt das Goldangebot nur leicht zu. Da der Goldpreis in Dollar notiert wird, herrscht auch hier das einfache Gesetz von Angebot und Nachfrage: Wenn die Menge an Dollar schneller steigt als die Goldmenge, dann wird das tendenziell zu einem steigenden Goldpreis (in Dollar) führen.
Das sind die Gründe, die mich dazu bewogen haben, für das Gold eine Kaufempfehlung auszusprechen – allerdings nur zu jedem Kurs unter 400 Dollar! Wenn Sie einsteigen möchten, dann rate ich Ihnen dringend, einen oft gemachten Fehler zu vermeiden:
Viele Trader, die auf einen steigenden Goldpreis setzen wollen, tun dies über einfache, nicht währungsgesicherte Optionsscheine. Das hat aber einen gravierenden Nachteil: Wenn der Dollar fällt – und das hat er tendenziell die letzten zwei Jahre getan, daran ändert auch die jüngste Erholung der letzten Wochen nichts –, dann wirkt sich das negativ auf den Wert eines solchen Optionsscheins aus. Das ist der Grund dafür, dass viele Besitzer von Gold-Calls im letzten Jahr trotz des festeren Goldkurses sogar Verluste hinnehmen mussten.
Es gibt eine einfache Lösung, die dennoch die Mehrheit der Trader überhaupt nicht kennt oder aber einfach ignoriert: Währungsgesicherte Scheine! Diese sind meist unter dem Namen "Quanto-Zertifikate" bekannt. Und die funktionieren so: Der Goldpreis in Dollar wird während der gesamten Laufzeit dieser Zertifikate einfach im Verhältnis 1:1 in Euro umgerechnet. Dadurch wird der Währungseffekt komplett eliminiert! Was der Dollar macht, kann Ihnen bei solchen Scheinen also völlig egal sein.
Für diese Währungssicherung müssen Sie nur einen sehr geringen Preis entrichten, nämlich meist eine etwas höhere Geld-Brief-Spanne (auch "Spread" genannt, das ist die Spanne zwischen Ankaufs- und Verkaufskurs des Emittenten).
Leider gibt es solche Zertifikate bis jetzt nur im Verhältnis 1:1, das heißt ohne Hebelwirkung. Fürs kurzfristige Traden lohnen sich diese Quanto-Zertifikate also leider nicht, man muss schon einen Anlagehorizont von am besten einigen Monaten mitbringen.
Sie können mir glauben, dass ich auf die Emission von solchen Quanto-Zertifikaten MIT HEBEL warte. Die wären dann das optimale Instrument, um auch kurzfristig Bewegungen beim Goldpreis optimal ausreizen zu können!
Bleiben Sie dran.
Beste Grüße,
Michael Vaupel |